Corona-Auflagen werden entschärft

Keine FFP2-Maske mehr im Zug nötig: Was Sie zur neuen Regelung in Bayern wissen müssen

André Ammer

Region und Bayern

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30.6.2022, 08:04 Uhr
Keine FFP2-Maske mehr im Zug nötig: Was Sie zur neuen Regelung in Bayern wissen müssen

© Hendrik Schmidt/dpa

Wie gut ist die Schutzwirkung einer medizinischen Maske im Vergleich zu der bislang vorgeschriebenen FFP2-Maske? Gerade in der aktuellen Phase der Pandemie, in der der äußerst ansteckende Omikron-Subtyp BA.5 die mittlerweile dominierende Virusvariante in Deutschland ist, eine von mehreren wichtigen Fragen. Das müssen Sie zu den verschiedenen Maskentypen und der neuen Regelung im Freistaat wissen:

Worin unterscheiden sich die Maskentypen?

Der nun wieder im öffentlichen Verkehr zugelassene Mund-Nase-Schutz, der auch als OP- oder medizinische Maske bezeichnet wird, besteht aus mehrschichtigem Kunststoff mit Falten zur besseren Anpassung. Medizinische Masken schützen vor allem Menschen in der unmittelbaren Umgebung vor Tröpfchen, die der Mensch beim Sprechen oder beim Husten aus Mund und Nase abgibt.

Ihre Schutzwirkung vor Aerosolen, also jenen winzigen Schwebeteilchen, die das Virus in der Luft verteilen können, ist jedoch schlechter als die von FFP2-Masken, was sich schon im Namen ausdrückt. FFP steht nämlich für „Filtering Face Piece“, was im Deutschen etwas sperrig mit „Partikelfilternde Halbmaske“ übersetzt wird. Drei deutsche Schutzklassen - nämlich FFP1, FFP2 und FFP3 - definieren die jeweilige Filterleistung, FFP2-Masken müssen mindesten 94 Prozent, FFP3-Masken mindestens 99 Prozent der Aerosole filtern.

Eine gut sitzende FFP2-Maske, die auch die Nase dicht abschließt, sorgt laut einer Ende vergangenen Jahres erstellten Studie des Göttinger Max-Planck-Instituts dafür, dass das Infektionsrisiko in einem geschlossenen Raum auch nach 20 Minuten nur bei 0,1 Prozent liegt. Bei einer schlecht sitzenden FFP2-Maske beträgt das Risiko etwa vier Prozent, und bei einer gut sitzenden OP-Maske maximal zehn Prozent.

Wie oft sollte man die Masken wechseln?

FFP-Masken und OP-Masken aus Zellstoff sollten nicht gewaschen werden, da ihre Filterleistung dadurch deutlich abnehmen würde. Darüber hinaus gelten sie eigentlich als Einwegprodukt, doch Fachleute sehen kein Problem darin, sie im privaten Gebrauch mehrfach zu benutzen. Gerade wenn man sie für vergleichsweise kurze Zeiträume benutzt, zum Beispiel beim Einkaufen.

Es ist außerdem ratsam, eine Maske nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu tragen, sondern sie an einem Haken oder mittels einer Wäscheklammer aufzuhängen und mehrere Tage lang bei Zimmertemperatur trocknen zu lassen. Während dieser Zeit verschwinden nahezu alle infektiösen Coronaviren.

Wo genau muss eine medizinische Maske getragen werden?

Die durch die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung geregelte Maskenpflicht in Bussen und Bahnen bezieht sich nur auf die Verkehrsmittel selbst. In Bahnhöfen, auf Bahnsteigen und auch in geschlossenen Räumen wie Aufzügen müssen die Menschen keine Masken tragen. Und in den Waggons und Bussen sind Kinder bis sechs Jahren nach wie vor von der Maskenpflicht befreit.

Laut dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) ist nun die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger gefragt, sich für eine FFP2-Maske oder die OP-Maske zu entscheiden. Die „FFP2-Maske besitzt eine höhere Schutzwirkung. Aber von entscheidender Bedeutung für den Schutz ist auch, dass die Maske durchgehend korrekt getragen wird und die richtige Größe und Passform hat“, erklärt Holetschek.
Der Gesundheitsminister empfiehlt deshalb weiterhin, überall dort auf FFP2-Masken zu setzen, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen.

Welche Strafen drohen, wenn man in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Maske trägt?

250 Euro Bußgeld sind fällig, wenn man zum ersten Mal erwischt wird. Wer wiederholt gegen die Maskenpflicht verstößt, kann mit 500 Euro zur Kasse gebeten werden.