Ärger in Social Media

Empörung in Erlangen: Parkgebühren explodieren - Autofahrer und Handwerker schlagen Alarm

Markus Hörath

Erlanger Nachrichten

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6.3.2024, 13:00 Uhr
Parken in Erlangen ist seit März deutlich teurer geworden (wie hier auf dem Theaterparkplatz). Vor allem in den Sozialen Netzwerken gibt es dazu nun zum Teil erboste Kommentare.

© Ulrich Schuster, NN Parken in Erlangen ist seit März deutlich teurer geworden (wie hier auf dem Theaterparkplatz). Vor allem in den Sozialen Netzwerken gibt es dazu nun zum Teil erboste Kommentare.

"7,51 Euro für drei Stunden parken auf dem Theaterplatz! Da vergeht so manchem die Lust, in der Altstadt einzukaufen oder die Gastronomie zu besuchen." Solche oder ähnliche Kommentare fluten gerade eine lokale Erlangen-Gruppe auf Facebook. Auch in Mails an die Redaktion der Erlanger Nachrichten äußern Leserinnen und Leser ihren Unmut über die seit März geltende Erhöhung der Parkgebühren in der Stadt.

Bisher waren die Gebühren für das Parken in öffentlichen Bereichen in der Hugenottenstadt im Vergleich zu den Parkhäusern sehr günstig. Das hat sich jetzt aber geändert: Die Gebühren im Bereich zwischen Bahnlinie, Schwabach, Loewenichstraße und Werner-von-Siemens-Straße betragen nun in der ersten halben Stunde 1 Euro. Für jede weitere Stunde wird der gesetzlich erlaubte Maximalbetrag von 2,60 Euro pro Stunde fällig. Etwas günstiger ist die Gebühr für den Großparkplatz: hier müssen 1,50 Euro pro Stunde berappt werden.

Stadt verfolgt ein klares Ziel

Die Stadt verfolgt damit ein klares Ziel: "Wir lenken diejenigen, die länger in der Innenstadt unterwegs sind, auf die Parkmöglichkeiten rund um die Innenstadt. Gleichzeitig bieten wir mit dem kostenlosen Busverkehr eine bequeme Möglichkeit, einfach von A nach B zu kommen. Wer zwingend mit dem Auto unterwegs sein muss, findet in solchen Fällen dann auch leichter einen Parkplatz.

Gleichzeitig wollen wir erreichen, dass die Innenstadt vom Parksuchverkehr entlastet wird. Davon profitiert vor allem auch der Einzelhandel im Zentrum“, sagt OB Florian Janik. Und Planungsreferent Harald Lang ergänzt: "Das Auto nimmt in Städten sehr viel Raum ein. Wir müssen den knappen öffentlichen Raum neu ordnen und gerechter verteilen, um den zahlreichen verschiedenen Bedürfnissen von Anwohnenden, Händlern, Handwerkern oder Besuchern, Radfahrenden oder Fußgängern entgegenzukommen.“

Negative Auswirkungen auf Handel, Handwerk und Dienstleister befürchtet

In den sozialen Netzwerken stößt die Erhöhung aber trotzdem auf Missfallen. Dort entwickelt sich gerade ein regelrechter Shitstorm. Für manche sind die neuen Parkgebühren eine "Frechheit". Andere reagieren mit Sarkasmus: "Da lohnt sich dann fast ein 10-Euro-Strafzettel." Neben den hohen Kosten für die einzelnen Autofahrer werden aber auch negative Auswirkungen auf Handel, Handwerk und Dienstleister befürchtet.

"Das wird die Obrigkeit wohl erst verstehen, wenn noch mehr Läden dicht sind", heißt es zum Beispiel in einem Online-Kommentar. Ein Vertreter des Handwerks schreibt in der lokalen Facebook-Gruppe "Ich liebe Erlangen": "Wir haben einen Handwerksbetrieb und bedienen genau aus diesem Grund keine Kundschaft mehr in der Erlanger Innenstadt. Einige Kollegen sind der gleichen Meinung und lehnen ebenso Aufträge aus der Innenstadt ab. Für die Kundschaft tut's uns leid, aber wir machen diesen Parkplatz-Irrsinn nicht mit."

In einer anderen Erlanger Facebook-Gruppe geht es sogar noch deftiger zu. Die Autofahrer würden "abgezockt", heißt es da und Erlangen schaffe sich damit selbst ab. Eine Userin schreibt: "Das ist einfach nur noch unverschämt. Man kann nur noch die Stadt Erlangen boykottieren. Dann fahre ich lieber nach Herzogenaurach."

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