Nach Insolvenz der "Deutschen Pop Akademie": So geht es für die Studierenden weiter

Susanne Helmer

Redaktion Leben

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9.2.2024, 11:00 Uhr
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Am Nürnberger Standort in der Gibitzenhofstraße konnten Studierende verschiedenste Kurse aus der Kreativ- und Medienbranche belegen. 

© Stefan Hippel Ein Bild aus vergangenen Tagen: Am Nürnberger Standort in der Gibitzenhofstraße konnten Studierende verschiedenste Kurse aus der Kreativ- und Medienbranche belegen. 

Über Wochen war unklar, wie es für die rund 3000 Studierenden der "Deutschen Pop Akademie" weitergeht. Die Trägergesellschaft der privaten Bildungseinrichtung, die Music Support Group GmbH, hatte Insolvenz angemeldet. Viele Lehrkräfte hatten vorher bereits über Monate kein Geld für ihre Tätigkeit erhalten - und die Studierenden wussten nicht, wie es mit ihrer begonnenen Ausbildung weitergeht. Bitter: Viele von ihnen hatten die Studiengebühren bereits im Voraus bezahlt, teils mehrere Tausend Euro. Sie wissen nicht, ob sie dieses Geld jemals zurückbekommen.

Doch immerhin in Sachen Ausbildung gibt es nun eine gute Nachricht: Der vorläufige Insolvenzverwalter Rolf Pohlmann teilt mit, dass er eine Auffanglösung gefunden habe. Das SAE Institute, das an zehn Standorten in Deutschland und Österreich eine Bildungseinrichtung für den Kreativbereich betreibt, übernehme Fachbereiche und Kursangebote und könne voraussichtlich ab Anfang März vielen Betroffenen eine Fortsetzung der Ausbildung anbieten.

Dazu zählen beispielsweise die Ausbildungsgänge Synchronsprecher (ein Schwerpunkt am Nürnberger Standort in der Gibitzenhofstraße), Mediendesigner, Moderator, Grafikdesigner und Fotodesigner, wie das SAE Institute mitteilt. Die Einrichtung versteht sich als "international vernetzte Kreativplattform", eine Dependance in Nürnberg befindet sich im Aufbau und soll im September 2024 im Stadtteil Tafelhof eröffnen.

"Ein umfassendes Hilfspaket beinhaltet die bestmögliche Anerkennung bereits erbrachter Leistungen sowie den kostenfreien Zugang zu Inhalten aus vorangegangenen Modulen des passenden SAE-Studienganges, um fehlendes Wissen nachzuholen. Zudem werden Vergünstigungen eingeräumt, insbesondere für Studierende, die einen hohen finanziellen Schaden erlitten haben", heißt es in einer Pressemitteilung des SAE Institutes. Auch ehemalige Lehrende seien eingeladen, sich zu melden. Studierende, die Gebühren im Voraus bezahlt haben, bleibt außerdem weiter die Hoffnung, als Gläubiger im Rahmen des Insolvenzverfahrens zum Zuge zu kommen, so Pohlmann.

In der Pressemitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters wird auch der Geschäftsführer der Music Support Group GmbH zitiert. „Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen“, sagt Rüdiger Veith über die Insolvenz. Ursache für die wirtschaftliche Krise seien die Spätfolgen der Corona-Pandemie gewesen. „Wir mussten den kompletten Ausbildungsbetrieb von Präsenzunterricht zunächst in einen reinen Online- Betrieb und später in ein duales Konzept aus Online-Ausbildung und praktischen Tutorials vor Ort an unseren Standorten umstellen. Das war mit sehr hohen Kosten verbunden“, so Veith.

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