Am Potsdamer Platz ist ein Nachbau zu besichtigen

Vor 100 Jahren ging Deutschland ein Licht auf: Die erste Verkehrsampel stand in Berlin

Harald Baumer

Berlin-Korrespondent der NN

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2.1.2024, 12:36 Uhr
Deutschlands erste Verkehrsampel stand am Potsdamer Platz.

© Harald Baumer Deutschlands erste Verkehrsampel stand am Potsdamer Platz.

Wenn von der Berliner Ampel die Rede ist, dann denken derzeit alle an die Politik. Doch eine andere Ampel hat eine viel längere Tradition: Im Jahr 1924 wurde am Potsdamer Platz die erste "Lichtzeichenanlage mit Verkehrsturm" in Deutschland errichtet. Die Behörden sahen damals keine andere Chance, mit dem wachsenden Autoverkehr in der Hauptstadt fertig zu werden.

Noch heute ist diese Ur-Ampel zu besichtigen, wenn auch nur als Nachbau. Das merkt man allerdings dem achteinhalb Meter hohen Stahlkonstrukt nicht an. Es sieht originalgetreu so aus wie in den wilden 20er Jahren. Interessant daran: Die Ampel funktionierte nicht etwa von selbst, sondern in ihrem Inneren musste ein Polizist bis zu einer Kanzel in luftiger Höhe klettern und von dort oben aus einen Schalter bedienen, damit die Farben wechselten.

Anfangs war die Ampel übrigens nur vormittags dreieinhalb Stunden lang und nachmittags drei Stunden lang besetzt. In der restlichen Zeit mussten die Verkehrsteilnehmer schauen, wie sie selbst zurecht kommen.


Wie komme ich hin: Die historische Ampelanlage ist nicht zu übersehen, wenn man aus einer der zahlreichen U- und S-Bahnen mit Haltestelle Potsdamer Platz an die Oberfläche steigt.

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