So reagierte eine Seniorin

Vorsicht: Betrugsmasche in Franken mit einem Polizist aus Berlin und einer schreienden Frau

Stefan Blank

Region/Bayern

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9.3.2023, 14:06 Uhr
Immer wieder versuchen Betrüger vor allem Rentnern Geld aus der Tasche zu ziehen.

© Julian Stratenschulte/dpa Immer wieder versuchen Betrüger vor allem Rentnern Geld aus der Tasche zu ziehen.

Ihre Enkeltochter sei schuld daran, dass bei einem Verkehrsunfall eine Person ums Leben gekommen ist. Nun sitze die Enkelin im Gefängnis und komme nur wieder auf freien Fuß, wenn eine hohe Kaution gezahlt werde. Mit dieser Geschichte haben Betrüger am Dienstagmittag versucht, von einer 80 Jahre alte Frau aus Rothenburg Geld zu erbeuten.

Wie die Inspektion Rothenburg berichtet, wurde der Fall am Mittwoch angezeigt. Ein Mann hatte sich der Seniorin gegenüber als Polizist aus Berlin vorgestellt und die Story mit dem tödlichen Verkehrsunfall erzählt. Das Ziel der Betrüger: Die 80-Jährige sollte Geld überweisen, damit die Enkelin nicht im Gefängnis bleiben müsse.

Tipp: Nicht unter Druck setzen lassen

Um die Geschichte glaubhafter zu machen, imitierte wohl eine Komplizin im Hintergrund sogar die Enkeltochter, die weinte und schrie. Doch die Seniorin blieb besonnen und machte genau das Richtige: "Obwohl die ältere Dame sehr aufgeregt war und sie der falsche Polizist sogar an einen falschen Kollegen am Telefon weitergab, der beruhigend auf sie einwirkte, handelte sie richtig und beendete das Gespräch, um mit ihren Verwandten und der Polizei den Vorfall abzuklären", teilt die Polizei Rothenburg mit.

Franz Hepp von der Polizei Rothenburg rät bei solchen fällen: "Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten. Legen Sie den Hörer auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint." Es sei wichtig, niemals am Telefon über die eigenen persönlichen und finanziellen Verhältnisse zu sprechen. Und: "Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen."

Bei allen Fällen, bei denen sich Bürgerinnen oder Bürger unsicher seien, sollte die Polizei unter der Notrufnummer 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle kontaktiert werden. Hepps Tipp: "Nutzen Sie hierfür nicht die Rückruffunktion."


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