Beziehung

Schwanger trotz Periode - ist das möglich?

Simone Madre

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22.9.2022, 08:37 Uhr
Kann man trotz Periode schwanger sein? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.

© Iordache Magdalena via www.imago-images.de Kann man trotz Periode schwanger sein? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.

In diesem Artikel:

Unbemerkt schwanger trotz Menstruation – geht das überhaupt? Einige Frauen bemerken ihre Schwangerschaft zunächst nicht, da sie weiterhin ihre Blutungen haben. Handelt es sich dabei wirklich um die typische Monatsblutung? Alles rund um das Thema "Trotz Regel schwanger", erfahren Sie hier.

Auf die Frage "Kann man trotz Periode schwanger sein?" gibt es eine eindeutige Antwort: Nein, der Hormonhaushalt der Frau verhindert dies. Der weibliche Zyklus dauert bei den meisten Frauen etwa 28 Tage, Zykluslängen von 21 oder 35 Tagen gelten aber auch noch als üblich.

Die Vorgänge in den Eierstöcken und der Gebärmutter werden durch verschiedene Hormone reguliert. Das FSH (Follikelstimulierende Hormon) der Hirnanhangsdrüse stellt sicher, dass jeden Monat flüssigkeitsgefüllte Hohlräume (Follikel) in den Eierstöcken heranwachsen können, die unentwickelte Eizellen enthalten und Östrogen produzieren. In der Regel reift pro Zyklus nur in einem der Follikel die Eizelle heran (ausgenommen sind zwei- oder mehreiige Schwangerschaften), während andere Follikel absterben. Der ansteigende Östrogenspiegel bewirkt wiederum das Ansteigen des LH (Luteinisierendes Hormon) und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Infolgedessen wird der Eisprung ausgelöst: Die reife Eizelle wird freigesetzt und in die Eileiter aufgenommen. Nun ist das Ei für circa 24 Stunden befruchtungsfähig.

Die nun entstehenden Hormone führen dazu, dass sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt, um für die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet zu sein. Wenn die Befruchtung ausbleibt, wird die Produktion der Hormone wieder eingestellt. Infolgedessen bildet sich die verdickte Gebärmutterschleimhaut zurück und wird bei der Menstruation aus dem Körper ausgeschieden. Danach beginnt der Zyklus erneut.

Wird das Ei allerdings befruchtet, bleibt der Gelbkörper bestehen und produziert Progesteron. Somit wird der reguläre Monatszyklus inklusive Regelblutung gestoppt. Daher ist eine reguläre Periode während der Schwangerschaft nicht möglich.

Während der Periode schwanger zu werden ist prinzipiell möglich, insbesondere bei kurzen oder unregelmäßigen Zyklen. Aus medizinischer Sicht gehört die Periode nicht zu den besonders fruchtbaren Tagen - diese liegen rund um den Eisprung. Allerdings können Spermien unter bestimmten Umständen mehrere Tage lang im Körper der Frau überleben und die Eizelle später befruchten. Deswegen sollte man auch beim Sex während der Periode Verhütungsmittel benutzen, wenn man kein Kind zeugen will.

Auch während einer Schwangerschaft kann zu Blutungen kommen, die Ähnlichkeiten mit der Menstruationsblutung aufweisen. Am Anfang der Schwangerschaft kann eine sogenannte Einnistungsblutung auftreten, die viele Frauen für ihre eigentliche Regelblutung halten. Verständlicherweise sind sie dann überrascht, wenn sie trotz vermeintlicher Periode schwanger sind.

Demnach sind Blutungen auch bei schwangeren Frauen keine Seltenheit, insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimester). Diese Blutungen sind in der Regel harmlos und werden von der Umstellung des Körpers verursacht. Wer stärkere Blutungen hat, sollte jedoch lieber einen Facharzt konsultieren. Starke Blutungen können auf eine Eileiterschwangerschaft oder Fehlgeburt hinweisen, vor allem dann, wenn gleichzeitig Unterleibsschmerzen auftreten.

Die sogenannten Nidationsblutungen entstehen im Zusammenhang mit der Einnistung des befruchteten Eis. Die Blutungen treten circa 12 Tage nach dem Eisprung auf und werden daher oftmals für die Monatsblutung gehalten. Wer seinen Körper allerdings gut kennt, wird merken, dass die Einnistungsblutungen schwächer ausgeprägt sind. Meistens dauern diese rund drei Tage, in einigen Fällen aber auch länger.

Wenn Frauen mit der Pille verhüten, wird ihr Zyklus künstlich erzeugt und reguliert. Somit kann es ebenfalls vorkommen, dass eine Frau weiterhin Blutungen hat, obwohl die Eizelle bereits befruchtet wurde. Auch wenn leichte Blutungen keinen Anlass zur Sorge geben, sollten sich Frauen an ihren Gynäkologen wenden und die Ursachen abklären. Gleichzeitig wird in dem Zusammenhang oftmals auch ein Schwangerschaftstest durchgeführt.

