In den Sprachen Russisch, Englisch, Französisch und Deutsch wird das Brandenburger Tor 2020 mit dem Wort «Danke» angestrahlt. Am 8. Mai jährt sich nun zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung vom Nationalsozialismus.
© Christophe Gateau/Christophe Gateau/dpa
In den Sprachen Russisch, Englisch, Französisch und Deutsch wird das Brandenburger Tor 2020 mit dem Wort «Danke» angestrahlt. Am 8. Mai jährt sich nun zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung vom Nationalsozialismus.

Von Adidas bis Siemens

„Kein Schlussstrich“: Klare Worte von 50 deutschen Unternehmen zum Jahrestag der Befreiung

Zum Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus haben 50 deutsche Unternehmen eine Erklärung veröffentlicht, darunter auch bedeutende Arbeitgeber der Region wie Siemens, Adidas, Schaeffler oder Leoni. Hier die Erklärung im Wortlaut:

„Heute vor 80 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Dieser Tag ist ein Tag des Gedenkens an all die Menschen, die verfolgt und ermordet wurden, an die Verbrechen und Zerstörungen, an die weltweit mehr als 60 Millionen Toten.

Heute ist auch ein Tag, an dem wir uns fragen müssen, wie es dazu kommen konnte. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wäre ohne das Versagen der damaligen Entscheidungsträger in Politik, Militär, Justiz und Wirtschaft nicht denkbar gewesen. Deutsche Unternehmen trugen dazu bei, die Herrschaft der Nationalsozialisten zu festigen. Auf ihren eigenen Vorteil bedacht, waren viele Unternehmen und ihre damaligen Akteure verstrickt.

„Einen Schlussstrich darf und wird es mit uns nicht geben“

Heute übernehmen wir als deutsche Unternehmen Verantwortung, die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit sichtbar zu machen. Denn diese Verbrechen mahnen uns, die Zerbrechlichkeit der Demokratie immer wieder zu erkennen. Gemeinsam treten wir ein gegen Hass, gegen Ausgrenzung und gegen Antisemitismus. Einen Schlussstrich darf und wird es mit uns nicht geben.

Der Sieg der Alliierten über die Nationalsozialisten hat einem ganzen Kontinent, der ganzen Welt Hoffnung gegeben. Der mit dem Ende des Kalten Krieges erreichte europäische Zusammenhalt, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit sind Errungenschaften, die wir gemeinsam schützen müssen. Demokratie lebt vom Mitmachen – und vom Widerspruch. Sie braucht Haltung und Mut. 1933 und danach waren zu viele still, haben weggesehen und geschwiegen. Daraus erwächst unsere Verantwortung – für die Vergangenheit, für die Gegenwart und für die Zukunft.“

Die Erklärung wurde von den Unternehmen BASF, Siemens, Evonik und Bayer initiiert und in den Medien FAZ, SZ und DIE ZEIT veröffentlicht.

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