Sommertrip in die Schweiz

Geheimtipps für Zürich: Wie Sie eine der teuersten Städte der Welt fast kostenlos erleben

Patrick Schroll

Stellvertretender Ressortleiter

E-Mail zur Autorenseite

25.5.2024, 05:00 Uhr
Erfrischungs- und fast schon Endstation eines Spaziergangs: die Terrasse des Sorell Hotels ist auch für Nicht-Gäste geöffnet und lädt zu einem kühlen Drink mit Blick auf den Zürich-See ein.

© Patrick Schroll Erfrischungs- und fast schon Endstation eines Spaziergangs: die Terrasse des Sorell Hotels ist auch für Nicht-Gäste geöffnet und lädt zu einem kühlen Drink mit Blick auf den Zürich-See ein.

Kurzer Abriss über Zürich: Sie ist die größte Stadt in der Schweiz. Rund 430.000 Menschen leben hier, zwischen romantischen Altstadtgassen, dem Blick auf die Alpen und mit dem Zürichsee vor der Tür.

In der Altstadt von Zürich lässt es sich gemütlich durch die Gassen und vorbei an historischen Häusern spazieren.

In der Altstadt von Zürich lässt es sich gemütlich durch die Gassen und vorbei an historischen Häusern spazieren. © Patrick Schroll

"Eine Zürich-Reise hat oft auch mit Prestige zu tun", sagt Martin Birrer von Zürich Tourismus. Und deutsche Gäste anzusprechen, sei nicht immer einfach. "Sie kennen die Schweiz, zum Beispiel die alpine Region, vom Skifahren her sehr gut. Mit Zürich als Metropole im Kleinformat sprechen wir dann eher einen kultur- und designaffinen Gast an. Oder auch aktive Städtereisende, die das umliegende Naherholungsgebiet entdecken möchten."

Das hohe Preisniveau schreckt die deutsche und internationale Kundschaft nicht ab. Der Tourismus bleibt ein Faktor im Wirtschaftsleben der Region. Zürich zeigt sich als weltoffene Stadt. Und tatsächlich liegt vieles in der näheren Umgebung, bei dem sich ein Zwischenstopp lohnt.

Rund 3500 Einwohner, aber eine Stadt. Stein am Rhein liegt direkt an der deutsch-schweizerischen Grenze und ist im Zweiten Weltkrieg versehentlich bombardiert worden. Heute lockt die Stadt mit idyllischen Gässchen.

Rund 3500 Einwohner, aber eine Stadt. Stein am Rhein liegt direkt an der deutsch-schweizerischen Grenze und ist im Zweiten Weltkrieg versehentlich bombardiert worden. Heute lockt die Stadt mit idyllischen Gässchen. © Patrick Schroll

Tipp 1 - Stein am Rhein: Die Stadt liegt direkt an der deutsch-schweizerischen Grenze. Im Zweiten Weltkrieg ist sie versehentlich von Bomben getroffen werden – ein Navigationsfehler war schuld, eigentlich war das unterfränkische Kitzingen das Ziel der amerikanischen Bomber. Die kleine Stadt mit rund 3500 Einwohnern und historischen Gebäuden zeigt sich herausgeputzt und vermittelt einen Hauch mediterranes Gefühl. Vor allem ein Spaziergang über die kleine Promenade am Fluss entlang lohnt, ebenso der Weg über den Innenhof des Klosters St. Georgen: Am Ende geht es durch einen steinernen Torbogen mit Blick auf das Rheinufer.

Um den Wasserfall ganz nah zu kommen, gibt es Boote. Kostenlos sind jedoch die Wege, die um und über den Wasserfall führen. Der Ausflug lässt sich so beliebig von einer Stunde bis zu einem halben Tag gestalten.

Um den Wasserfall ganz nah zu kommen, gibt es Boote. Kostenlos sind jedoch die Wege, die um und über den Wasserfall führen. Der Ausflug lässt sich so beliebig von einer Stunde bis zu einem halben Tag gestalten. © Patrick Schroll

Tipp 2 - (K)ein R(h)einfall: Lassen Sie den Rheinfall nicht links liegen. Zirka 45 Minuten vor den Toren Zürichs in dem Ort Schaffhausen wartet dieses Naturspektakel auf Sie. Um den drittgrößten Wasserfall Europas zu bestaunen, können Sie sich die angeboten Bootstouren sparen. Kostenlos und beeindruckender sind die Wege entlang des Wasserfalls. Park-Tipp: Relativ preisgünstig oberhalb im Ort, in der Nähe des Bahnhofes.

