Als Benziner und Diesel – V6 im Sommer

Alfa Romeo Giulia und Stelvio: Was sie jetzt besser machen

10.3.2023, 11:59 Uhr
Alfa Romeo Stelvio (links) und Giulia: Aufgefrischt ins neue Modelljahr 2023.

© Hersteller Alfa Romeo Stelvio (links) und Giulia: Aufgefrischt ins neue Modelljahr 2023.

Ein weitgehend zeitloses Design gilt als typisch für die Marke Alfa Romeo, daran ändert sich auch durch das jetzt vollzogene Facelift an den Modellen Giulia und Stelvio nichts. Optisch gewinnen die Limousine und das SUV zum Modelljahr 2023 beispielsweise durch die jüngste Variation der sogenannten „Drei-Plus-Drei“-Scheinwerfergestaltung mit jeweils drei Leuchtmodulen. Damit wird das bekannte Lichtdesign mit Voll-LED-Matrix in neuer Form wieder aufgenommen und zudem der Kühlergrill im Markendesign modifiziert.

Modernisiertes Cockpit

Im Innenraum finden sich weitere Neuerungen, darunter das neue Kombiinstrument, eine volldigitale Instrumentenanzeige nun mit TFT-Monitor, der eine Bildschirmdiagonale von 12,3 Zoll (rund 31 Zentimeter) aufweist. Weiterer Vorteil: Der Fahrer kann die Grafik der Anzeigen nach seinen Bedürfnissen einstellen. Weiter verbessert haben die Italiener die Benutzeroberfläche. Von allen Änderungen profitieren sowohl die Giulia als auch der Stelvio.

Als Sportlimousine konkurriert die Giulia unter anderem mit dem 3er-BMW.

Als Sportlimousine konkurriert die Giulia unter anderem mit dem 3er-BMW. © Hersteller

Beim ersten Probegalopp mit der Giulia fällt sofort die sportlich-straffe Abstimmung auf. Sie gehört zum Kern der Alfa-Philosophie. Auch sonst betreiben die Italiener einigen technischen Aufwand, um ein tadelloses Fahrverhalten zu generieren. Das fängt bei der Verwendung leichter Materialien an, wie Aluminium beim Motorblock und Kohlefaser bei der Antriebswelle. Dank der Gewichtsersparnis wiegt die 4,65 Meter lange Limousine (inklusive Fahrer) nur 1545 Kilogramm.

Außerdem haben die Alfa-Techniker auf eine ausgeglichene Gewichtsverteilung von 50:50 geachtet. Zusammen mit der direkten Lenkung erweist sich die Giulia auf Landsträßchen als ideales Kurvengefährt: Engagiert geht sie jegliche Art von Biegungen an, durchsticht sie, wenn es denn sein soll, zügig. Dafür sorgt nicht zuletzt der Allradantrieb, den man überwiegend hinterradbetont ausgelegt hat.

Aktive Federung

Gut auch, dass die Bremsreaktion auf Pedaldruck unmittelbar einsetzt, was den Bremsweg verringert. Je nach Ausstattungsstufe sind rote Bremssättel erhältlich, dazu eine aktive Federung. Drei bis vier Hauptprogramme können über die „DNA“-Fahrmodi gewählt werden. Im Hinblick auf autonomes Fahren wird Level 2 erreicht. Geschmeidig arbeitet die Achtgang-Automatik von ZF.

Im Giulia-Cockpit gibt es jetzt eine volldigitale Instrumentenanzeige.

Im Giulia-Cockpit gibt es jetzt eine volldigitale Instrumentenanzeige. © Hersteller

Vierstufig gehalten hat Alfa die Auswahl an Ausstattungsvarianten. Neben „Sprint“, „ti“ und „Veloce“ wird “Competizione” als Top-of-the-Line-Level offeriert. Die Connect-Dienste bieten die Möglichkeit von Online-Updates (over the air). Ein Wort noch zum Interieur: Die in niedriger Position angeordneten Sportsitze geben formidablen Seitenhalt.

Unter der Motorhaube bleiben sowohl der Stelvio als auch die Giulia dem Verbrenner treu, einem 206 kW/280 PS starken 2,0-l-Turbobenziner einerseits und einem 154 kW/210 PS leistenden 2,2-l-Turbodiesel andererseits. Mitte des Jahres wird der überarbeitete Top-Antrieb nachgereicht, ein ebenfalls turbogeladener 2,9-Liter-V6-Benziner mit 375 kW/510 PS. Den Verbrauch des von uns in der Giulia „Veloce“ gefahrenen 2,0-l-Turbobenziners gibt Alfa mit 8,1 l/100 km (entsprechend 183 g/km CO2-Ausstoß) an. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 5,5 Sekunden, als Spitze werden 240 km/h erreicht. Ins Gepäckabteil passen übrigens nur relativ bescheidene 380 Liter.

Auch das Mittelklasse-SUV Stelvio fährt mit einem Facelift ins neue Modelljahr 2023.

Auch das Mittelklasse-SUV Stelvio fährt mit einem Facelift ins neue Modelljahr 2023. © Hersteller

Für die Giulia mit Vierzylinder-Benziner und -Diesel berechnet Alfa einen Einstiegspreis von 54.250 Euro, als sogenannter Online-Preis (gültig bis 31. März) werden 50.453 Euro ausgewiesen. Der Stelvio fährt ab 57.650 Euro vor (Online-Preis ab 53.614 Euro). Einen ungefähren Anhaltspunkt auf die Kostenstruktur der kommenden, überarbeiteten V6-Modelle mag der Konfigurator liefern, der noch die 2022er Giulia Quadrifoglio ab 91.500 Euro (Online-Preis ab 84.180 Euro) und den 2022er Stelvio Quadrifoglio ab 98.500 Euro (90.620 Euro) anbietet.

Auf vollelektrische Antriebe müssen Alfa-Kunden noch etwas warten. 2024 soll ein erstes sogenanntes „BEV“ (Battery Electric Vehicle) auf den Markt kommen, wahrscheinlich ein kleineres City-SUV, das alternativ auch mit elektrifiziertem Verbrenner zu haben sein wird. 2025 folgt ein Modell, das ausschließlich als BEV auftritt. Ab 2027 will Alfa dann zur reinen Elektroauto-Marke werden. Bereits jetzt wird der Alfa Romeo Tonale als Plug-in-Hybrid ausgeliefert.

Alfa Romeo Giulia und Stelvio (Modelljahr 2023) in Kürze:

Wann sie kommen: Sind bereits im Handel.

Wen sie ins Visier nehmen: Die Giulia beispielsweise Mercedes C-Klasse, 3er-BMW und Audi A3; der Stelvio unter anderem Mercedes GLC, BMW X3 und Audi Q5.

Was sie antreibt: 2,0-l-Turbobenziner mit 206 kW/280 PS, 2,2-l-Turbodiesel mit 154 kW/210 PS.

Was sie kosten: Ab 54.250 Euro (Giulia) beziehungsweise 57.650 Euro (Stelvio).

Was noch kommt: Im Sommer neue Quadrifoglio-Varianten 2,9-Liter-V6-Turbobenziner (375 kW/510 PS).

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