Mit sofortiger Wirkung

Nach Vorwürfen zu AfD und Nazi-Nähe: Hans im Glück trennt sich von Miteigner Hans Christian Limmer

Nina Eichenmüller

Redaktion Politik und Wirtschaft

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11.1.2024, 17:56 Uhr
Auch in Nürnberg und Erlangen gibt es Filialen der Burgerkette "Hans im Glück", die sich nach den Vorwürfen von ihrem Miteigner Hans Christian Limmer getrennt hat.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer Auch in Nürnberg und Erlangen gibt es Filialen der Burgerkette "Hans im Glück", die sich nach den Vorwürfen von ihrem Miteigner Hans Christian Limmer getrennt hat.

Nachdem durch eine Recherche des Medienhauses "Correctiv" bekannt geworden ist, dass sich einflussreiche AfD-Politikerinnen und -Politiker mit Neonazis und Geldgebern in einem Hotel in Potsdam getroffen und einen Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland geschmiedet haben, folgen jetzt die ersten Konsequenzen.

Eingeladen zu dem Treffen hatte den Recherchen zufolge unter anderem der ehemalige Mitbesitzer der Bäckerei-Selbstbedienungs-Kette "Backwerk", Hans Christian Limmer, heute einer der Eigner der Restaurant-Franchisemarke "Hans im Glück". Er selbst hat allerdings nicht an dem Treffen teilgenommen.

Hans im Glück distanziert sich von rechtsextremen Ansichten

Jetzt hat sich die Geschäftsführung von "Hans im Glück" mit sofortiger Wirkung von Limmer getrennt und schreibt in einer Mitteilung: "Die Geschäftsführung der "Hans im Glück" Franchise GmbH, der Inhaberkreis und das gesamte Team sind zutiefst schockiert über diese Vorwürfe." Es heißt weiter, dass sich das Unternehmen klar von "rechtsextremen Ansichten" distanziere, da sie "das genaue Gegenteil unserer Grundwerte" darstellen.

Das Team von "Hans im Glück" besteht nach eigenen Angaben aus Mitarbeitenden und Franchisenehmern aus "über 80 Nationen mit unterschiedlichsten Ausbildungen und Werdegängen". Weiter heißt es in der Mitteilung: "Alle diese individuellen Geschichten und Identitäten machen "Hans im Glück" als junges und inklusives Unternehmen aus."

Hans Christian Limmer hatte das Unternehmen bereits im Vorfeld der Medienberichterstattung darüber informiert, dass entsprechende Vorwürfe gegen ihn erhoben werden würden. Er hatte laut Mitteilung dem Unternehmen gesagt, dass er sich gegenüber dem anfragenden Medium mit "unmissverständlichen Worten" von den genannten Remigrationsforderungen distanziert habe. Zudem habe er an der Veranstaltung, über die die Medien berichten, nicht teilgenommen und sei "bestürzt über die dort erhobenen Forderungen".

Um Schaden von "Hans im Glück" abzuwenden, habe Limmer dem Inhaberkreis des Unternehmens angeboten, seine Gesellschafterstellung umgehend aufzugeben. Dieses Angebot hat der Gesellschafterkreis angenommen, so die Restaurantkette.

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