"Die Seele des Unternehmens"

Im Urlaub verunglückt: Der Fürthermare-Chef Horst Kiesel ist tot

Gwendolyn Kuhn

Lokalredaktion Fürth

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18.12.2023, 19:22 Uhr
Horst Kiesel war jemand, der stets mit anpackte, wo Hilfe nötig war. Auch im Sommerbad ging er Kollegen zur Hand oder half Wartenden in der Kassenschlange. (Archivbild)

© Thomas Scherer, NN Horst Kiesel war jemand, der stets mit anpackte, wo Hilfe nötig war. Auch im Sommerbad ging er Kollegen zur Hand oder half Wartenden in der Kassenschlange. (Archivbild)

Trauer um den Herrn der Fürther Bäder: Horst Kiesel ist tot. Der geschäftsführende Gesellschafter der Vitaplan Thermalbad GmbH & Co. KG, die das Fürthermare betreibt, verstarb völlig überraschend während seines Urlaubs am 11. Dezember. Ein „tragisches Unglück“ habe ihn dort aus dem Leben gerissen, heißt es in einer Pressemitteilung von Vitaplan.

Dies sei „eine für uns alle unfassbare Nachricht“, schreibt Fürthermare-Geschäftsführer Rainer Grasberger, der lange an Kiesels Seite tätig war. 2006, als das Fürthermare noch die größte Baustelle der Stadt war, hatte Kiesel, den Bäder-Fachmann Grasberger in die Geschäftsführung geholt.

„Wir sind zutiefst bestürzt und in tiefer Trauer vereint mit der Familie und allen Hinterbliebenen“, heißt es in Grasbergers Schreiben weiter. Nicht zu füllen sei die große Lücke, die Kiesels tragischer Tod hinterlasse; er sei die „Seele“ des Unternehmens gewesen.

Sommerbad lief unter seiner Regie

Kiesel war seit der Eröffnung des Fürthermare im Oktober 2007 dessen Geschäftsführer gewesen, auch das von der städtischen Infra betriebene Sommerbad lief unter seiner Regie. Zuvor hatte er viele Jahre lang das Hallenbad und die Sauna am Scherbsgraben geleitet.

Vielen Badegästen dürfte der 69-Jährige bekannt gewesen sein, waren er und seine Frau doch stets als Gastgeber im Fürthermare präsent, die immer ein offenes Ohr für Probleme oder Anregungen hatten. Auch im Sommerbad war er stets zugegen und sorgte etwa am Eingang für geregelte Abläufe, als es während der Pandemie und bei der Einführung des neuen Kassensystems zu langen Warteschlangen gekommen war.

Vom Tag der Eröffnung bis in die Gegenwart, berichtet Grasberger, sei er ein „engagierter und herzlicher Ansprechpartner für alle Mitarbeiter und Gäste des Fürthermare gewesen“. In dem Thermal- und Erlebnisbad sei alles soweit organisiert, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. „Unser Ansporn ist es, das Unternehmen im Sinne von Herrn Kiesel weiterzuführen und seinen Geist, den Esprit und die Leidenschaft, die sein Handeln prägten, zu bewahren.“

Von der Konkurrenz abgehoben

Im März 2022 erst, rund 15 Jahre nach der Eröffnung des Fürthermare, war am Scherbsgraben eine Erweiterung der Saunalandschaft mit einer Event-Sauna für 100 Gäste an den Start gegangen. Kiesel hatte die Weiterentwicklung des Betriebs fest im Blick – und war auch Neuem gegenüber aufgeschlossen.

So hat er im Fürthermare 2014 den Kinderbereich mit dem charakteristischen Piratenschiff ausgebaut. Mit diesem Angebot für Familien mit jüngeren Kindern hob sich von anderen Erlebnisbädern ab, die verstärkt auf Rutschen für die Zielgruppe der Jugendlichen setzten.

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