Angebot ausgeweitet

200 "FlitzeFritze" am Start: Leihräder der VAG rollen jetzt auch in Fürth

Julia Ruhnau

Fürther Nachrichten

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Wolfgang Händel

Leiter Lokalredaktion Fürth

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27.2.2024, 12:00 Uhr
Die "Fürther FlitzeFritze" sind in der Stadt angekommen - hier an der Station am Busbahnhof vor dem Rathaus.

© Wolfgang Händel Die "Fürther FlitzeFritze" sind in der Stadt angekommen - hier an der Station am Busbahnhof vor dem Rathaus.

Nach längerem Hin und Her hat die VAG ihr Leihrad-Angebot "VAG_Rad" nun auch auf die Kleeblattstadt ausgeweitet. Etwa 200 Räder - flott betitelt mit Slogans wie "Fürther FlitzeFritze" - stehen hier ab sofort an verschiedenen Stationen zur Verfügung. Der offizielle Startschuss fiel am Montag. Neben Fürth wurden auch Erlangen und Schwabach neu aufgenommen, in Nürnberg gibt es das Angebot schon länger.

Zum Ausleihen braucht es eine App

Die Flotte der VAG ist mit der Ausweitung auf 2550 Stück gewachsen. Die neuen Räder kommen im städtespezifischen Design daher: Auf den Schürzen, also den Abdeckungen am Hinterrad, ist im Fall der Kleeblattstadt eine grüne Fläche zu sehen, in den anderen Städten ist diese jeweils rot, blau oder golden. "Ich freue mich, dass unser beliebtes VAG_Rad künftig so selbstverständlich über die Stadtgrenzen rollen kann wie unsere Busse und Bahnen", lässt sich VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing in einer Pressemitteilung zitieren.

Vom VAG-Betriebshof in Nürnberg-Schweinau aus werden die neuen Leihräder nun nach und nachverteilt - für Fürth in Fürth-spezifischem Design.

Vom VAG-Betriebshof in Nürnberg-Schweinau aus werden die neuen Leihräder nun nach und nachverteilt - für Fürth in Fürth-spezifischem Design. © VAG

Zusätzlich zum bisherigen Standort an der Stadtgrenze gibt es in Fürth nun auch am Hauptbahnhof, am Rathaus sowie an den U-Bahnhöfen Hardhöhe, Stadthalle und Klinikum feste Stationen. Darüber hinaus können die Leihräder in der Innen- und Altstadt, auf der Hardhöhe sowie in der Südstadt aber auch flexibel abgestellt werden - also auch an einem beliebigen Fahrradständer, teilt die VAG mit.

Weitere Stationen finden sich zudem außerhalb des Zentrums. Laut VAG werden die Räder besonders gerne für die "letzte Meile" zwischen einer ÖPNV-Haltestelle und dem Wohnort, der Arbeitsstelle oder einem Ausflugsziel genutzt. Die durchschnittlich absovierte Strecke liege bei etwas mehr als einem Kilometer. "Schnell, unkompliziert und umweltschonend ist das ein wichtiger Beitrag für die zeitgemäße Mobilität in unserer Innenstadt und der gesamte Städteachse“, so Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung.

Die Entscheidung für die Ausweitung des Leihradsystems war allerdings nicht unumstritten. Während die für den öffentlichen Personennahverkehr zuständige Infra sich klar dafür aussprach und die Anzahl der Räder sogar als nicht ausreichend erachtete, um die erwünschte Wirkung für den Klimaschutz zu erzielen, lehnte die Fürther Stadtkämmerei das Projekt rundweg ab.

Sie sah, auch wegen der guten Erreichbarkeit der City per Pkw und ÖPNV, in Fürth wenig Nutzen darin. Das Geld – 261.000 Euro pro Jahr waren kalkuliert – hätte sie deshalb, zumal in Zeiten prekärer Haushaltslage, lieber an anderer, in ihren Augen fürs Klima effizienterer Stelle eingesetzt. Die breite Mehrheit im Stadtrat indes zeigte sich überzeugt vom Projekt und sprach sich im Sommer 2022 für die Leihräder aus. Man erhoffe sich davon Signalwirkung in der angestrebten Mobilitätswende, so der Tenor.

Um ein Rad auszuleihen, ist die Registrierung in der App "NürnbergMobil" erforderlich. Hier sind die Standorte verzeichnet, im Lauf des Jahres werden auch die Stationen in Fürth und den restlichen Städten ergänzt. Für die Ausleihe ist bei Lastenrädern eine Startgebühr von zwei Euro zu bezahlen.

Für jede Minute werden dann weitere fünf Cent fällig, ab April ist eine Erhöhung geplant. Kunden mit VAG-Abo dürfen sich allerdings freuen: Sie bekommen 600 Freiminuten pro Monat.

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