Gruppen, Oldtimer, Schlepper
40 Jahre Fränkisches Freilandmuseum: Jubiläums-Sommerfest mit Riesen-Umzug
40 Jahre, 40 Themen: Vom ersten Gebäude im Freilandmuseum in Bad Windsheim über Filmdrehs, Brücken, Ikonen und dem letzten Einkorn bis zu Hund, Katze, Wollschwein, Rind. Seit das Fränkische Freilandmuseum 1982 eröffnet wurde, hat sich das etwa 45 Hektar große Areal im Süden von Bad Windsheim stark verändert. Jüngstes fertiggestelltes Bauwerk: das Badhaus aus Wendelstein, das Museumsleiter Herbert May als "absoluten Hammer" bezeichnet.
6,543 Millionen Besucher sind in den 40 Jahren in das Freilichtmuseum gekommen, erzählt May. Dieses vereint 700 Jahre fränkische Alltagsgeschichte aus Mittel-, Ober- und Unterfranken. Das Sommerfest mit Erntearbeiten nach historischem Vorbild ist dabei eine absolute Tradition. Mit diesem wird am Wochenende, Samstag, 23. Juli, und Sonntag, 24. Juli, auch das Jubiläum gefeiert. Übrigens: Genau am 24. Juli 1982 war der erste Öffnungstag.
Quiz zum Jubiläum
Das Freilandmuseum mit seinen historischen Gebäuden, die in ganz Franken abgebaut und transloziert, also nach dem historischen Vorbild wieder aufgebaut wurden, ist einzigartig in Franken. Rund 200.000 Objekte sind Teil des Museums-Portfolios.
"Man kann schon sagen, dass wir im Museumsbereich ein Global Player in Franken sind - und dabei auch über Franken hinaus", sagt Herbert May, der nach Gründungsleiter Konrad Bedal erst der zweite Museumschef ist.
Für das Festwochenende hat sich das Team um May und Verwaltungschef Reinhold Werner viele Besonderheiten überlegt: Ein Quiz mit Fragen zu 40 Jahren Freilandmuseum sowie einen beeindruckenden Umzug aus Trachtengruppen, historischen Schleppern und Autos sowie Kutschen gehören auch dazu.
40 Jahre, 40 Themen
"Wir haben 40 attraktive Preise", erklärt May. Wissen wollen die Museums-Verantwortlichen dafür von den Besuchern unter anderem, wie die beiden Gelbvieh-Ochsen heißen oder was im "Geheimgang" im Bauernhaus aus Reichersdorf liegt. "Ich habe es selbst durchgerätselt und es hat's in sich", sagt Reinhold Werner.
Über das Gelände verteilt ist auch eine Ausstellung mit 40 Schautafeln, die sich mit 40 Themen zum Jubiläum beschäftigen. Zwei davon sind auch auf dem Areal des Alten Bauhofs in der Baugruppe Stadt in der Bad Windsheimer Altstadt zu finden, wo am Sonntag ab 14 Uhr der Festakt mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Hilde Schoefs, der Vorsitzenden des Verbands Europäischer Freilichtmuseen, über die Bühne geht.
Bunter Festzug
Der Alte Bauhof ist am Sonntag auch Zielpunkt für einen der Höhepunkte des Festwochenendes: Sowohl am Samstag als auch am Sonntag gibt es einen überdimensionalen Festzug, der durch das Museum rollt und läuft sowie viele Blicke auf sich ziehen wird. Sonntag zieht dieser auch durch Teile der Altstadt von Bad Windsheim.
Jeweils um 13 Uhr geht es los, gestartet wird an der Schäferei aus Hambühl. Mit dabei sind Trachtengruppen wie der Heimat- und Volkstrachtenverein Neunhof, die Wagnertanzgilde mit Spielmanns- und Fanfarenzug Bad Windsheim, der Geselligkeitsverein Frohsinn oder Zeitvertreib Ulsenheim.
Historische Autos sind zu sehen, wie ein Borgward Isabella aus dem Jahr 1952, Lloyd und Käfer von 1959 oder ein Goggomobil von 1955. Das Eröffnungsjahr 1982 ist im Festzug mit einer Citroen 2CV Ente oder einem Renault R4 vertreten.
Heuer bisher 70.833 Besucher
Besonders interessant sind für kleine und auch ältere Gäste die Fahrzeuge des Museums selbst. So wird das Ochsengespann mit Garbenwagen ebenso dabei sein wie ein Jungrindergespann, ein zur Säge umgebauter Opel-Blitz oder die landwirtschaftlichen Oldtimer wie ein Mähdrescher aus dem Jahr 1962. "Insgesamt präsentieren sich so um die 70 Gruppen und Fahrzeuge", verrät Reinhold Werner.
Die Besucher strömen übrigens in diesem Jahr - nach zwei schweren Jahren aufgrund der Corona-Pandemie, wie Herbert May erzählt -, wieder ins Fränkische Freilandmuseum mit seinen rund 125 Häusern. Bis Mitte Juli kamen heuer bereits 70.833 Besucher, damit liegt das Museum nur knapp unter der Besucherzahl aus dem Jahr 2019 zu diesem Zeitpunkt im Jahr (72.632). Im Durchschnitt kamen in den vergangenen Jahren übrigens jeweils um die 180.000 Gäste.
Über Tausende, die sich an dem Umzug und dem Fest erfreuen, würden sich Herbert May und die rund 150 Mitarbeiter auch am Wochenende freuen. Mays Wunsch dafür: "Hoffentlich wird es nicht zu heiß."
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