Gefahr für Tier und Mensch: Alle Fakten zur Vogelgrippe

23.1.2020, 22:10 Uhr
"Die" Vogelgrippe gibt es nicht. Alle Erkrankungen, die unter diesem Begriff zusammengefasst sind, werden durch Influenzaviren vom Typ A ausgelöst, die viele Wildvögel bereits in sich tragen. Die Viren kommen in verschiedenen Formen vor, die in H- und N-Subtypen unterteilt werden. Die Subtypen H5 und H7 lösen die Vogelgrippe aus.
1 / 8

Was ist die Vogelgrippe?

"Die" Vogelgrippe gibt es nicht. Alle Erkrankungen, die unter diesem Begriff zusammengefasst sind, werden durch Influenzaviren vom Typ A ausgelöst, die viele Wildvögel bereits in sich tragen. Die Viren kommen in verschiedenen Formen vor, die in H- und N-Subtypen unterteilt werden. Die Subtypen H5 und H7 lösen die Vogelgrippe aus. © Qilai Shen/Archiv (dpa)

Die "klassische Geflügelpest", auch Aviäre Influenza genannt, ist seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Der Erreger befälllt vor allem Hühner und Puten, aber auch Wasservögel wie Enten und Gänse. Viele Wildvögel tragen die Viren bereits in sich. Gefährlich sind sie aber nur in ihrer hochpathogenen, also besonders aggressiven Form, die durch Mutation entsteht. Werden diese mutierten Erreger weiterverbreitet, endet die Infektion für viele Tiere tödlich.
2 / 8

Welche Tiere sind betroffen?

Die "klassische Geflügelpest", auch Aviäre Influenza genannt, ist seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Der Erreger befälllt vor allem Hühner und Puten, aber auch Wasservögel wie Enten und Gänse. Viele Wildvögel tragen die Viren bereits in sich. Gefährlich sind sie aber nur in ihrer hochpathogenen, also besonders aggressiven Form, die durch Mutation entsteht. Werden diese mutierten Erreger weiterverbreitet, endet die Infektion für viele Tiere tödlich. © Stefan Hippel

Nach einer Infektion mit hochpathogenen Virusstämmen zeigen die Vögel Symptome wie hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Apathie, Atemnot und, bei weiblichen Tieren, einen drastischen Rückgang der Legeleistung. Bei Hühnern und Puten können innerhalb weniger Tage bis zu 100 Prozent des Bestands sterben. Enten und Gänse erkranken oft weniger schwer, genauso wie Wasservögel. Um die Ursache eindeutig festzustellen, muss der Erreger im Labor nachgewiesen werden.
3 / 8

Wie erkennt man bei Tieren die Vogelgrippe?

Nach einer Infektion mit hochpathogenen Virusstämmen zeigen die Vögel Symptome wie hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Apathie, Atemnot und, bei weiblichen Tieren, einen drastischen Rückgang der Legeleistung. Bei Hühnern und Puten können innerhalb weniger Tage bis zu 100 Prozent des Bestands sterben. Enten und Gänse erkranken oft weniger schwer, genauso wie Wasservögel. Um die Ursache eindeutig festzustellen, muss der Erreger im Labor nachgewiesen werden. © Stefan Sauer/Illustration (dpa)

Teilweise. Das erste Mal sprang die Vogelgrippe 1997 in Hongkong auf den Menschen über, und zwar in Form des Subtyps H5N1. Seit 2003 sind über 400 Menschen an dem Virus gestorben, der schwere Lungenentzündungen auslöst. Anfang der 2000er sorgte H5N1 für wahre Schreckensszenarien, nachdem in Ostasien zahlreiche Menschen an dem Virus starben. Kurz darauf breitete sich der Erreger auch in Europa, Afrika und Amerika aus. Bald war von einer möglichen Pandemie die Rede.
4 / 8

Ist das Virus für den Menschen gefährlich?

