30 prall gefüllte Müllsäcke

„Berna räumt auf“: Von Schnapsflaschen und Einkaufswägen im Weiher

14.3.2022, 14:49 Uhr
Ehrenamtliche aus Vereinen und Kirchengemeinden beteiligen sich an der Umweltsäuberungsaktion.

© Hartmut Assel Ehrenamtliche aus Vereinen und Kirchengemeinden beteiligen sich an der Umweltsäuberungsaktion.

Die von der Stadt Burgbernheim organisierte Umweltsäuberungsaktion war "erschreckend erfolgreich", wie es Zweiter Bürgermeister Stefan Schuster mitteilt: Rund 50 ehrenamtliche Helfer förderten über mehrere Stunden Unrat aus Hecken, Straßengräben und Gewässern zu Tage. Letztlich kamen mehr als 30 prall gefüllte Müllsäcke zusammen. Auch einige exotische Fundstücke befanden sich unter den Hinterlassenschaften unserer Wohlstandsgesellschaft.
Kindergartenkinder bis hin zu Rentnern machten sie sich vom Marktplatz aus auf und setzten mit ihren gelben Westen mehr als ein sichtbares Zeichen für den Umweltschutz. Zunächst ging es den achtlos weggeworfenen Abfällen in den Grünanlagen im Ortskern von Burgbernheim sowie im Ortsbach an den Kragen.

Raus mit dem Müll aus den Streuobstwiesen

Eifrige Sammler waren auch auf dem Kapellenberg und entlang der Ausflugswege der Streuobsthänge sowie am Landschaftssee unterwegs. Dort tummeln sich derzeit besonders viele Wasservögel. Ebenfalls wieder herausgeputzt ist jetzt das Umfeld der Aischquelle.
Engagierte Umweltschützer sammelten achtlos weggeworfenen Unrat am Unteren Bahnhof in Burgbernheim auf.

Engagierte Umweltschützer sammelten achtlos weggeworfenen Unrat am Unteren Bahnhof in Burgbernheim auf. © Hartmut Assel

Traurige Höhepunkte waren laut Mitteilung von Stefan Schuster jedoch die Lastwagen-Stellplätze im Gewerbegebiet sowie entlang der Bundesstraße 470. Dort musste sogar „Personal“ nachgeordert werden, um den Müllmengen Herr zu werden.

Zahlreiche weggeworfene Flaschen

Vor allem Bier- und Schnapsflaschen sowie Lebensmittelverpackungen und unzählige umweltschädliche Zigarettenkippen landeten in den Behältnissen der Sammler. Ein engagierter Grundschüler machte seinem Unmut Luft: „Ich finde es eine Frechheit, was hier alles in die Natur geschmissen wird.“ Und ein bis über beide Ohren strahlendes sechsjähriges Mädchen sagte laut Stefan Schuster ganz stolz: „Jetzt haben wir wieder alles richtig sauber gemacht!“
Umweltschutz kennt keine Altersgrenzen – junge Umweltschützer am Burgbernheimer Torturm

Umweltschutz kennt keine Altersgrenzen – junge Umweltschützer am Burgbernheimer Torturm © Hartmut Assel

Bis es soweit war musste bei herrlichem Sonnenschein aber so einiges mit dem Müll-Taxi, einem städtischen Transporter, weggeschafft werden.

Ein Einkaufswagen im Weiher

Aus einem Weiher im Landschaftsschutzgebiet Gründlein fischte man einen Einkaufswagen, in einer Hecke stieß man auf einen Plastikcampingstuhl und am Wegesrand sogar auf herrenlose Schuhe.
Burgbernheims Bürgermeister Matthias Schwarz, der selbst mit anpackte, war begeistert von der Aktion: „Ein zur Zeit seltenes Gemeinschaftserlebnis, das wir im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen wollen.“ Entsorgt wurden die Abfallmengen im örtlichen Wertstoffhof. Die anfallenden Kosten übernimmt dankenswerterweise der Landkreis.

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