Verurteilung von Enissa Amani aufgegriffen

Kundgebung in Erlangen gegen Fremdenhass

12.12.2021, 15:00 Uhr
Kundgebung in Erlangen gegen Fremdenhass

© BiPoC-Initiative Erlangen

BiPoC ist die Abkürzung für Black, Indigenous and People of Color. Die Initiative wendet sich gegen vielfältige Formen von Diskriminierung aufgrund körperlicher oder kultureller Merkmale, die als Rechtfertigung zur Ausgrenzung dienen.

Die iranisch-deutsche Comedienne Enissa Amani beleidigte bewusst den bayerischen AfD-Politiker Andreas Winhart. Dieser hatte im September 2018 Geflüchteten öffentlich eine Mitschuld an HIV-, Krätze- und TBC-Fällen gegeben. Amani bezeichnete ihn daraufhin als „elenden Rassisten“ sowie „Bastard“ und warf ihm Volksverhetzung vor.

Aus Protest ins Gefängnis

Ermittlungen gegen Winhart stellte die Staatsanwaltschaft Traunstein ein, da sie den Tatbestand der Volksverhetzung als nicht gegeben ansah. Enissa Amani wurde zu einer Geldstrafe von 1800 Euro verurteilt, worauf sie mitteilte, dass sie den Betrag erst zahle, wenn auch Winhart bestraft werde. Sollte sie wegen der Weigerung, die Geldstrafe zu bezahlen, für 40 Tage ins Gefängnis müssen, werde sie die Haftstrafe als Zeichen des Protests annehmen.

Enissa Amani.

Enissa Amani. © e-arc-tmp_20170614-174403-002.jpg, NN

Oberbürgermeister Florian Janik und Eda Şimşek von der SPD, Mitglieder des Vereins Seebrücke, Ali Khademolhosseini von den Jungen Grünen sowie Lukas Eitel von den Linken verurteilten bei der Kundgebung in ihren Reden jegliche Form von Fremdenhass. Obwohl nur über die Sozialen Medien zu der Veranstaltung eingeladen worden war, kamen etwa 60 Bürgerinnen und Bürger.