Weniger Kosten

Rother Agentur ENA gibt Tipps: So sparen Sie beim Heizen im Winter Geld und Energie

9.1.2024, 14:57 Uhr
Heizung aus und dick einpacken? Nicht der einzige Weg, wie im Winter beim Heizen Energie und Geld gespart werden kann, sagt die Rother Energieagentur ENA (Symbolbild).

© IMAGO/Maria Diachenko Heizung aus und dick einpacken? Nicht der einzige Weg, wie im Winter beim Heizen Energie und Geld gespart werden kann, sagt die Rother Energieagentur ENA (Symbolbild).

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Einsparungen von 10 bis 20, in Einzelfällen sogar bis zu 30 Prozent sind in jedem Haushalt möglich: Das schätzen die Energie-Experten der unabhängigen Energieberatungsagentur (ENA) des Landkreises Roth laut einer Pressemitteilung. Vielfach besteht die einfachste Möglichkeit, Heiz- und Stromkosten zu sparen darin, bewusst zu heizen und nicht benötigte Verbraucher abzuschalten. Was aber nicht bedeutet, dass man in seinen eigenen vier Wänden "frösteln" oder sich mit kaltem Wasser duschen muss. Oft bringen bereits eine verbrauchsorientiert eingestellte Heizungsregelung, das bewusste Heizen ausgewählter Räume, dichte Fenster, Vermeidung von "Stand by" und ein vernünftiges Nutzerverhalten große Einspareffekte.

Jeder Mensch hat sein persönliches Empfinden, bei welchen Raumtemperaturen er oder sie sich wohlfühlt. Dies soll auch so bleiben! Doch nicht alle Bereiche und Räume unserer Wohnung oder Gebäude benötigen gleich hohe Raumtemperaturen. So müssen zum Beispiel die Flure, Gänge oder auch Küchen nicht auf die gleichen Raumtemperaturen beheizt werden wie unsere Wohn- oder Esszimmer.

Empfohlen sind für das Badezimmer 20 bis 24 Grad Celsius, für Wohn und Kinderzimmer sowie oft genutzte Büros 20 bis 23 Grad, für Küche und Hobbyräume 18 bis 20 Grad und für Flure und Treppenhaus lediglich 15 bis 18 Grad.

Fakt ist: Jedes Grad höhere Raumtemperatur benötigt durchschnittlich etwa sechs Prozent mehr Heizenergie. Daher sollten Räume nur zu der Tageszeit, in der sie tatsächlich genutzt werden, auf Wohlfühltemperatur geheizt werden. In Zeiten ohne Nutzung sind 16 bis 18 Grad auch im Kinderzimmer oder Büro ausreichend.

Es lohnt sich die Nutzung von digitalen Thermostaten, an denen die gewünschten Temperaturen und die Nutzungszeiträume eingestellt werden können. Bei normalen Heizkörpern kann die Beheizung des Raumes zum Beispiel eine halbe Stunde vor dem geplanten Nutzungsbeginn beginnen und etwa eine halbe Stunde vor dem geplanten Ende der Nutzung beendet werden.

Eine weitere einfache Möglichkeit, Heizenergie zu sparen ist, die Innentüren der einzelnen Räume zu schließen und jeden Raum für sich auf die gewünschte Temperatur zu beheizen. Dadurch wird außerdem vermieden, dass warme feuchte Luft, beispielsweise aus dem Badezimmer, in angrenzende kühlere Räume wie das Schlafzimmer dringt. Das ist problematisch, da das Abkühlen der warmen Luft zur Ansammlung von Feuchtigkeit an kühlen Stellen wie Ecke und Fenster führen kann und Schimmelbildung ermöglicht.

In der Nacht, oder wenn alle Mitglieder des Haushalts auf der Arbeit sind, können über das Heizsystem die Temperaturen im gesamten Haus gesenkt werden. Besonders bei Heizkörpern ist es wirkungsvoll, die Raumtemperaturen um etwa 4 Grad auf 16 bis 18 Grad zentral und automatisch an der Steuerung der Heizungsanlage abzusenken. Bei modernen Systemen können in der Regel die gewünschten Heizzeiten für jeden Wochentag einzeln eingestellt werden. Während des Winterurlaubs spart die Ferienschaltung an der Heizkesselsteuerung Energie und bares Geld.

