14 Modelle im Vergleich

Kinderfahrräder im ADAC-Test: Nicht am falschen Ende sparen

Ulla Ellmer

Auto & Mobilität

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9.4.2024, 16:51 Uhr
Dieser kleine Fachmann erprobt den späteren Testsieger von Woom.

© Ralph Wagner/ADAC Dieser kleine Fachmann erprobt den späteren Testsieger von Woom.

Der Frühling zieht ins Land, und damit hat die Fahrradsaison begonnen. Auch die kleinsten unter den Radlern schwingen sich jetzt wieder verstärkt in den Sattel. Oft steht sogar die Anschaffung eines neuen Bikes an. Die Auswahl ist groß. Welches also nehmen? Eine Entscheidungshilfe gibt der ADAC zur Hand: Der Club hat insgesamt 14 Kinderfahrräder der Größe 16 Zoll überprüft. Sie eignet sich in etwa für Kids im Alter zwischen vier und sechs Jahren und einer Körpergröße von 100 bis 125 Zentimetern.

Deutliche Qualitätsunterschiede

Das Preisspektrum der Prüflinge bewegte sich zwischen vergleichsweise günstigen 160 und teuren 450 Euro. Doch auch bei Qualität und Sicherheit hätten sich „deutliche Unterschiede“ aufgetan, wie die Tester resümierten – und infolgedessen empfehlen, nicht nur auf den Preis zu achten.

Testsieger von Woom

Den unangefochtenen Testsieg holte sich dennoch das kostspieligste Modell im Feld: Mit der Gesamtnote 2,0 platzierte sich das Woom Original 3 (450 Euro) ganz vorn. Überzeugen konnte es durch sein geringes Gewicht von lediglich 5,9 Kilogramm, die einfache Verstellbarkeit von Bremshebel und Sattelhöhe, für die es jeweils kein Werkzeug braucht, und nicht zuletzt durch die guten Bremsen. Auf dem zweiten Platz landete das mit 2,3 bewertete Puky LS-Pro 16 (390 Euro), den dritten teilen sich Bulls Tokee Lite 16 (400 Euro) und KTM Wild Cross 16 (380 Euro), die beide die Note 2,4 erhielten.

Die Testergebnisse im Überblick: Acht Kandidaten schnitten mit "gut" ab, vier mit "befriedigend", eines mit "ausreichend" und eines wurde als "mangelhaft" eingestuft.

Die Testergebnisse im Überblick: Acht Kandidaten schnitten mit "gut" ab, vier mit "befriedigend", eines mit "ausreichend" und eines wurde als "mangelhaft" eingestuft. © ADAC

Teuer heißt indes nicht zwingend auch gut: Das Pyro Sixteen, mit 420 Euro einer der hochpreisigsten Testkandidaten, wurde als „mangelhaft“ (5,0) eingestuft und auf den letzten Platz gesetzt. Zur Abwertung hatte vor allem der zu geringe Abstand der Pedale zum Boden und das daraus resultierende Sicherheitsdefizit beim Befahren von Kurven geführt. Dem Freestyle Kinderfahrrad 16 (160 Euro) von Royal Baby wurde die schlechte Bremsleistung angekreidet, die Note 3,9 (ausreichend) bedeutete den vorletzten Platz.

Bei fünf Modellen monierten die Tester, dass sie nicht alle der vorgeschriebenen Reflektoren aufwiesen, acht Bikes ließen einen kompletten Kettenschutz vermissen.

Auf Stützräder verzichten

Wenn das Kind das Fahrradfahren erst noch erlernen muss, ist ein verkehrsfreier, asphaltierter und möglichst ebener Bereich das beste Übungsgelände. Von Stützrädern raten Experten ab. „Sie verhindern, dass Kinder das richtige Lenken, Anfahren, Anhalten und Kurvenfahren lernen“, heißt es beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC). In bestimmten Situationen könnten die vermeintlich stabilisierenden Zusatzräder sogar zum Risiko werden – dann etwa, wenn sie in ein Schlagloch abgleiten und das Rad infolgedessen kippt. Besser ist es, das Gleichgewichtsgefühl schon vorab mit einem Laufrad zu trainieren. Alternativ – oder zusätzlich – kann man darüber nachdenken, beim ersten „richtigen“ Fahrrad zunächst den Sattel ganz niedrig zu stellen und die Pedale abzuschrauben.

Grundsätzlich ist vonseiten der Eltern Geduld angesagt. Und natürlich darf der passende Helm nicht vergessen werden, denn ganz ohne Sturz wird es bei den ersten Fahrversuchen nicht abgehen.

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