Ausmisten

Bücher, Spiele, alte Geräte: So kann man Altes loswerden

Anne Kleinmann

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22.3.2021, 05:55 Uhr
Wer ausmistet, findet meist vieles, was anderen noch gefallen könnte. 

© FemmeCurieuse/photocase.de Wer ausmistet, findet meist vieles, was anderen noch gefallen könnte. 

Wohin mit den überflüssigen Geräten, Büchern, DVDs und Spielen? Wir geben Tipps, wie Ausrangiertes dennoch sinnvoll und einfach weitergegeben werden kann.

Für Selbstverkäufer

Egal, ob Bücher, Möbel oder alte Geräte: auf Ebay und bei Ebay-Kleinanzeigen können solche Dinge einfach online verkauft werden. Dafür müssen sich Verkäufer ein Profil erstellen, die Ware fotografieren, den Preis und eine kurze Beschreibung einfügen, und schon könnte es eigentlich losgehen. Doch es gibt etwas zu beachten, betont Julia Zeller von der Verbraucherzentrale Bayern: "Jeder Verkäufer ist gewährleistungspflichtig." Konkret heißt das: Geht etwas kaputt, muss der Verkäufer für den Mangel aufkommen.


Wohin mit den ausgemisteten Klamotten


Für Privatverkäufe kann diese Pflicht allerdings ausgeschlossen werden. "Man sollte daher unbedingt in die Beschreibung seines Artikels mit aufnehmen, dass die Ware privat und unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung verkauft wird", so Zeller. Aber Vorsicht: Wer beispielsweise ein nicht mehr ganz funktionierendes Radio verkauft und den Mangel verschweigt, macht sich strafbar.

Das gilt auch für Verkäufe über die Online-Flohmarkt App Shpock. Ähnlich wie bei Ebay kann man dort ein Inserat einstellen und seine Sachen verkaufen. Eine Alternative ist zudem der Online-Marktplatz Fairmondo. Auch dort kann man so ziemlich alles anbieten, was legal ist, spezialisiert ist die Webseite aber auf faire und biologische Ware. Gebühren fallen für den privaten Verkauf nicht an, für gewerblichen Verkauf verlangen die Plattformbetreiber dafür eine Gebühr. Fairmondo spendet laut eigener Aussage ein Prozent des Erlöses "an Initiativen, die sich gegen Korruption einsetzen".

Eine weitere Möglichkeit, Altes zu Geld zu machen, ist der "Marktplatz" unserer Tageszeitung. Das Inserat kann bequem online auf nora.nordbayern.de aufgegeben werden und wird am Wunschtermin im Wunschgebiet veröffentlicht. Die Anzeigen sind kostenpflichtig, es fällt jedoch - anders als bei Ebay - keine Verkaufsprovision für den Verkäufer an.

Für Verhandlungsscheue

Wer seine Sachen lieber nicht privat an andere verkaufen will, der ist bei Gebrauchtwaren- oder Secondhand-Läden gut aufgehoben - oder einem Online-Pendant wie Momox. Das Unternehmen kauft DVDs, CDs, Bücher und Spiele an und verkauft sie wieder. Über den ISBN oder den Barcode kann man vorab auf der Webseite zudem den ungefähren Wert der Teile ermitteln. Die Zusendung an Momox ist kostenlos, das Geld wird nach der Überprüfung der Ware direkt überwiesen.

Für funktionierende Elektronik

Funktionierenden Geräte, aber auch Bücher und anderes kauft zudem die Plattform Rebuy an. Das Ganze funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie bei Momox. Die Betreiber der Seite "Wirkaufens" nehmen zudem alte Smartphones, Konsolen, Notebooks oder Digitalkameras an. Diese werden aufbereitet und als Secondhand-Ware wiederverkauft. Das habe auch einen nachhaltigen Nutzen: "Durch die erneute Aufbereitung Ihres Gerätes verbessern Sie Ihre Ökobilanz und schenken Ihrem ungenutzten Gerät ein neues Leben", wirbt das Unternehmen auf der eigenen Webseite.


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Natürlich sei es auch hier wichtig, die Wahrheit zu sagen, so Verbraucherexpertin Zellner. "Außerdem muss das Gerät ordentlich verpackt werden, bevor es weggeschickt wird. Empfehlenswert ist, das Paket und den Inhalt zu fotografieren." So könnten Verkäufer beweisen, dass sie das Gerät ordentlich verpackt und in gutem Zustand verschickt hätten.

Für die Preisermittlung

Wer sich nicht so sicher ist und erst Mal die Preise checken will, der kann die Webseite "Recyclingmonster" nutzen. Einfach Produktname oder ISBN eingeben und schon spuckt die Webseite die angebotenen Summen der unterschiedlichen Anbieter aus. Zusätzlich steht dort auch, bei welchem Anbieter die Postsendung kostenlos ist, ob eine Registrierung notwendig ist und wie lange es durchschnittlich dauert, bis man sein Geld erhält.

Für kaputte Elektronik

Grundsätzlich gilt seit 2016, dass defekte Haushaltsgeräte oder Smartphones, die nicht größer als 25 Zentimeter sind, kostenlos beim Elektrohändler abgeben werden können. Größere Teile können in den Geschäften nur dann abgegeben werden, wenn man ähnliches kauft. Ansonsten nehmen natürlich die Wertstoffhöfe den Elektroschrott an.


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Kaputte Smartphones können aber auch einen nachhaltigen Nutzen haben: So nehmen zum Beispiel die Deutsche Telekom, die Deutsche Umwelthilfe, das Projekt "MobileBox" und der Naturschutzbund kaputte Smartphones an, recyceln Teile davon und spenden den Gewinn an gemeinnützige Projekte.

Für Verschenkbares

Sachen, die noch gut sind, können natürlich auch einfach verschenkt oder gespendet werden. Anlaufstellen hierfür sind die Lebenshilfe Nürnberg, die Stadtmission, BRK und Caritas, Oxfam und viele weitere. Wer seine Sachen online loswerden will, der kann dies über Ebay oder lokale Facebook-Gruppen wie "Nürnberg verschenkt" versuchen. Auch die Nachbarschaftsplattform "nebenan.de" bietet einen Online-Marktplatz, auf dem Abzugebendes eingestellt werden kann.

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