Preisnachlässe beim Autokauf steigen

Beim Neuwagen-Kauf winken wieder Rabatte

2.5.2023, 20:20 Uhr
Autohandel: Aus Kundensicht entwickelt sich die Rabattsituation zunehmend erfreulich.

© auto medien portal/Peugeot Autohandel: Aus Kundensicht entwickelt sich die Rabattsituation zunehmend erfreulich.

Beim Autohändler einen kräftigen Nachlass auf den Neuwagen auszuhandeln – damit war es lange Zeit vorbei. Lieferengpässe trafen auf hohe Nachfrage – eine Konstellation, die dazu führte, dass Autos fast schon zugeteilt wurden und die demütige Frage nach Rabatten mit Verweis auf das leergefegte Ausstellungsgelände und die nicht minder verwaisten Showrooms kaltlächelnd abgelehnt wurde.

Im Schnitt rund 16 Prozent

Allmählich beginnen Kunden aber wieder am längeren Hebel zu sitzen. Das Duisburger Center Automotive Research (CAR), das die Marktlage monatlich beobachtet und bewertet, hat für April 2023 die aus Käufersicht vielversprechendste Rabattsituation seit vier Jahren errechnet. Im Schnitt wurden demnach Preisnachlässe von 16,3 Prozent gewährt, gegenüber dem Vormonat März kommt dies einem Plus von 0,9 Prozent gleich. Die höchste Rabattierung (23 Prozent) erfuhr das SUV-Coupé Cupra Formentor, der augenfälligste Anstieg (plus sechs auf 17,6 Prozent) war für den Audi A3 Sportback zu verzeichnen.

Als Grundlage für seine Berechnungen dienen CAR die Top 30 der von Internetvermittlern verkauften Neuwagenmodelle. Die Studienleiter um Ferdinand Dudenhöffer gehen davon aus, dass sich die Rabatte in den kommenden Monaten noch weiter nach oben entwickeln werden. Das sollte dann auch Elektroautos betreffen. Zwar lag der Internetrabatt für die sogenannten BEVs (Battery Electric Vehicles) im April bei gar nicht schlechten 20 Prozent, doch einen Anstieg gegenüber dem Vormonat März bedeutet das noch nicht. Einzelne E-Modelle haben sich laut Studie sogar verteuert.

Tesla macht Druck

Verstärkte Nachlässe im Elektro-Bereich erwarten Marktbeobachter spätestens, seit Tesla die Verkaufspreise mehrere Male gesenkt und damit die Konkurrenz unter Zugzwang gesetzt hat. Das heckgetriebene Basismodell des Model 3 beispielsweise ist von 49.990 Euro auf aktuell 41.990 Euro gerutscht.

Dass sich ganz allgemein eine aus Kundenperspektive erfreulichere Rabattsituation ergeben wird, beruht nach CAR-Einschätzung auf zwei Gründen. Zum einen hat sich die Chipkrise und damit auch die Liefersituation entspannt. Und zum anderen sorgen Inflation und sinkende Realeinkommen dafür, dass Autokäufer ihren Geldbeutel verschlossener halten, was wiederum die Nachfrage sinken lässt.

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