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Große Namen im Literaturhaus: Florian Illies, Uwe Timm und andere Stars kommen nach Nürnberg

Wolf-Ulrich Ebersberger

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5.1.2024, 06:00 Uhr
Der Schriftsteller Uwe Timm kommt am 26. Januar nach Nürnberg.

© Uwe Anspach/dpa Der Schriftsteller Uwe Timm kommt am 26. Januar nach Nürnberg.

Und gleich einem spannenden Blick in die Zukunft. Fragt sich die erfolgreiche Thriller-Autorin Zoë Beck in ihrem neuen Buch "Memoria" doch, inwieweit wir unserem eigenen Gedächtnis dann noch werden trauen können. In ihrem Krimi wird die Erinnerung einer Frau durch raffinierte Daten digital überschrieben. Am Dienstag, 9. Januar, um 19 Uhr, ist die Lesung daraus.

Am 17. Januar, 20 Uhr, folgt gewissensschwer die deutsche Vergangenheit - nämlich wenn Tobias Lehmkuhl kritisch begutachtet, wie sich "Der doppelte Erich", Erich Kästner also, als eigentlich verbrannter Autor im Dritten Reich dann doch zurechtfinden konnte bzw. musste.

Durs Grünbein erkundet in "Der Komet" das Leben seiner Großmutter.

Durs Grünbein erkundet in "Der Komet" das Leben seiner Großmutter. © Gerald Matzka/dpa

Gleich zwei der renommiertesten Lyriker deutscher Sprache kommen zeitnah hintereinander. Büchner-Preisträger Jan Wagner - der selbst dem Giersch, Todfeind aller Gärtner, ein paar poetische Verse widmet - hat seinen neuen Gedichtband "Steine & Erden" im Gepäck. Am 24. Januar stellt er ihn im Literaturhaus vor.

Über die Stadt im Krieg und Caspar David Friedrich

Am 29. Februar folgt der grandiose Durs Grünbein, ebenfalls Büchner-prämiert, diesmal aber nicht mit Dichtung, sondern dem glänzenden Prosaband "Der Komet" über seine Dresdner Ursprünge und die epochale Zerstörung der Stadt im Krieg.

Auch Uwe Timm, 83, aber als Erzähler alterslos, ist im neuen Werk ganz autobiografisch und erzählt in "Alle meine Geister" von seinen frühen Lehrjahren bei einem Kürschner - das war Mitte der 50er Jahre und eine andere Welt (26. Januar).

Gerne Gast im Literaturhaus: Rüdiger Safranski.

Gerne Gast im Literaturhaus: Rüdiger Safranski. © Joachim Hauser / LiteraturClub Nürnberg e.V.

Es bleibt biografisch, wenn der Autor und Verleger Florian Illies, seit "Generation Golf" auf Bestseller abonniert, am 5. Februar den "Zauber der Stille" und seine Begeisterung für das Werk von Caspar David Friedrich beschwört. Das Maler-Genie der Romantik hätte 2024 seinen 250. Geburtstag, wie man weiß, und wird durch viele Ausstellungen präsent sein.

Herrndorf und seine Zeit an der Nürnberger Akademie

Wolfgang Herrndorf wiederum, mit seinem Kinderkumpelroman "Tschick" längst ein Klassiker, wird von dem FAZ-Autor Tobias Rüther gewürdigt. In seiner Biografie ist auch Herrndorfs Zeit als etwas unglücklicher Kunststudent an der Nürnberger Akademie ausführlich beschrieben (19. Februar).

Thomas Mann und seine maritimen Neigungen sind dankbares Thema für den mit allen Wassern gewaschenen Journalisten Volker Weidermann ("Mann vom Meer", 13. März). Franziska Augstein poliert den britischen Staatsmann "Winston Churchill" neu auf (19. März) und Rüdiger Safranski philosophiert in seinem nächsten Buch - sicher sehr unterhaltsam - über "Kafka" (10. April). Auch die "Verfehlungen und Verbrechen", die Ursula März als renommierte Gerichtsreporterin erlebte, waren druckreif (6. März).

Neue Romane gibt es natürlich ebenfalls zu Genüge. "Auerhaus"-Autor Bov Bjerg etwa hat mit "Der Vorweiner" wieder eine Gesellschaftssatire im Angebot, diesmal aus der nahen Zukunft - in der dann selbst die Trauerarbeit an begabte Einwanderer abgegeben wird. Stichwort: Fachkräftemangel. Armes Deutschland! (11. März).

Die stets naturnahe Schriftstellerin Marion Poschmann (zuletzt "Chor der Erinnyen") ist am 26. März Gast und gleichzeitig Thema, da es um "Nature Writing" geht. Der ebenso wild fabulierende Heinrich Steinfest wagt seinen "Sprung ins Leere", wie das neue Prosawerk heißt, schließlich am 17. April. Na, der Frühling kann kommen!


Karten für Lehmkuhl, Timm, Grünbein, Weidermann, Augstein, Safranski und Steinfest unter www.literaturclub-nuernberg.de bzw. telefonisch unter 0911 8937 0275.

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