Hinweise erbeten

Brand auf Erlanger Abenteuerspielplatz "Taubenschlag": Polizei sucht dringend Zeugen

21.10.2021, 06:00 Uhr
Die Kinder und Jugendliche sind traurig, dass ihre Hütten abgebrannt sind: der städtische Abenteuerspielplatz "Taubenschlag" in Erlangen. 

© Harald Sippel, NN Die Kinder und Jugendliche sind traurig, dass ihre Hütten abgebrannt sind: der städtische Abenteuerspielplatz "Taubenschlag" in Erlangen. 

Noch tappt die Polizei im Fall des abgebrannten Abenteuerspielplatzes in Erlangen weitgehend im Dunklen - und ist deshalb ganz besonders auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. "Wir bitten wirklich jeden, der irgendetwas gesehen oder gehört hat, sich zu melden, denn noch haben wir keine wirkliche Spur, wie es dazu gekommen ist", sagt Michael Petzold von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken.

Mit "dazu" meint der Sprecher das verheerende Feuer, das am Samstag, 16. Oktober 2021, weite Teile des Abenteuerspielplatzes in der Odenwaldstraße zerstört hatte. Das Feuer war zunächst in einer der Holzhütten ausgebrochen, breitete sich jedoch schnell aus, wie die Polizei danach mitgeteilt hatte. Der Schaden wird laut Polizei auf 7000 bis 10.000 Euro geschätzt. Bei dem Ausbruch des Feuers am Samstagabend waren keine Besucher mehr auf dem Spielplatz.

Vor dem Brand war noch Betrieb

Darüber sind Christian Schübel-Gabler und alle anderen Beteiligten noch immer mehr als erleichtert. Wenige Stunden zuvor nämlich herrschte auf dem Gelände noch reges Treiben, auch Kinder und Jugendliche waren anwesend, erzählt der Abteilungsleiter für Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit im Jugendamt. Denn von Dienstag bis Samstag hat der Abenteuerspielplatz geöffnet.

Das ist nun erstmal nicht der Fall, der "Taubenschlag" bleibt aus Sicherheits- und versicherungstechnischen Gründen geschlossen, am Turm herrscht noch Einsturzgefahr.

Die Kinder aber können dennoch zum Areal kommen und mit den dortigen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sprechen. "Das ist für die Kinder dort auch wichtig, sie sind traurig und betroffen, weil ihre Hütten kaputt sind", sagt Schübel-Gabler, "es gibt bei ihnen viele Fragen".

Suche nach Ersatzorten

Die Verantwortlichen suchen bereits nach Möglichkeiten, auf dem angrenzenden Platz für Ersatz-Spiel- und Aufenthaltsorte zu sorgen. "Wir müssen jetzt eben etwas improvisieren", sagt Schübel-Gabler. Zu möglichen Hintergründen sagt er nichts, an Spekulationen will er sich nicht beteiligen. "Das ist Sache der Polizei."

Die wiederum hat die Ermittlungsaufnahme am Tatort inzwischen abgeschlossen, berichtet Pressesprecher Petzold weiter. Man könne Brandstiftung zwar nicht ausschließen, doch sei die Ursache des Feuers noch nicht geklärt: "Hier bedarf es weiterer Ermittlungen", sagt der Präsidiumssprecher.

Noch gebe es viele Spekulationen: "Ob jemand das Feuer gelegt hat, wenn ja, wer es war und ob es dann vorsätzlich oder fahrlässig war." Man weiß nur eines, betont der Präsidiumssprecher: "Es hat gebrannt, weshalb das Feuer ausgebrochen ist, ist Gegenstand der Ermittlungen - und um das herauszufinden, appellieren wir eindringlich wirklich an alle, die irgendetwas mitbekommen haben, sich mit uns in Verbindung zu setzen." Hinweise jeglicher Art nimmt der Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer (0911) 2112-3333 entgegen.

Ein Lern- und Erfahrungsfeld

Der von der Stadt Erlangen betriebene Abenteuerspielplatz ist nach eigenen Angaben ein Lern- und Erfahrungsfeld im handwerklich-praktischen und motorischen Bereich. "Bei uns geht es um das Tun, das Selbermachen und das Mitmachen. Es geht nicht um Perfektion und Effektivität, um die Aussicht auf schnelle Ergebnisse.

Lebensfreude und Neugier im Zentrum

Vielmehr stehen Lebensfreude, Neugier, Kreativität, Spaß am Ausprobieren und am Ausloten der eigenen Stärken und Grenzen im Vordergrund", ist auf der Homepage der Stadt Erlangen zu lesen. "Wir als erfahrene Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen begleiten die Kinder und Jugendlichen, haben Zeit und geben Hilfestellung."

Kinder ab dem Schulalter können nach Lust und Laune ohne Anmeldung und kostenlos an ihren Hütten bauen, in der Halfpipe Inliner und Roller fahren, kickern, Basketball spielen, Kettcar fahren, Feuer machen, malen, basteln, Musik hören oder einfach auch mal nichts tun. Wie es nun mit der Einrichtung weitergeht, ist indes unklar.

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