Spektakuläre Schlot-Aktion

Grüne Liste Erlangen solidarisiert sich mit den Klimaaktivisten des "Känguru Kollektivs"

7.2.2024, 11:11 Uhr
Die Erlanger Grüne Liste stellt sich hinter die Klimaaktivisten des "Känguru Kollektivs" - hier bei einer Demo vor dem Amtsgericht.

© Harald Sippel, NN Die Erlanger Grüne Liste stellt sich hinter die Klimaaktivisten des "Känguru Kollektivs" - hier bei einer Demo vor dem Amtsgericht.

Das Urteil gegen drei Mitglieder des "Känguru Kollektivs" wegen Hausfriedensbruchs hat die Erlanger Grüne Liste auf den Plan gerufen. In einer Pressemitteilung bekundet die Stadtratsfraktion ihre Solidarität mit den Verurteilten.

Im März vergangene Jahres erklommen Klimaaktivisten des "Känguru Kollektivs" den Schlot der Erlanger Stadtwerke und entrollten ein großes Transparent mit der Aufschrift „Exit Gas Now“.

"Diese spektakuläre Aktion fand überregional Beachtung, war gut vorbereitet und verlief ohne jegliche Gefährdung von Personen. Die Erzeugung von Strom und Wärme wurde nicht gestört, und die beiden Kletteraktivisten stiegen ohne aktives Eingreifen der Polizei nach einigen Stunden wieder vom Schlot herab", heißt es in der Mitteilung.

Dafür mussten sich die zwei Aktivisten und eine Aktivistin, die die Aktion vom Boden aus koordiniert hatte, vor dem Erlanger Amtsgericht verantworten und wurden wegen Hausfriedensbruchs bzw. Beihilfe und wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verurteilt. „Leider haben die Stadtwerke Strafantrag gestellt und das Verfahren ins Laufen gebracht. Wir hätten uns gewünscht, dass auf eine formale Anzeige verzichtet worden wäre“, sagt Dominik Sauerer, Vorstand der Grünen Liste.

Er erklärt weiter: „Immerhin hat Erlangen den Klimanotstand ausgerufen und beschlossen, vor 2030 klimaneutral zu sein. Jetzt hat die jüngste Studie der Stadtwerke ergeben, frühestens 2045 aus der Gasverbrennung aussteigen zu können. Obwohl die Dekarbonisierung, also der Ersatz der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas, zentral ist, um den politischen Beschluss umzusetzen, führte diese offensichtliche Lücke leider zu keinen größeren öffentlichen Debatten.“

Die Grüne Liste bedauert es sehr, dass solche Aktionen ordnungspolitisch abgeräumt werden sollen. „Wir bitten die Stadtwerke, die Strafanträge zurückzunehmen. Wir solidarisieren uns mit den Betroffenen“.

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