Subunternehmer hilft aus

"Unzumutbare Zustände" auf der Strecke Würzburg-Treuchtlingen: Protest gegen Go-Ahead zeigt Wirkung

28.9.2023, 10:19 Uhr
Durch die Zusammenarbeit mit einem Subunternehmer will das britische Unternehmen Go-Ahead die Probleme auf der Bahnlinie RE80 zwischen Würzburg und München in den Griff bekommen.

© Theresa Maurer, NN Durch die Zusammenarbeit mit einem Subunternehmer will das britische Unternehmen Go-Ahead die Probleme auf der Bahnlinie RE80 zwischen Würzburg und München in den Griff bekommen.

Die massiven Personal- und Fahrzeugprobleme des Unternehmens auf der Linie RE 80 sind ärgerlich und konterkarieren die großen Anstrengungen der Stadt Gunzenhausen hinsichtlich eines attraktiven und zukunftsfähigen ÖPNV, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Gunzenhausen. Zudem wandten sich viele Kunden mit ihren Beschweren an die Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH der Stadt Gunzenhausen, die hier überhaupt nicht zuständig ist.

"Nicht akzeptabel"

Deshalb hatte sich Bürgermeister Karl-Heinz Fitz Anfang Juli mit der Forderung an die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) als zuständigen Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr gewandet, dass die "unzumutbaren Zustände" möglichst schnell beendet werden müssten. Nun hat die BEG wortet und einen Maßnahmenplan zur Sicherstellung eines zuverlässigen Zugbetriebs auf der Bahnstrecke RE 80 vorgestellt, heißt es aus dem Rathaus. "Darüber freuen wir uns natürlich, denn endlich kommt Bewegung in die Sache", betont Fitz. "Unsere Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf Go-Ahead verlassen können, alles andere ist für uns als Stadt nicht akzeptabel!"

Um die angespannte Personalsituation zu verbessern und Engpässe überbrücken zu können, wird Go-Ahead Bayern künftig eng mit einem Subunternehmen zusammenarbeiten. Zusätzlich werden Rekrutierungs- und Ausbildungsmaßnahmen intensiviert, die BEG verspricht sich mit dem Maßnahmenpaket weniger Verspätungen und Zugausfälle. "Soll die Mobilitätswende gelingen, ist nicht nur ein attraktiver, sondern auch ein zuverlässiger Verkehr unabdingbar", betont der Gunzenhäuser Rathauschef.

Darüber hinaus hat die Eisenbahngesellschaft mit Go-Ahead Bayern wegen der technischen Probleme an den Siemens-Fahrzeugen Gespräche geführt. Das britische Unternehmen hat nachhaltige Lösungen versprochen und wird mit dem Hersteller zügig an der Umsetzung arbeiten, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. "Wir brauchen Verlässlichkeit", so Fitz, deshalb begrüßt er es, dass Go-Ahead seit September "zusätzlich Busse am Bahnhof in Muhr am See vorhält". In der Vergangenheit kam es, wie berichtet, vor, dass Schülerinnen und Schüler aufgrund von Zugausfällen nicht zur Schule kamen. Das ist für den Bürgermeister "ein absolutes No-Go"!

Bessere Kommunikation

Verbessert werden soll auch die Kommunikation zwischen Go-Ahead Bayern und den Fahrgästen. Informationen des Unternehmens sollen schnell und zuverlässig abgerufen und übermittelt werden können. Dies entlaste dann auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gunzenhäuser Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH. "Wir haben bereits Fortschritte auf der Linie RE 80 festgestellt", erklärt Stefan Dietz, Geschäftsführer der Mobilitätsgesellschaft. Die Stadt Gunzenhausen sei eine wichtige "Mobilitätsdrehscheibe der Region", man arbeite intensiv an der Akzeptanz des ÖPNV im Fränkischen Seenland.

Diese Vereinbarungen mit Go-Ahead bestätigt auch der scheidende CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl, der sich wegen der Problemen auf der Bahnstrecke von Würzburg über Gunzenhausen und Treuchtlingen nach München an den bayerischen Verkehrsminister gewandt hatte. Brandl weist zudem darauf hin, dass die jüngsten Probleme auf der Strecke Gunzenhausen-Steinach nicht Go-Ahead angelastet werden können. Hier musste vielmehr wegen des Abrisses einer Brücke über die Bahnlinie bei Großbreitenbronn ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden, mittlerweile verkehren aber wieder Züge.

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