
Wichtige Personalie
Bis der Papst einen Bischof ernennt: Früherer Rother Pfarrer leitet die Diözese Eichstätt
Alfred Rottler (68), der frühere Pfarrer von Spalt und frühere Pfarrer von Roth und Büchenbach, leitet während der Vakanz des Eichstätter Bischofsstuhles das Bistum Eichstätt. Das hat die Pressestelle der Diözese am Freitag, 13. Juni, mitgeteilt. Vertreten wird Rottler von Michael Alberter, im Landkreis Roth ebenfalls kein Unbekannter. Er stammt aus Aberzhausen bei Heideck.
Rottler wurde von den aktiven Mitgliedern des Eichstätter Domkapitels zum Diözesanadministrator gewählt. Er übernimmt somit bis zur Ernennung eines neuen Bischofs durch den Papst kommissarisch viele Aufgaben von Bischof em. Gregor Maria Hanke, der am Pfingstsonntag auf eigenen Wunsch in den Ruhestand getreten war.
Rottler wird bei seinen Aufgaben von Domkapitular Michael Alberter (46) unterstützt, den er in einer seiner ersten Amtshandlungen zum Ständigen Vertreter des Diözesanadministrators ernannt hat. Alberter war bisher Generalvikar von Bischof Hanke.
Gemäß Kirchenrecht erlischt mit dem Eintritt der Sedisvakanz automatisch die Amtsvollmacht des Generalvikars. Als Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators wird Alberter nun weiter die Aufgaben in der Leitung des Bischöflichen Ordinariates wahrnehmen, die üblicherweise dem Generalvikar zustehen würden.
Alfred Rottler hat nun weitgehende, aber nicht alle Kompetenzen eines Bischofs
Der Diözesanadministrator verwaltet die Diözese während der Sedisvakanz mit „weitgehenden, aber begrenzten Kompetenzen“, wie es das Bistum Eichstätt formuliert. In vielen Diözesen wird ein Weihbischof zum Administrator gewählt. Da es im Bistum Eichstätt keinen Weihbischof gibt und somit der Diözesanadministrator selbst kein Bischof ist, darf dieser keine sakramentalen Handlungen vornehmen, die die Bischofsweihe erfordern, etwa die Weihe von Priestern oder Diakonen.
Der Diözesanadministrator übernimmt jedoch grundsätzlich die Leitungsgewalt eines Diözesanbischofs und führt die laufenden Geschäfte der Diözese weiter. Er sorgt für die Aufrechterhaltung des kirchlichen Lebens und der Verwaltung, trifft aber keine weitreichenden oder unumkehrbaren Entscheidungen („Sede vacante nihil innovetur“ – während der Sedisvakanz darf nichts verändert werden). Er darf beispielsweise keine neuen Pfarrer ernennen oder Domkapitulare berufen und auch keine Diözesansynode einberufen. Personalentscheidungen und strategische Weichenstellungen, die den künftigen Bischof binden würden, sind ihm untersagt.
In besonderen Fällen bedarf er für Entscheidungen der Zustimmung des Konsultorenkollegiums, etwa bei der Zulassung von Kandidaten zur Weihe. Das Amt des Diözesanadministrators endet automatisch mit der Einsetzung eines neuen Bischofs beziehungsweise dessen Amtseinführung.
In vielen Pfarrgemeinden zu Hause
Alfred Rottler wurde im Jahr 1983 zum Priester des Bistums Eichstätt geweiht. Nach seiner Kaplanszeit, die er in Arberg, Herrieden, Deining und Allersberg verbrachte, wurde er 1986 Diözesanpräses der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) und Pfarrer in Walting. 1990 wechselte er nach Spalt und Großweingarten, Theilenberg kam 1993 dazu. Im Jahr 2000 übernahm Rottler die Leitung der Pfarrei Roth und ab 2006 zusätzlich auch noch Büchenbach. Am 1. September 2009 wurde Rottler zunächst als Ordinariatsrat Leiter der später in Hauptabteilung Pastoral umbenannten Hauptabteilung Seelsorge/Weiterbildung im Bischöflichen Ordinariat. In dieser Funktion war er somit verantwortlich für verschiedene pastorale Initiativen wie die Neuordnung der Dekanate und der Pastoralräume sowie die Gestaltung der Willibaldswoche. Im Jahr 2010 ernannte ihn Bischof Hanke zum Domkapitular.
Im Oktober 2019 wechselte Rottler zum Caritasverband des Bistums Eichstätt. Als Caritas-Präses ist Rottler geistlicher Vorsteher des Sozialverbands. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Seelsorge, Liturgie und die damit verbundene Weiterentwicklung des christlich-katholischen Profils der Caritas.
Im Eichstätter Domkapitel übernahm Rottler im September 2019 die Aufgaben des Dompropstes zu dem er vom Bischof ernannt wurde. Der Dompropst steht zusammen mit dem Domdekan als sogenannter „Dignitär“ an der Spitze des Domkapitels. Während der Dekan nach innen das Domkapitel leitet, präsentiert der Dompropst das Domkapitel nach außen.
Die beruflichen Stationen von Michael Alberter
Sein ständiger Vertreter Michael Alberter stammt aus Heideck-Aberzhausen. Er wurde 2010 von Bischof Gregor Maria Hanke zum Priester für das Bistum Eichstätt geweiht. Es folgten Kaplansjahre in Hilpoltstein, Jahrsdorf und Zell, sowie in der Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau in Neumarkt. Von 2013 bis 2018 war er Pfarradministrator in Schelldorf und Dekanatsjugendseelsorger im Dekanat Eichstätt. Von 2018 bis 2022 leitete Alberter den Pastoralraum Nürnberg-Südwest/Stein. Zum 1. September 2022 berief ihn Bischof Gregor Maria Hanke zu seinem Generalvikar.
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