Ausstellung in München
"Operation Finale": So schaffte der Mossad NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann nach Israel
31.10.2023, 10:55 Uhr
Die Ausstellung "Operation Finale" über die Jagd nach dem NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann ist erstmals in Deutschland zu sehen. Ab dem 24. November zeigt das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst in München, wie der israelische Geheimdienst Mossad 1960 Eichmann in Argentinien ausfindig machte, wie seine Entführung nach Israel gelang und wie ihm schließlich der Prozess gemacht wurde.
Der Eichmann-Prozess sei der erste große Prozess gewesen, in dem Holocaust-Opfer vor der Weltöffentlichkeit NS-Verbrechen schilderten, heißt es. Für das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst spielt die Ausstellung eine besondere Rolle: Sie leiste einen Beitrag zur Erinnerungsarbeit für den heutigen Museumsstandort, sagt Direktor Arnulf Schlüter.
Kugelsichere Glaskabine
Auf dem Areal sollte ab 1938 ein Kanzleigebäude der NSDAP errichtet werden. Die Besitzer der Wohnhäuser wurden enteignet, die Gebäude abgerissen. "Operation Finale" ist eine Multimedia-Ausstellung, die vom Maltz Museum (USA) in Zusammenarbeit mit dem Mossad und ANU in Tel Aviv, dem Museum des jüdischen Volkes, entwickelt wurde. Zu sehen sind Kurzfilme, 70 Fotografien, 60 Exponate sowie eine Nachbildung der kugelsicheren Glaskabine, in der Eichmann während des Prozesses aussagte.
Adolf Eichmann war als SS-Obersturmbannführer maßgeblich für die Deportation und Ermordung von Juden verantwortlich. Nach dem Zweiten Weltkrieg floh er nach Argentinien, wo er 15 Jahre lang untertauchen konnte. Im Mai 1960 spürten ihn Mossad-Agenten auf und entführten ihn nach Israel, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Am 15. Dezember 1961 wurde er zum Tode verurteilt. Die Ausstellung ist bis 30. April 2024 zu sehen.
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