Klimaneutralität

Diözesanrat geht ins Kloster: Zukunftsthemen in Heidenheim diskutiert

pde

20.3.2023, 11:00 Uhr
Ziehen an einem Strang bei der Zukunftsausrichtung der Diözese Eichstätt: die Bistumsleitung mit Bischof Gregor Maria Hanke, Amtschef Thomas Schäfers und Generalvikar Michael Alberter sowie der Diözesanrat mit dem Vorsitzenden Christian Gärtner, Stellvertreterin Marlies Müller und Stellvertreter Anton Lang (von links) vor dem Münster Heidenheim.

© Geraldo Hoffmann/pde, NN Ziehen an einem Strang bei der Zukunftsausrichtung der Diözese Eichstätt: die Bistumsleitung mit Bischof Gregor Maria Hanke, Amtschef Thomas Schäfers und Generalvikar Michael Alberter sowie der Diözesanrat mit dem Vorsitzenden Christian Gärtner, Stellvertreterin Marlies Müller und Stellvertreter Anton Lang (von links) vor dem Münster Heidenheim.

Gleich drei Zukunftsthemen standen im ehemaligen Benediktinerkloster Heidenheim am Hahnenkamm, einer der Gründungsstätten des Bistums, auf der Tagesordnung: das Projekt "Klimaoffensive 2035", die Ergebnisse des Synodalen Weges und ihre Umsetzung auf Bistumsebene sowie der Strategieprozess der Diözese Eichstätt.

Leitlinien erstellt

Zu dem vom Bischof Gregor Maria Hanke ausgegebenen Ziel, bis 2035 klimaneutral werden, hat eine Arbeitsgruppe mit Hilfe von externen Fachleuten unter Mitwirkung des Diözesanrats in den vergangenen zwei Jahren eine Leitlinie erstellt. Nachhaltigkeitsreferentin Lisa Amon stellte in Heidenheim einen "Werkstattbericht" vor. "Der große Horizont ist dabei die Schöpfungsverantwortung, die Sorge um die Natur und den Menschen", ordnete Hanke das Vorhaben theologisch ein.

Schöpfungsverantwortung sei keine "pastorale Spielwiese", sondern gehöre zum Wesen des christlichen Glaubens. Als nächster Schritt sollen in einem Workshop konkrete Maßnahmen und Zuständigkeiten entwickelt werden. Dann soll die Leitlinie veröffentlicht werden und in Kraft treten. Der Diözesanrat unterstützt die Initiative. In einem Antrag fordert der Vorstand vom Bistum die Einrichtung einer Steuerungsgruppe, die das Projekt verantwortet und Entscheidungen trifft, die Einstellung einer Fachkraft für das Klimaschutzmanagement sowie die Auflegung eines Klimafonds.

Über die bisherigen Ergebnisse des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland berichtete Diözesanratsvorsitzender Christian Gärtner, der in den vergangenen drei Jahren zusammen mit Bischof Hanke an den fünf Synodalversammlungen teilgenommen hat. Für ihn ist "das gemeinsam Unterwegssein" von Laien, Bischöfen, Ordensleuten sowie Betroffenen von sexuellem Missbrauch "ein ermutigendes Zeichen".

Einen Maßstab gesetzt

Der Synodale Weg habe einen Maßstab gesetzt, "um offene Fragen der Kirche offen ansprechen zu können. Es sind auch gesellschaftliche Fragen, die wir beantworten müssen, wenn wir in der öffentlichen Diskussion wahrgenommen werden und wieder Glaubwürdigkeit gewinnen wollen". Und er sei erst der "allererste Schritt" in der Aufarbeitung des Missbrauchs.

Hanke fügte an, dass bei allem Ringen um die verschiedenen Themen Konsens darüber bestanden habe, dass die Kirche eine Erneuerung bedürfe. Der Synodale Weg habe viele Impulse gegeben und den Blick für die Wahrnehmung der Betroffenen geschärft. Der Eichstätter Bischof hat bereits eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit der Förderung von Synodalität in seinem Bistum befassen soll. Auch der Diözesanrat ist in dieser Gruppe vertreten.

Bei einem Austausch der rund 60 Delegierten mit Bischof Hanke, Generalvikar Michael Alberter und Amtschef Thomas Schäfers stand der "Zukunftsplan – Neu aufbrechen mit dem Bistum Eichstätt" im Mittelpunkt. Das Papier mit den Schwerpunkten Wachstum, Digitalisierung und Nachhaltigkeit/solidarischer Lebensstil ist ein Ergebnis des 2021 initiierten Strategieprozesses, wie Alberter erklärte. Mit Veränderungen und Sparmaßnahmen in verschiedenen Bereichen will das Bistum seine Verwaltung verschlanken und seine Ressourcen auf Kernbereiche der Pastoral konzentrieren.

Kritik an Sparplänen

Kritik gab es im Diözesanrat für die Aufgabe der Trägerschaft von diözesanen Schulen und die Kürzung von Zuschüssen an die Verbände. Die Vorsitzende des Kolping-Diözesanverbandes Eichstätt, Eva Ehard, übergab Bischof Hanke einen Brief, in dem die katholischen Erwachsenenverbände angesichts der neuen Sparmaßnahmen der Diözese Sorge um ihr Fortbestehen äußern. Amtschef Schäfers wird mit ihnen – wie in dem Brief gefordert – ein weiteres Gespräch über die künftige Verbändefinanzierung führen.

Abgelehnt wurde von der Vollversammlung ein Antrag, wonach der Diözesanrat künftig als "Forum für Rückmeldungen, Ideen und Verbesserungsvorschläge" fungieren sollte. Keine Mehrheit gab es außerdem für einen Antrag zur Unterstützung einer Initiative des bayerischen Kolping-Landesverbands zur Senkung des aktiven Wahlalters von 18 auf 16 Jahre bei Kommunal-, Bezirks und Landtagswahlen.

Der Diözesanrat ist der Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertreter der Dekanatsräte und der katholischen Verbände sowie von weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft im Bereich des Bistums Eichstätt.

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