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Erich Honecker ermöglichte einst Städtepartnerschaft zwischen Erlangen und Jena

Redaktion Erlanger Nachrichten

7.10.2022, 15:50 Uhr
Blick aufs Zentrum von Jena.

© Bodo Schackow, dpa Blick aufs Zentrum von Jena.

In seinem Grußwort erinnerte Bürgermeister Jörg Volleth im Jenaer Volkshaus an die intensive Werbung um die „Lichtstadt“ seit 1970, als die CSU-Fraktion beantragte, eine Partnerschaft mit Jena „oder einer vergleichbaren Stadt in Thüringen“ einzugehen. Augenzwinkernd erwähnte der Bürgermeister „man machte damals freilich einen entscheidenden Fehler: Mit welcher Stadt sollte man denn bitte Jena vergleichen?!“

Das Bemühen darum blieb freilich zunächst ohne Ergebnis, offizielle Briefe von Erlangen nach Jena blieben unbeantwortet, die Sache schien festgefahren - bis der bereits 1998 verstorbene SPD-Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Hiersemann 1986 ein Schreiben des damaligen Oberbürgermeisters Dietmar Hahlweg persönlich Erich Honecker überreichte, der darunter sein „Einverstanden" setzte.

Vielfältige Kontakte

Dies war das Stichwort für die Festrednerin Alexandra Hiersemann. „Erlangen wollte unbedingt mit Jena.“ Vor allem lobte die bayerische Landtagsabgeordnete die vielfältigen zivilgesellschaftlichen Kontakte, die vor allem seit der Friedlichen Revolution entstanden und im Saal fast vollständig vertreten waren: vom Jugendparlament bis zum Seniorenbeirat.

Jenas Bürgermeister Christian Gerlitz (l.), Erlangens Bürgermeister Jörg Volleth (m.) und Landtagsabgeordnete Alexandra Hiersemann (r.).

Jenas Bürgermeister Christian Gerlitz (l.), Erlangens Bürgermeister Jörg Volleth (m.) und Landtagsabgeordnete Alexandra Hiersemann (r.). © Stadt Erlangen, NN

Wie schon ihr Vorredner, Jenas Bürgermeister Christian Gerlitz, begrüßte Hiersemann besonders das gute Dutzend von Gästen aus der Ukraine, die sich der Reise angeschlossen hatten.

Ihnen gelte die ganze Solidarität, vor allem im Hinblick auf die im Aufbau befindliche Dreieckspartnerschaft Erlangen-Jena-Browary, aber nicht minder wichtig: Soweit irgend möglich sollen auch die bürgerschaftlichen Kontakte zur russischen Partnerstadt Wladimir aufrechterhalten bleiben. Eindringlich ihre Warnung vor den Gegnern unseres Rechtsstaates, die ja im Kontrast zu den harmonischen Tönen in Jena in Gera und anderen ostdeutschen Städten demonstrierten.

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