Der Blick auf den Zürichsee bei der Einkehr nach einem kleinen Spaziergang.

Der Blick auf den Zürichsee bei der Einkehr nach einem kleinen Spaziergang. © Patrick Schroll

Tipp 3 - In Zürich mit der Seilbahn über den Zürichsee: Vom Hauptbahnhof ist es zur Station "Seilbahn Rigiblick" nicht weit. An der Endstation aussteigen und am Theater Rigiblick vorbei in den Wald, entlang des Gottlieb-Kramer-Steigs, später Spyristeig und Orelliweg. Erst geht es durch den kühlen Wald, dann entlang des Waldes mit grandiosem Ausblick auf Stadt, Alpen und Zürich-See. Nach rund 60 Minuten Spaziergang kommen Sie an einem historischen Wasserreservoir vorbei und erreichen das Sorell Hotel – bei dem auch Nicht-Übernachtungsgäste willkommen sind. Bei einem kühlen Getränk und im Schatten lässt es sich von der Terrasse auf den See blicken. Anschließend sind es weniger als zehn Fußminuten, bis Sie die Straßenbahn-Haltestelle "Zoo" erreichen. Von dort geht es schnell zurück in die Altstadt.

Überall in der Altstadt gibt es Trinkwasser-Brunnen. Erfrischung ist damit an vielen Ecken garantiert. Dafür die eigene Flasche nicht vergessen.

Überall in der Altstadt gibt es Trinkwasser-Brunnen. Erfrischung ist damit an vielen Ecken garantiert. Dafür die eigene Flasche nicht vergessen. © Patrick Schroll

Tipp 4 - Kühle Genüsse beim Spaziergang durch die Züricher Altstadt: In der Altstadt erwarten Sie bei einem Spaziergang immer wieder Wasserbrunnen mit Trinkwasserqualität. Eine perfekte Erfrischung an heißen Sommertagen. Wasserflasche nicht vergessen. Ein heißer Tipp für den Bummel: Ziemlich in der Mitte liegt der Geburtsort der Stadt, der ehemalige römische Stützpunkt "Turicum". Heute heißt der Platz "Lindenhof". Von dort aus hat sich die Stadt entwickelt. Und von dort aus blickt es sich wunderbar auf die Stadt. Im Schatten der Bäume lässt es sich durchatmen.

Der Zürichsee lädt zum Blick auf die Alpen und zum Baden ein.

Der Zürichsee lädt zum Blick auf die Alpen und zum Baden ein. © Patrick Schroll

Tipp 5 - In denkmalgeschützter Umgebung den kühlen Sprung wagen: Ist kostenlos möglich. Zum Beispiel in einem von vielen Flussbädern – konkret im Flussbad "Unterer Letten". Dort tauchen Sie auch in den Alltag der Zürcher (schreibt man tatsächlich ohne "i") ein und treffen dort auf jeden Fall Einheimische - Extra-Becken gibt es für Kinder. Es gibt auch Bäder ausschließlich für Frauen und Männer. Das Männerbad Schanzengraben – mitten in der Stadt gelegen - öffnet abends seine Rimini-Bar für beide Geschlechter. Nicht umsonst, aber mit einer historischen Kulisse und deshalb auch als "Badepalast" bezeichnet, lädt das Seebad "Utoquai" am Zürichsee ein (Erwachsene 8 CHF). Apropos See: Hier gibt es genug Stellen, an denen Sie ohne Eintritt ins Wasser springen können.

Mehr Informationen:

Viel mehr Möglichkeiten, Zürich preiswert zu erleben, finden Sie auf der Seite von Zürich Tourismus unter www.zuerich.com.
Anreise: Von Nürnberg aus kommen Sie nach 430 Kilometern und gut fünf Stunden mit dem Auto an. Auch wenn es nur ein kurzes Stück ist: Eine Vignette ist notwendig. Alternative Zug: Bei günstigen Verbindungen rund fünfeinhalb Stunden. Wohnen: Placid Hotel, Tiefgarage, 4-Sterne-Architektur-Hotel, vier Minuten von der Straßenbahnhaltestelle entfernt Beste Reisezeit: April bis September

Keine Kommentare