Gebündelte Kompetenz

Vereinte Kräfte, steigender Bedarf: Fürth bahnt ein Bündnis für Pflege an

28.3.2023, 15:00 Uhr
Der  Fürther Pflegestützpunkt – hier die Koordinatorin Sylvie Lamotte – bietet neben   fachlicher Beratung auch umfangreiches Infomaterial zum Thema.

© Foto: Hans-Joachim Winckler Der  Fürther Pflegestützpunkt – hier die Koordinatorin Sylvie Lamotte – bietet neben   fachlicher Beratung auch umfangreiches Infomaterial zum Thema.

Nachdem die Stadt Fürth vor rund einem Jahr bereits den Pflegestützpunkt in der Alexanderstraße eröffnet hat, sollen nun in einem weiteren Schritt die Initiativen, Aktivitäten und Versorgungsangebote in diesem Bereich noch enger verknüpft und zusammengeführt werden. Diskutiert wird die Einrichtung eines Fürther Bündnisses für Pflege.

"Wir haben lange darauf hingearbeitet und freuen uns, dass es jetzt endlich so weit ist", erklärt Sozialreferent Benedikt Döhla, der das Thema seit seinem Amtsantritt forciert hat. Das neue Bündnis soll die Vernetzung der in der Pflege aktiven Akteure, Fachstellen, Verbände und Praxisvertreterinnen und -vertreter fördern. Die vorhandenen Ressourcen und Informationen sollen in einer übergeordneten Kontakt- und Koordinierungsstelle gebündelt werden.

Damit werde die Pflegelandschaft in Fürth weiterentwickelt. "Der Bedarf ist da", so Döhla. Die Pflegebedarfsprognose für Fürth zeige einen stetigen Anstieg in allen drei Sektoren – ambulant, teilstationär und stationär. Doch es gehe nicht nur um den Aufbau zusätzlicher Pflegekapazitäten, sondern auch um Pflegequalität und Innovation.

"Dafür braucht es zusätzliche Anstrengungen und gute Ideen, die innerhalb eines Bündnisses und seiner Strukturen besser gedeihen", glaubt der Sozialreferent. Neue Wohnformen, quartiersbezogene Pflegearrangements oder die Verzahnung von Pflege und Quartiersarbeit seien ebenso im Ideenspeicher wie der Aufbau einer Pflegeplatzbörse, auf die Beratungseinrichtungen direkten Zugriff haben sollen.

Die künftige Geschäftsstelle des Bündnisses soll, so Döhla, im Sozialrathaus angesiedelt sein; dadurch werde "eine verbindliche Zuständigkeit für das Thema Pflege geschaffen".

Großer Beratungsbedarf

Unterdessen feiert der Pflegestützpunkt Fürth sein einjähriges Bestehen. Im Frühjahr 2022 hat die Stadt Fürth in der Alexanderstraße 9 die Anlaufstelle eröffnet, die in allen Fragen rund um das Thema Pflege informiert. Der große Beratungsbedarf, den ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept bereits 2019 vorhersagte, habe sich in der praktischen Arbeit des Stützpunktes voll bestätigt, wie es heißt. Innerhalb eines Jahres seien über 1000 Kontakte bearbeitet worden, die Nachfrage steige weiter stetig.

Binnen kürzester Zeit habe sich die Einrichtung etabliert und mit anderen Akteurinnen und Akteuren vernetzt. Neben den Beratungen des Bezirks Mittelfranken und der Fachstelle für pflegende Angehörige der Diakonie Fürth ergänzt der Pflegestützpunkt seine Beratungsangebote mit verschiedenen Kooperationspartnern: der Selbsthilfekontaktstelle Kiss, der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) oder den Wohnraumberaterinnen für die Stadt Fürth.

"Das ist wichtig, damit wir Betroffenen, aber auch deren Angehörigen ein optimales und umfassendes Beratungsangebot machen können und die Hilfesuchenden nicht viele unterschiedliche Stellen aufsuchen müssen" erklärt Sylvie Lamotte, Koordinatorin des Pflegestützpunkts. Finanziert wird die Anlaufstelle von den Kranken- und Pflegekassen sowie von den kommunalen Trägern Bezirk Mittelfranken und Stadt Fürth.

Aus Anlass des einjährigen Bestehens lädt der Pflegestützpunkt am Freitag, 12. Mai, von 10 bis 16 Uhr in die Räume des Bayerischen Roten Kreuzes (Henri-Dunant-Straße 11) ein. Dort präsentieren sich das Fachberatungsnetzwerk und dessen Fachstellen mit ihren Angeboten.

Ergänzt wird die Messe durch zwei Fachforen mit Themen wie Betreuung, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und ergänzende Finanzierung außerhalb der Pflegeversicherung. Fragen zum Thema Pflege werden von Expertinnen und Experten beantwortet.

vnp

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