Ermittlungen laufen

Messerattacke im Reichswald bei Heroldsberg: Frau greift Försterin durch offene Fensterscheibe an

Sharon Chaffin

Redakteurin Erlanger Nachrichten

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7.4.2024, 11:31 Uhr
Eine  offenbar geistig verwirrte Frau attackierte am Samstagnachmittag (5. April 2024) im Reichswald bei Heroldsberg eine Försterin mit einem Messer (Symbolbild).

© Gottfried Czepluch via www.imago-images.de Eine  offenbar geistig verwirrte Frau attackierte am Samstagnachmittag (5. April 2024) im Reichswald bei Heroldsberg eine Försterin mit einem Messer (Symbolbild).

"Die Försterin hatte unheimlich viel Glück und hat sehr gut reagiert", sagt Michael Petzold, Sprecher beim Polizeipräsidium Mittelfranken in Nürnberg. Blitzschnell konnte sie im Reichswald bei Heroldsberg das Fenster hochkurbeln, mit ihrem Dienstwagen ein Stück zurücksetzen und die Polizei alarmieren. Somit ist sie wohl einem schweren Messerangriff mit unbekanntem, womöglich tödlichem, Ausgang entgangen. Polizei und Staatsanwaltschaft jedenfalls gehen mit vom Schlimmsten aus und ermitteln bereits wegen des Verdachts des versuchten Totschlags.

Was war geschehen? Eine 42-jährige Försterin war am Freitagnachmittag (5. April 2024) mit ihrem Dienstwagen im Wald unterwegs, als sie gegen 14.45 Uhr eine Frau sah, die in ihre Richtung sofort "obszöne Gesten" machte und offenbar geistig verwirrt war, wie Präsidiumssprecher Petzold diesem Medienhaus berichtete. Die Försterin fragte die Frau durch die heruntergekurbelte Fensterscheibe, ob sie ihr helfen könne - und da stach die Frau dann mit einem Messer unvermittelt in Richtung der Försterin.

Attacke bei Heroldsberg: "Kein Brotzeitmesser, sondern ein gefährlicheres Messer"

Die 42-Jährige konnte den Stichen auszuweichen, das Fenster schließen und das Fahrzeug versperren. Kurz darauf entfernte sich die Angreiferin. "Das ist wirklich glimpflich ausgegangen", sagt Petzold. Vor allem angesichts der Wucht und der Kraft, mit der die 45-jährige Angreiferin mit dem Messer in der Hand auf die Försterin beziehungsweise das Auto losgegangen ist. Das Messer selbst sei auch "kein Brotzeitmesser" gewesen, sondern ein "gefährlicheres Messer", sagt Petzold. Mehr verrät er dazu aus ermittlungstaktischen Gründen aber nicht.

Nachdem die Försterin die Polizei verständigt hatte, trafen eine Vielzahl von Einsatzkräften, unter anderem auch ein Polizeihubschrauber, vor Ort ein. Die Polizisten konnten die Tatverdächtige schnell aufspüren und festnehmen. Doch auch da sei sie noch "sehr aggressiv" aufgetreten, so dass die Beamten Pfefferspray einsetzen mussten. Dabei erlitt die Frau leichte Verletzungen. Die Försterin blieb hingegen unverletzt, erlitt jedoch einen Schock.

Die Tatverdächtige war offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand und befindet sich nun in einer entsprechenden Fachklinik.


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