Heizanlagen leisten in den Wintermonaten wahre Höchstleistungen und verdienen somit auch eine regelmäßige Wartung durch Fachpersonal. Der angenehme Nebeneffekt: Gewartete Anlagen erzeugen bei weniger Verbrauch angenehme Heizwärme und halten länger. Besonders wichtig sind die Reinigung des Kesselbrennraums, die Überprüfung und Einstellung der Heizkennlinie auf den Energiebedarf des Gebäudes und die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs.

Zugestellte Heizkörper und Heizflächen können einen Raum nicht effizient beheizen. Ein ungehinderter Luftstrom ist Voraussetzung für die optimale Wärmeverteilung im Raum. Andernfalls erwärmt die Heizungsanlage unnötig mehr Heizungswasser und die Umwälzpumpe pumpt mehrere 100 Liter mehr durch das Heizsystem als nötig. Mehr Heizungswasser zu erwärmen, bedeutet einen höheren Energieverbrauch, dadurch höhere Heizkosten und auch entsprechend höhere Stromverbräuche.

Möbel sollten mindestens 50 Zentimeter Abstand zum Heizkörper haben und Vorhänge gekürzt werden. Zu Beginn der Heizperiode, wenn es zu Geräuschbildung ("gluckern") kommt oder die Heizflächen nicht gleichmäßig warm werden, lohnt es sich, die Heizkörper zu entlüften.

Jeder kennt es, in Räumen mit "stickiger Luft" fühlen wir uns nicht wohl. "Stickige Luft" bedeutet in der Regel wenig Sauerstoff und auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Tatsächlich bringt jeder Mensch täglich zirka zwei bis vier Liter Wasser in seine Wohnräume.

Deshalb sollte auch im Winter mehrmals täglich für einen kurzen Zeitraum von zwei bis drei Minuten gelüftet werden. Am besten werden in allen Räumen gleichzeitig die Fenster und Türelemente geöffnet, sodass ein maximaler Luftstrom entstehen kann. Die Heizkörper werden währenddessen heruntergeregelt.

Aber Vorsicht: Bei zu langer Lüftung kühlen die Wände aus, die dann wieder aufgeheizt werden müssen. Beim Lüften in "Kippstellung" kühlen die Leibungen aus, was zu Schimmelbildung führen kann. In diesem Fall ist es sogar möglich, dass das Thermostat auf "Frostschutz" schaltet, der Heizköper wird warm und versucht gegen das geöffnete Fenster anzuheizen. Verschwendung pur!

Eine gute Idee ist es, regelmäßig die Luftfeuchtigkeit in den Räumen beispielsweise mittels Hygrometer zu kontrollieren. Diese werden in den kühlsten Bereichen der Räume in Ecken und an Fenstern aufgestellt. Sobald die Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent ansteigt, sollten alle Fenster geöffnet werden. Das hilft auch der Heizrechnung: Frische trockene Luft lässt sich schneller und mit weniger Energieeinsatz aufheizen, als feuchte und verbrauchte Raumluft.

In kalten Nächten spürt man die Kälte an Fenster- und Türelementen. Sobald es draußen dunkel wird, sollten während der Heizperiode Rollläden, Jalousien und eventuell Vorhänge geschlossen werden. Das Einsparpotential liegt, je nach Qualität der Fenster und Türen, bei bis zu 27 Prozent!

Rollladenkästen sollten nicht nur wärmegedämmt, sondern auch luft- und winddicht sein. Gerade vor 1990 eingebaute Systeme sind richtige "Energieschleudern".

Eine Wartung lohnt sich auch für Fenster: Streifende Fenster, Fenstergriffe, die sich nicht mehr senkrecht stellen lassen und raumseitig spürbare Zugluft sind Zeichen, dass die Fenster oder Türen nicht mehr luftdicht schließen. Fakt ist: Über eine nur einen Millimeter breite Fuge mit einer Länge von einem Meter kann so viel Heizwärme verloren gehen wie auf einer Außenwandfläche von 10 bis 20 Quadratmeter.

Auch im Herbst und Winter scheint oft die Sonne. Die Nutzung der Sonnenenergie über die Fenster und Türen spart Heizenergie und macht sich schnell bezahlt. In der Übergangszeit und im Winter sollte das Sonnenlicht ungebremst in die Räume gelangen können. Also Rollladen auf und Vorhänge zur Seite.

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