"Wahllos und willkürlich" eingestochen

Messerattacke in Zug bei Aachen: Fünf Passagiere und Täter verletzt

Markus Maisel

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

13.5.2022, 19:02 Uhr
Polizisten stehen vor der Regionalbahn, in der sich die Attacke ereignete.

© Ralf Roeger/dpa Polizisten stehen vor der Regionalbahn, in der sich die Attacke ereignete.

Der 31-jährige Mann habe "wahllos und willkürlich" auf Passagiere eingestochen, Opfer und Täter hätten in keiner Beziehung zueinander gestanden, sagte Reul am Freitag. Die Opfer erlitten Schnittwunden, einer eine Stichwunde. Vier Reisende kamen in ein Krankenhaus, Lebensgefahr habe nicht bestanden.

Motiv unklar

Nach der Amoktat zeichnet sich nach Angaben der Ermittler bislang kein islamistisches Motiv ab. "Für ein islamistisches Motiv der Tat haben wir bislang nichts Belastbares", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen am Freitagabend der Deutschen Presse-Agentur.

Es gebe aber Anhaltspunkte, die die Schuldfähigkeit des Verdächtigen infrage stellen. Deswegen werde diese nun geprüft. Ermittelt werde wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Spätestens an diesem Samstag werde entschieden, ob gegen den Mann Haftbefehl oder etwa die Unterbringung in einer Psychiatrie beantragt wird.

"Prüffall Islamismus"

Bei dem Festgenommenen handele es sich um einen 31-jährigen Mann, der im Irak geboren wurde, seine Staatsangehörigkeit sei weiter unklar. Bei der Attacke am Freitagmorgen waren fünf Menschen und der Angreifer verletzt worden.

Der Mann war 2017 nach einem Hinweis aus dem Geflüchtetenheim, in dem er untergebracht war, als "Prüffall Islamismus" eingestuft worden. Während seines dortigen Aufenthalts soll er sich stark verändert haben.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.


Der Artikel wurde mehrmals aktualisiert.