Wie bereits erklärt, können Frauen ihre Periode nicht bekommen, wenn sie schwanger sind. Dennoch können weiterhin Blutungen auftreten. Aber wie merkt man dann, dass man wirklich schwanger ist?

Einige Frauen verspüren Müdigkeit, Völlegefühl, Spannungsgefühl sowie eine hohe Empfindlichkeit in den Brüsten. Dazu können Heißhungerattacken, Veränderungen des Geruchssinns und Ekel vor bestimmten Lebensmitteln kommen. Auch Übelkeit und Erbrechen sind in den ersten Monaten der Schwangerschaft keine Seltenheit. Von Stimmungsschwankungen, vermehrter Harndrang, Blähungen oder Verstopfungen wird ebenfalls besonders häufig von schwangeren Frauen berichtet.

Typische Symptome der Schwangerschaft werden anders gedeutet. Die Betroffenen finden dann harmlose Erklärungen für die Anzeichen der Schwangerschaft wie Magenprobleme, normale Gewichtszunahme oder Krankheiten.

Neben einer unbemerkten Schwangerschaft gibt es auch das Phänomen der verdrängten Schwangerschaft (Schwangerschaftsnegierung). Dies bedeutet, dass sich schwangere Frauen der Schwangerschaft nicht wirklich bewusst sind. Schwangerschaftsanzeichen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Übelkeit werden vom Körper nicht angezeigt und manche Frauen haben sogar weiterhin einmal im Monat Blutungen. Oder die Frauen deuten die Schwangerschaftsanzeichen anders, Kindsbewegungen beispielsweise als Verdauungsstörung und die Gewichtszunahme als Folge von zu viel Essen. Bei manchen Frauen liegt die Plazenta auch an der Vorderwand, also Richtung Bauch. Dann spürt man die Tritte des Kindes weniger.

Die werdende Mutter ignoriert ihre Schwangerschaft und auch ihr Umfeld bekommt nichts von der Schwangerschaft mit. Der Bauch wächst bei einer Schwangerschaftsnegierung manchmal sogar kaum. Dies könnte daran liegen, dass Betroffene ihre Bauchmuskeln unbewusst so anspannen, dass sich das Baby im Bauch eher seitlich platziert. Die Ursache für die Schwangerschaftsnegierung ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Frauen ihre Emotionen verdrängen.

Eine verdrängte Schwangerschaft kann grundsätzlich in jedem gebärfähigen Alter auftreten, wobei es bei den folgenden Fällen häufiger zu einer Verdrängung kommt:

  • Soziales und familiär schwieriges Umfeld
  • Kurz aufeinanderfolgende Schwangerschaften
  • Aus einer Vergewaltigung resultierende Schwangerschaften
  • Akute Trennungserfahrungen
  • Chronische Essstörungen
  • Verminderte Intelligenz
  • Autonomiebestrebungen
  • Schwere psychische Störungen
  • Annahme, steril zu sein und keine Kinder bekommen zu können

Bei vaginalen Blutungen können Frauen einen Schwangerschaftstest machen, ohne dass ihr Blut das Ergebnis des Tests beeinflusst. Schwangerschaftstests untersuchen das Level des Hormons hCG (humanes Choriongonadotropin) im Urin, sodass Blut keinen Einfluss auf das Hormon hat. Infolgedessen funktioniert ein Schwangerschaftstest auch während der Menstruation einwandfrei.

Es ist nicht möglich, trotz Periode schwanger zu sein, da der Hormonhaushalt der Frau dies verhindert. Während der Schwangerschaft wird der reguläre Monatszyklus inklusive Regelblutung gestoppt. Es kann allerdings während der Schwangerschaft zu einer Einnistungsblutung kommen, die bei vielen Frauen für Menstruationsblutung gehalten wird. 

Die sogenannte Einnistungsblutung, zu der es am Anfang einer Schwangerschaft kommen kann, ist normalerweise eine leichte Blutung. In seltenen Fällen kann sie so stark sein wie die normale Regelblutung. Wenn man sich unsicher ist, sollte man sich an den Frauenarzt oder die Frauenärztin wenden.

In der Frühschwangerschaft treten Blutungen auf, die Ähnlichkeiten mit einer schwachen Menstruationsblutung aufweisen. Diese dauern circa drei Tage und sind in der Regel harmlos. Bei stärkeren Blutungen sollten Sie einen Frauenarzt oder eine Frauenärztin konsultieren.   

Bereits sechs bis neun Tage nach der Befruchtung kann ein Arzt mit einem Schwangerschaftstest im Blut das Hormon hCG nachweisen. Sobald sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, wird das entsprechende Hormon vom weiblichen Körper produziert. Eine Woche später tritt das hCG auch im Urin der schwangeren Frau auf, sodass sie mit einem Schwangerschaftstest aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt ihre Schwangerschaft selbst überprüfen kann.

Auch wenn Urintests in der Regel eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen, sollte unbedingt ein zusätzlicher Besuch beim Frauenarzt erfolgen. Spätestens sechs Wochen nach der letzten Periode sollte die Schwangerschaft durch eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden.


Häufig gestellte Fragen zum Thema "Schwanger trotz Periode":


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