Jetzt wird gefeiert
50. Altstadtfest: Offizieller Bieranstich fiel in Nürnberg buchstäblich ins Wasser
14.9.2022, 20:48 Uhr
Das Nürnberger Altstadtfest läuft - aber an eine offizielle Eröffnung war nicht zu denken: Weil am späteren Nachmittag ein Gewitter mit heftigen und anhaltenden Schauern über die Innenstadt zog, fiel der übliche Bieranstich buchstäblich ins Wasser. Oberbürgermeister Marcus König musste auf das beliebte Ritual verzichten - mit etwas Verzögerung trieb nur Nürnbergs Torhüter-Legende Andy Köpke den Zapfhahn in ein Fässchen.
Dabei hatte es ab den Mittagsstunden gar nicht so schlecht ausgesehen: Die ersten Besucher konnten sich nicht nur in den gemütlichen Wirtshäuschen auf der Insel Schütt und auf dem Hans-Sachs-Platz stärken, sondern auch im Freien. Zwischendurch spitzte sogar mal die Sonne durch. Und die Wirte hatten für die kleine Zeremonie auch alles vorbereitet: Dem längst vertrauten Brauch folgend, stand von allen vertretenen Brauereien jeweils ein ansehnliches Fass zum Anstich bereit.
Schutz im Trockenen
Zuflucht im Trockenen mussten aber neben der Prominenz und den Gästen vor allem auch die Musiker des Blasorchesters Feucht suchen, die auf zünftige Weise eigentlich unter freiem Himmel aufspielen sollten. Zum Glück hatte Petrus ein Einsehen: Am frühen Abend ließ der Regen nach und das Publikum konnte ohne Schirme durch die Stadt und zum Fest bummeln.
Die Gäste dürfen sich auf ein vielseitiges Programm freuen: Jeden Abend gibt es Musik von unterschiedlichen Bands auf dem Altstadtfest. Dazu kommen etwa der Festumzug mit geschmückten Kutschen und Musikkapellen am Samstag, 17. September, um 12 Uhr und das Fischerstechen am selben Tag um 14 Uhr. Am Sonntag findet um 11 Uhr erstmals eine "Reifenboot-Challenge" an der Insel Schütt statt.
Einige Wirte sagten ab
Auffallen werden manchem sicher die Lücken zwischen den Sitzgelegenheiten. Sie sind in diesem Jahr großzügiger verteilt als üblich. Nicht nur, um größere Abstände zu ermöglichen, sondern auch, weil alteingesessene Wirte ihre Teilnahme abgesagt haben. Zum einen hat wohl nicht jeder das Risiko einer erneuten Absage der Veranstaltung wegen Corona eingehen wollen.
Hauptgrund ist aber der eklatante Personalmangel der Branche. Und so fehlen dieses Jahr etwa der beliebte Biergarten "Zum Brückkanal" oder auch der "Hax‘n Liebermann". Zudem sei die Frist für den Wechsel vom Volksfestplatz in die Altstadt mit dem Ab- und Aufbau diesmal viel zu knapp bemessen gewesen, macht Wirt Peter Lössel geltend.
Um das Angebot vom Umgang her aufrechterhalten zu können, übernehmen zwei Wirte gleich mehrere Hütten. Andere feiern Premiere, wie etwa die "Heinrich‘s Moos Alm", das Motto lautet hier "typisch bayerische Gastfreundschaft". Und noch etwas wird in diesem Jahr anders sein: Das Feuerwerk kann nicht stattfinden, weil der einzige Platz dafür, der Hof der Grund- und Mittelschule Insel Schütt, wegen des Umbaus blockiert ist.
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