Teilweise. Das erste Mal sprang die Vogelgrippe 1997 in Hongkong auf den Menschen über, und zwar in Form des Subtyps H5N1. Seit 2003 sind über 400 Menschen an dem Virus gestorben, der schwere Lungenentzündungen auslöst. Anfang der 2000er sorgte H5N1 für wahre Schreckensszenarien, nachdem in Ostasien zahlreiche Menschen an dem Virus starben. Kurz darauf breitete sich der Erreger auch in Europa, Afrika und Amerika aus. Bald war von einer möglichen Pandemie die Rede. © dapd

Diese Sorge bewahrheitete sich bisher aber nicht. Allerdings sterben immer noch Menschen an H5N1, zuletzt vor allem in Ägypten, Indonesien und Vietnam. In China, Hongkong und Taiwan verliefen außerdem seit 2013 über 600 Infektionen mit dem Subtyp H7N9 tödlich. Darüber hinaus sind Einzelfälle bekannt, in denen auch andere Virusstämme für den Menschen gefährlich wurden.
5 / 8

Ist das Virus für den Menschen gefährlich?

Diese Sorge bewahrheitete sich bisher aber nicht. Allerdings sterben immer noch Menschen an H5N1, zuletzt vor allem in Ägypten, Indonesien und Vietnam. In China, Hongkong und Taiwan verliefen außerdem seit 2013 über 600 Infektionen mit dem Subtyp H7N9 tödlich. Darüber hinaus sind Einzelfälle bekannt, in denen auch andere Virusstämme für den Menschen gefährlich wurden. © Reuters

Die Infektion mit dem Virus erfolgt überwiegend durch direkten Kontakt mit infizierten lebenden oder toten Tieren – sowohl beim Menschen als auch bei Vögeln. Wildvögel transportieren den Erreger über weite Strecken. Vor allem der Kot verbreitet sich leicht und schleust den Erreger auch in Nutztierbetriebe ein. Über nicht gereinigte und desinfizierte Kleider, Schuhe oder Hände werden auch Menschen zum Überträger.
6 / 8

Wie verbreitet sich die Vogelgrippe?

Die Infektion mit dem Virus erfolgt überwiegend durch direkten Kontakt mit infizierten lebenden oder toten Tieren – sowohl beim Menschen als auch bei Vögeln. Wildvögel transportieren den Erreger über weite Strecken. Vor allem der Kot verbreitet sich leicht und schleust den Erreger auch in Nutztierbetriebe ein. Über nicht gereinigte und desinfizierte Kleider, Schuhe oder Hände werden auch Menschen zum Überträger. © REUTERS/Marco De Swart

2016 wurde in weiten Teilen Deutschlands die Stallpflicht für Geflügelhalter angeordnet. Damals breitete sich der Subtyp H5N8 rasant aus, das Friedrich-Loeffler-Institut sprach von Fallzahlen in zuvor nicht gekanntem Ausmaß. 2017 ebbte die Epidemie langsam ab. Zuvor wurden allerdings Hunderttausende Nutztiere in infizierten Betrieben gekeult - für die Halter ein enormer wirtschaftlicher Schaden.
7 / 8

Wie verbreitet sich die Vogelgrippe?

2016 wurde in weiten Teilen Deutschlands die Stallpflicht für Geflügelhalter angeordnet. Damals breitete sich der Subtyp H5N8 rasant aus, das Friedrich-Loeffler-Institut sprach von Fallzahlen in zuvor nicht gekanntem Ausmaß. 2017 ebbte die Epidemie langsam ab. Zuvor wurden allerdings Hunderttausende Nutztiere in infizierten Betrieben gekeult - für die Halter ein enormer wirtschaftlicher Schaden. © Arno Burgi (dpa)

Speziell in Gebieten mit grassierender Vogelgrippe kann jeder Kontakt zu kranken oder toten Wildvögeln oder Hausgeflügel zur Ansteckung führen. Bleiben Kot oder andere Ausscheidungen an der Kleidung haften, trägt man das Virus weiter. Geflügelfleisch, Eier und sonstige Geflügelprodukten sollten eine Zeit lang bei mindestens 70 Grad gegart werden, dann ist der Verzehr unbedenklich.
8 / 8

Was kann man tun, um eine Ausbreitung zu verhindern?

Speziell in Gebieten mit grassierender Vogelgrippe kann jeder Kontakt zu kranken oder toten Wildvögeln oder Hausgeflügel zur Ansteckung führen. Bleiben Kot oder andere Ausscheidungen an der Kleidung haften, trägt man das Virus weiter. Geflügelfleisch, Eier und sonstige Geflügelprodukten sollten eine Zeit lang bei mindestens 70 Grad gegart werden, dann ist der Verzehr unbedenklich. © Carmen Jaspersen/Symbol (dpa)

Verwandte Themen