Fußball trifft Geschichte

Schulprojekt erinnert an früheren Club-Trainer Jenö Konrad

Marco Puschner

Lokalredaktion Nürnberg

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19.2.2022, 07:58 Uhr
Mit einer imposanten Choreografie erinnerten die Club-Fans in der Saison 2012/13 an Trainer Jenö Konrad. 

© Sportfoto Zink / DaMa Mit einer imposanten Choreografie erinnerten die Club-Fans in der Saison 2012/13 an Trainer Jenö Konrad. 

Zwischen 1930 und 1932 trainierte Jenö Konrad den 1.FC Nürnberg – dann verließ er wegen einer antisemitischen Hetzkampagne fluchtartig die Stadt. Der Club erinnert an den Coach jüdischer Herkunft mit der vierten Auflage des "Jenö-Konrad-Cups".

Antisemitismus im Sport

Das Projekt für Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen aller Schultypen nimmt die Biografie Konrads zum Ausgangspunkt dafür, im Unterricht Arbeiten zum Thema "Antisemitismus und Sport – damals und heute" zu entwerfen. "Fußball trifft auf Geschichte", lautet das Motto des Cups. Durch die virtuelle Begegnung mit jungen Erwachsenen jüdischen Glaubens erfahren die Schüler dabei auch viel über das jüdische Leben im Hier und Jetzt.

Der Club und sein Kooperationspartner TSV Makkabi, der die Begegnungen mit jüdischen Sportlern ermöglicht, haben aber vor, das während der Corona-Pandemie bewährte digitale Format schrittweise wieder um persönliche Besuche in Schulklassen zu erweitern. So soll – wenn möglich – Club-Kapitän Enrico Valentini in teilnehmenden Schulen vorbeischauen.

Alle Schulen im Einzugsgebiet des 1. FC Nürnberg sind eingeladen, teilzunehmen, der "Konrad-Cup" ist also nicht auf das Stadtgebiet beschränkt. Anmeldungen sind über die soziale Plattform www.UnserClub.de noch bis 23. Februar 2022 möglich.

Der Ball soll aber auch noch rollen: Die Projektarbeiten, die in den Schulklassen entstehen, dienen als Qualifikation für ein Fußballturnier auf dem Vereinsgelände, das zuletzt zweimal ausfallen musste und im Sommer 2022 nach Möglichkeit wieder stattfinden soll.

Dort können gemischte Teams aus Mädchen und Jungen teilnehmen. Außerdem dürfen alle teilnehmenden Schüler und ihre Lehrkräfte ein Heimspiel des Clubs besuchen. Eine Jury bewertet die Projektarbeiten und kürt die Sieger.

Tina Koller, stellvertretende Leiterin der Unternehmenskommunikation beim Club, betont, dass es Ziel des Cups sei, "zusammen mit den Schülerinnen und Schülern ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen und Präventionsarbeit zu leisten".

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