Dem Klimawandel trotzen

Grüne Vorsätze: So gestalten Sie Ihren Garten nachhaltiger

8.1.2022, 20:19 Uhr
Wiesenpflanzen und Wildblumen sind ökologisch wertvoller als eine monotone Rasenfläche, vor allem in Zeiten des Klimawandels.  

© Philipp von Ditfurth/dpa Wiesenpflanzen und Wildblumen sind ökologisch wertvoller als eine monotone Rasenfläche, vor allem in Zeiten des Klimawandels.  

"Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist der Klimawandel. Eine Veränderung, die uns auf jeden Fall Angst macht und im Garten für reichlich Veränderung sorgt", sagt Gärtnerin Svenja Schwedtke aus Schleswig-Holstein.

Trockene Sommer, milde Winter, Stürme und Starkregenphasen führen uns ständig vor Augen, dass das Klima sich verändert. Das spüren wir auch in unseren Gärten: vertrocknetes Gemüse, brauner Rasen oder zu viel Regen machen uns das Leben schwer. Die Vielfalt der Insekten und Vögel nimmt immer weiter ab.

"Plötzlich sind grüner Rasen oder Hortensienbeete nicht mehr erstrebenswert und ist es nicht mehr tragbar, so viel knappes Wasser für den Garten zu verwenden. Wir müssen umdenken, was für eine Aufgabe!"

Statt sich zu grämen, dass Pflanzen im Garten nicht mehr so gut gedeihen, gilt es, Neues auszuprobieren – und sich über die Erfolge zu freuen, findet Schwedtke. "Es ist doch faszinierend, zu schauen, was wächst in diesen Zeiten", meint die Gärtnerin. Sie rät daher allen fürs neue Jahr: "Seien wir offen, probieren wir aus, lernen wir Neues!"

Allerdings: Keiner will damit den Klimawandel verharmlosen, geschweige denn schönreden. Aber jeder Gärtner kann ein wenig gegensteuern.

Praktische Tipps für einen robusten Garten:

Hitzetolerante Sorten wie Sedum, Feldahorn oder andere Pflanzen setzen, denn sie widerstehen Hitze und spenden empfindlicheren Arten Schatten. Auch der Anbau von wärmeliebendem Obst wie Kiwi, Kaki und Feigen verspricht Erfolg.

Statt nur eine Rasenfläche zu pflegen, sollte man Beete mit einer Vielfalt an Pflanzen anlegen und, wenn es die Grundstücksgröße erlaubt, Bäume pflanzen sowie Wiesenpflanzen und Wildblumen aussäen. Wer Wasser sparen will, kann auch ein Stück des Rasens in eine Wiese umwandeln oder trockenliebende Stauden setzen.

Bunt darf auch die Hecke sein: Statt einheitlich grün, mit nur einer Pflanzenart, sollte sie aus einer Mischung von Gehölzen bestehen. Die Vielfalt der Arten macht es der Natur auch möglich, durch neue Kreuzungen dauerhaft auf Änderungen der Umwelt zu reagieren.

Um auch in trockenen Perioden Gießwasser zu haben, ist es ratsam, Regenwasser in einer unterirdischen Zisterne oder im Fass zu sammeln. Regen sollte man auch versickern lassen, rät der Naturschutzbund Deutschland. Diese Sickerbeete können große Hitze abmildern, weil sie durch Verdunstung Kühle produzieren.

Einen flachen Garten anzulegen, war lange Zeit gängige Praxis. Jetzt muss umgedacht werden, denn ein leicht welliges Profil mit Hügeln und Senken schützt den Garten vor Austrocknung und Überschwemmung. Die Hügel leiten das Wasser in die Senken, so kann es sich dort sammeln und versickern. Sie halten auch Wind ab und verhindern so das Austrocknen der Pflanzen.

Um das Mikroklima im Garten weiter zu verbessern, kann ein Teich oder Graben nützen. Diese brauchen nur zeitweise feucht zu sein, um ihren Zweck zu erfüllen. Die Pflanzen darin und der Boden verdunsten dann Wasser, welches die Umgebung abkühlt.

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