Neue Stellenstreichungen

Bosch plant weiteren Jobabbau: Es geht um 500 Arbeitsplätze - auch Franken betroffen

23.1.2024, 14:31 Uhr
Neue Hiobsbotschaften aus der Konzernzentrale in Gerlingen: Auch ein fränkischer Standort ist von den geplanten Stellenstreichungen betroffen.

© Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild Neue Hiobsbotschaften aus der Konzernzentrale in Gerlingen: Auch ein fränkischer Standort ist von den geplanten Stellenstreichungen betroffen.

Der Autozulieferer Bosch plant einen weiteren Abbau von Stellen - diesmal in der Steuergeräte-Sparte. Insgesamt sehe man einen Anpassungsbedarf von weltweit bis zu 500 Stellen bis Ende 2025, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit. Betroffen seien sowohl die Verwaltungs- als auch die Entwicklungsbereiche. Ein Großteil der 500 Stellen, die gestrichen werden sollen, entfällt demzufolge auf den fränkischen Standort Ansbach sowie auf Reutlingen, Salzgitter und Schwieberdingen. Eine konkrete Zahl der betroffenen Stellen je Standort könne man derzeit noch nicht nennen.

Im Geschäftsbereich Mobility Electronics entwickelt das Unternehmen aus Gerlingen bei Stuttgart elektronische Steuergeräte für Fahrzeuge. Der Markt für Automobilelektronik sei stark preisgetrieben, auch durch neue Anbieter, sagte die Bosch-Sprecherin. Außerdem verändere sich die bisherige Wertschöpfungskette: Automobilhersteller entwickelten mehr selbst und ließen Auftragsfertiger die Hardware kostengünstig produzieren. Dies stelle Systemlieferanten wie Bosch, die bisher die Entwicklung und Fertigung von Steuergeräten für die Autohersteller gebündelt hätten, vor große wirtschaftliche Herausforderungen.

"Wir setzen auf interne Vermittlung von Mitarbeitenden"

In dem Bereich beschäftigt Bosch global rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon rund 12.500 in Deutschland. Die Beschäftigten seien über die Planungen informiert worden. Nun sei man im Austausch mit den Arbeitnehmervertretern, um Kosten und Strukturen der Sparte an die Marktveränderungen anzupassen. "Wir setzen auf die interne Vermittlung von Mitarbeitenden in andere Bereiche und die Nichtnachbesetzung bei Personalwechseln", hieß es zum weiteren Vorgehen.

Bosch hatte in den vergangenen Wochen bereits zweimal Pläne zum Abbau von Stellen angekündigt. In der Antriebssparte, die bislang noch stark vom Verbrennungsmotor abhängig ist, sollen bis zu 1500 Jobs wegfallen. Weitere 1200 Stellen zur Disposition stehen im Bereich Cross-Domain Computing Solutions, der für Fahrzeugcomputer, Sensoren und Steuergeräte sowie die entsprechende Software zuständig ist. Betroffene Standorte in Deutschland sind Abstatt, Hildesheim, Leonberg, Renningen, Feuerbach und Schwieberdingen. Das Nürnberger Werk ist nicht betroffen.

Der Technologiekonzern peilt in allen drei Fällen sozialverträgliche Lösungen an. Man stehe zur Zukunftsvereinbarung, sagte die Sprecherin. Diese Vereinbarung mit Arbeitnehmervertretern aus dem vergangenen Sommer schließt betriebsbedingte Kündigungen für die knapp 80.000 Beschäftigten der Zulieferersparte in Deutschland bis Ende 2027 aus. Weltweit arbeiten rund 420.000 Menschen bei Bosch.

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