Herausforderungen durch Denkmalschutz
Neubauviertel auf ehemaligem Autohaus-Krauss-Gelände in Nürnberg: Dieser Nahversorger zieht bald ein
19.2.2024, 11:00 UhrIn diesem Artikel:
Viele Nürnbergerinnen und Nürnberger kennen noch das Autohaus Krauss an der Regensburger Straße, unweit der Peterskirche. Autos werden dort schon lange nicht mehr verkauft und repariert. Seit 2017 entwickelte die Nürnberger KIB-Gruppe das Areal unter dem Namen "Nürnberger Luitpoldviertel". Zwischen der Regensburger Straße und der Hainstraße sollen rund 450 Wohnungen sowie Büro- und Einzelhandelsflächen entstehen.
Lange Firmengeschichte
Eine der Besonderheiten des Geländes ist die unter Denkmalschutz gestellte bauliche Substanz des ehemaligen Autohauses Krauss, heißt es in einer Pressemitteilung der Supermarktkette Edeka, die sich auf dem Areal ansiedeln will. "Das Gebäude wurde 1954 gebaut und bot über viele Jahre hinweg ausreichend Platz für einen der größten Händler in Mittelfranken und die dort vertriebenen Volkswagen-Produkte. In den Entwürfen für die Quartiersbebauung mussten also Mittel und Wege erarbeitet werden, um die moderne innerstädtische Architektur sowie die aktuellen und immer strengeren gesetzlichen Auflagen hinsichtlich der Energieeffizienz mit den denkmalgeschützten Bestandsobjekten zu kombinieren", so ein Firmensprecher.
Edeka als Hauptversorger
Als Hauptversorger für das Quartier soll in rund vier Wochen nun ein Edeka-Markt der Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen als sogenannter "Vollsortimenter" seine Türen öffnen. "Auf 1.580 Quadratmetern Verkaufsfläche warten dann auf die Kundinnen und Kunden sowohl kulinarische Besonderheiten, als auch Artikel für den alltäglichen Bedarf. Ziel ist es, die Anwohnenden des Quartiers vollumfänglich zu versorgen und die Wege für die Kundschaft so kurz wie möglich zu halten", heißt es in der Ankündigung.
Regionales im Sortiment
Neben zahlreichen Produkten aus aller Welt setze man auch auf eine Vielzahl regionaler Produkte. "Dies, um Lieferwege kurz zu halten, aber auch regionale Produzenten zu unterstützen und damit nicht nur passiv, sondern auch aktiv Arbeitsplätze zu sichern", so Edeka. Der Mietvertrag zum Projekt sei bereits vor zwei Jahren von allen Beteiligten unterschrieben worden. Die zukünftigen Marktbetreiber sind nach Auskunft des Unternehmens Wolfgang Louzil und Christoph Schmitt, die bereits sehr erfolgreich Märkte in Schwaig sowie in Lauf an der Pegnitz betreiben.
Herausforderungen durch Denkmalschutz
Ein "Neubau im denkmalgeschützten Altbau" sei eine Premiere und keineswegs ein leichtes Unterfangen, meint Edeka. Besonders bei der Anlieferung der Bautechnik, aber auch der Innenausstattung des Marktes habe man sich auf die örtlichen Gegebenheiten einstellen müssen. Da sich die denkmalgeschützten Gebäudekomplexe relativ nah beieinander befinden und auch der Außenbereich samt Zufahrtswegen rund um das ehemalige Autohaus noch nicht vollständig ausgebaut ist, hätten Zulieferer oder Bauarbeiter beim Rangieren des Großgerätes sehr umsichtig vorgehen müssen.
Zufahrten und Parkplätze werden gebaut
In den letzten Monaten befand sich das gesamte Objekt noch in der Innenausbauphase. Parallel dazu wurden Zufahrten und der Parkflächen gebaut. "Auch hier hat der Denkmalschutz ein strenges Auge auf die Einhaltung der entsprechenden Vorgaben", erläutert Benedict Wallrapp, technischer Projektleiter für das Bauvorhaben von Edeka am Nürnberger Standort.
Keine Photovoltaik aber Ladesäulen
"Die Nutzung der Dachflächen für eine Photovoltaikanlage ist aufgrund der, bei Denkmalen häufig vorkommenden, sehr eingeschränkten Dachlast leider nicht möglich. Wir werden aber dennoch eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten auf unserem Parkplatz in Betrieb nehmen."
Herausfordernd sei im Denkmal auch die Bestückung mit Regalen, man müsse die Bestandsfläche optimal nutzen, um die Waren bestmöglich präsentieren zu können, erläutert Alexandra Schaupp, Gebietsleiterin des Geschäftsbereichs Expansion bei Edeka.
Bäckerei-Café im Vorkassenbereich
Das Unternehmen teilt weiterhin mit, dass im Vorkassenbereich mit den "Brotbrüdern" der Firma Feihl aus Neumarkt/Oberpfalz eine über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Bäckerei ein Café betreiben wird.
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