Busfahren in der Innenstadt

Praxistest: Wo hakt es bei der kostenlosen Kliniklinie in Erlangen?

Redaktion Erlanger Nachrichten

21.6.2022, 12:30 Uhr
Die Kliniklinie 299 in der Erlanger Innenstadt könnte mehr Zuspruch vertragen. 

© Harald Hofmann, NN Die Kliniklinie 299 in der Erlanger Innenstadt könnte mehr Zuspruch vertragen. 

Im Oktober 2017 hat das Aktionsbündnis „Verkehrskonzept Erlangen“ (BI Schwabachtal, Bürger für die Goethestraße, VCD, ADFC) den Vorschlag zu einer „City-Linie“ erstmals öffentlich gemacht und ein Teil der Idee wurde mit der „Kliniklinie“ (Linie 299) fast eins zu eins umgesetzt. Vor kurzem unterzogen die Aktiven des Aktionsbündnisses die Linie 299 einem Praxis-Test, der durchaus Verbesserungsbedarf bei Werbung und Haltestellenbeschilderung offenbarte.

Wer von außerhalb mit Bus, Bahn oder Pkw am Großparkplatz oder Bahnhof ankommt, kann im Zehn-Minuten-Takt kostenlos die Kliniken und Teile der Innenstadt erreichen. Aber selbst Erlanger wissen nicht, dass in diese Linie alle einsteigen können, deren Ziel in der Umgebung der Kliniken liegt. Nach dem geplanten Parkraumkonzept der Stadt Erlangen soll künftig der Großteil der Stadtbesucher auf dem Großparkplatz parken. „Deshalb muss dort für die Kliniklinie unübersehbar geworben werden und die Haltestelle muss deutlich zu erkennen sein“, meint Esther Schuck (BI Schwabachtal).

Hilfreich wären deutlichere Hinweise an den Haltestellen

Als Fahrgästen der Linie 299 fiel den Aktiven des Aktionsbündnisses entlang der Fahrtroute auf, dass die Beschilderung zu und an den Haltestellen verbesserungswürdig ist. Andreas Brock (VCD) bemerkte: „Nicht immer ist klar, welche Klinik von der jeweiligen Haltestelle aus erreicht werden kann. Deutlichere Hinweise an den Haltestellen und Informationsanzeigen im Bus wären hilfreich.“

Für Birgit Marenbach (Bürger für die Goethestraße) hat die Linie Potenzial, das Parkplatzmanagement der Unikliniken zu verbessern: „Eine Mobilitätspauschale für alle Klinikmitarbeiterinnen und -mitarbeiter könnte ein weiterer Anreiz zur Nutzung des ÖPNV sein. Damit könnten einige Parkplätze für Mitarbeiter in Kliniknähe frei werden und wären so für Patienten verfügbar.“ Hans-Thomas Benz (BI Schwabachtal) ergänzte: „Für Nutzer der Busse aus dem Westen bieten sich Umsteigemöglichkeiten am Martin-Luther-Platz und für jene aus dem Osten am Zollhaus. Dies könnte auch auf den Anzeigetafeln in der Kliniklinie angezeigt werden.“

Chloé Heusel (ADFC) freut sich auf die Weiterentwicklung der „Kliniklinie“ zur „City-Linie“. Mittelfristig sollen moderne Elektrobusse im Zehn-Minuten-Takt einen Rundkurs vom Großparkplatz über die Kliniken zu den Arcaden fahren. „Das ist dann eine echte City-Linie, die viele unkompliziert nutzen können.“

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