Iris Körber ausgezeichnet

Doktorandin aus Erlangen erhält bayerischen Kulturpreis

21.11.2023, 17:05 Uhr
Iris Körber,  Absolventin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wurde mit Kulturpreis Bayern geehrt.

© Bayernwerk, NN Iris Körber, Absolventin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wurde mit Kulturpreis Bayern geehrt.

Ihre Arbeit hat überzeugt: Am Donnerstag hat die Bayernwerk AG Dr. Iris Körber mit dem Kulturpreis Bayern in der Sparte Wissenschaft ausgezeichnet. Die in Neudrossenfeld lebende Absolventin wurde für ihre Doktorarbeit im Studiengang Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg geehrt. Insgesamt 33 Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden bayerischer Hochschulen, Universitäten und Kunsthochschulen erhielten den begehrten Preis, den das Bayernwerk jährlich in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht. Rund 300 Gäste sind in die Münchner Eisbach Studios gekommen, mehrere Fernsehsender haben die fast zweistündige Preisverleihung übertragen.

Das Kulturevent war eingebettet in ein abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Show Acts, durch das Moderatorin Nina Sonnenberg führte. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks, erläuterte: „Wissenschaft und Forschung sind der Motor für Entwicklung und Fortschritt. Sie liefern wichtige Impulse, ohne sie wären wir den Herausforderungen unserer Zeit nicht gewachsen. Mit dem Kulturpreis möchten wir eine breite Öffentlichkeit genau darauf aufmerksam machen und herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darin bestätigen, ihren Weg weiterzugehen.“ Der Bayerische Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume betonte: „Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen für die Bedeutung Bayerns als Wissenschaftsstandort. Unsere Hochschullandschaft ist breit aufgestellt, hält dem internationalen Vergleich stand und bringt auch in diesem Jahr wieder neue Sterne am Forschungshimmel hervor. Darauf sind wir sehr stolz.“

In ihrer Dissertation untersuchte Iris Körber eine Therapiemöglichkeit für eine Krankheit, die vom X-Chromosom ausgehend zu einem Mangel an einem bestimmten Protein führt: die X-chromosomale hypohidrotische ektodermale Dysplasie (XLHED). Der Defekt hat zur Folge, dass die Entwicklung der Haut und ihrer Drüsen sowie der Zähne beeinträchtigt ist. Insbesondere fehlen die Schweißdrüsen, weshalb die Patienten nicht schwitzen können. Dies kann im Sommer oder bei fieberhaften Infekten zu lebensbedrohlicher Überhitzung führen. Iris Körber hat im Rahmen mehrerer vom Kinderarzt und Genetiker Professor Holm Schneider geleiteter Studien an betroffenen Erwachsenen, Neugeborenen und Kindern im Mutterleib Sicherheitsaspekte eines Ersatzproteins untersucht, das bei rechtzeitiger Gabe – schon vor der Geburt – die Erkrankung verhindert. Die wichtigste Erkenntnis war, dass eine Immunreaktion auf das Ersatzprotein weder bei behandelten schwangeren Frauen noch bei Säuglingen oder im Mutterleib behandelten Kindern zu erwarten ist. Dies ermutigt zur Weiterentwicklung der frühestmöglichen Therapie mit dem Ersatzprotein.

Am selben Abend hat das Bayernwerk auch den Kulturpreis Bayern in der Sparte Kunst verliehen. Die diesjährigen Preisträger sind die Schriftstellerin Rita Falk, die Künstler- und Kunstförderer Michaela und Bruno Wank, der Chefdirigent der Bamberger Symphoniker Jakub Hrůša, die Künstlerin Adidal Abou-Chamat sowie die Hip-Hop-Band „dicht & ergreifend“. Die Hip-Hop-Band „dicht & ergreifend“ hat in der Veranstaltung verkündet, den Preis nicht anzunehmen. Den diesjährigen Sonderpreis überreichte der Bayerische Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume an den Karikaturisten Dieter Hanitzsch. Als Talkgäste oder mit Live-Auftritten wirkten mit: der KI-Wissenschaftler, Moderator und Autor Philip Häusser, die Pianisten Laetitia & Philip Hahn, die Kabarettistin Christl Sittenauer, die Künstlerin LOI sowie der Sänger und Songwriter Kamrad.

Die Preisträgerinnen und Preisträger in der Sparte Kunst werden von einer Fachjury ausgewählt, während die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ihrer jeweiligen Hochschule, Universität oder Kunsthochschule benannt werden. Die Preise in der Sparte Kunst und der Sonderpreis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Wissenschaftspreis mit jeweils 2.000 Euro. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem die vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer entworfene Bronzestatue „Gedankenblitz“.

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