300 Besucher zeitgleich erlaubt

Gäste verärgert: Lange Warteschlangen vor der Franken-Therme

6.1.2022, 11:23 Uhr
Dick eingepackt und gut gelaunt: Die meisten Thermenbesucher wissen mit der besonderen Situation gut umzugehen. 

© Günter Blank Dick eingepackt und gut gelaunt: Die meisten Thermenbesucher wissen mit der besonderen Situation gut umzugehen. 

Es kommt vieles zusammen in den Weihnachtsferien. Es herrscht maximales Schmuddel- und somit ideales Thermenwetter, der Einlass in den zu dieser Jahreszeit seit jeher brechend vollen Wellnesstempel aber ist aufgrund der Corona-Pandemie begrenzt. Maximal 300 Gäste dürfen sich zeitgleich in Badehallen, Saunalandschaft und Wellnessbereich aufhalten. Im Dezember 2021 wurden im Tagesdurchschnitt 400 Gäste gezählt, in den ersten Januartagen 700. Zum Vergleich: Im Januar 2020, vor dem ersten Lockdown, waren es täglich 1450 Menschen – häufig anzutreffen in langen Warteschlangen vor dem Eingang.


Wegen der Deckelung der Besucherzahlen kommen viele derzeit nicht oder spät zum Zuge, zumal die Therme Tageskarten im Angebot hat, deren Anteil laut Geschäftsführerin Elke Strebel derzeit bei rund 95 Prozent liegt. Die Wenigsten schöpfen diese zeitlich voll aus, daher die zuletzt 700 Besucher pro Tag.


Das Warten auf einen frei werdenden Kleiderspind jedenfalls wird derzeit schnell mal zur Geduldsprobe, zumal es eine weitere Hürde zu nehmen gilt: die 2G-plus-Regel. Rein darf nur, wer gegen Corona geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen ist und zudem einen gültigen negativen Test vorweisen kann.

Mindestens 15 Tage

Nur Geboosterte, deren Auffrischungsimpfung mindestens 15 Tage zurückliegt, sind von der Testpflicht befreit. Immerhin bietet die Therme gegen einen Obolus von 3,50 Euro einen "Selbsttest unter Aufsicht" an, doch auch der will erst gemacht sein. Nasebohren vor dem Dampfbad-Schmoren. Mindestens alle 15 Minuten gehen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes die Schlange ab, beantworten Fragen und weisen auf Testpflicht und -möglichkeit hin.


Wie belastend diese Randbedingungen für alle sind, zeigt schon ein Hinweis auf der Homepage der Therme. Wer rät schon ohne Not seiner potenziellen Kundschaft, besser zuhause zu bleiben? Unter www.franken-therme.net aber findet sich ein rot markiertes "Bitte beachten" mit dem Hinweis: "Aufgrund der Ferienzeit und den aktuell geltenden Einlassbeschränkungen, kann es zum Einlassstopp und damit zu längeren Wartezeiten kommen. Wir empfehlen Gästen mit weitem Anfahrtsweg, die Franken-Therme lieber zu einem anderen Zeitpunkt zu besuchen." Andere Thermen bitten ganz direkt darum, nicht anzureisen.

Livebalken verfolgen

Wer es genau wissen will, dem sei der ebenfalls auf der Franken-Thermen-Homepage befindliche "Livebalken" empfohlen. Ein grünes Band soll anzeigen, wie viele Spinde aktuell verfügbar sind. Problem nur: Die Farbe Grün sucht man dort oft vergebens. Rot leuchtet der Balken zumeist auf ganzer Breite, die nutzbaren 300 Spinde sind belegt. Nach den Ferien könnte der Besucherdruck erfahrungsgemäß nachlassen.


"Wir haben einfach besondere Zeiten", sagt Oliver Fink, wie Strebel Geschäftsführer der Therme. Das ganze Team gebe sein Bestes, um denen, die es geschafft und den Eingang passiert haben, ein maximales Wohlfühlerlebnis zu ermöglichen. "Wir tun, was wir können, um den Leuten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen", unterstreicht Marketing-Chefin Sylvia Knoll-Peterson.


Die meisten Besucher zeigten Verständnis für die Maßnahmen, seien nett und dankbar, bewiesen Vernunft und Eigenverantwortlichkeit, stellen Strebel, Fink und Knoll-Peterson übereinstimmend fest. Kritik und Unverständnis gebe es gleichwohl hier und da, ebenso Verbesserungsvorschläge. Doch da sei manches leicht gesagt, bei Abwägung aller Aspekte nicht realisierbar. Das gesamte Team freue sich jedenfalls auf den Tag, an dem alle coronabedingten Schranken fallen und die Menschen wieder in die Therme strömen können. Bis auch der letzte der 1400 Spinde belegt ist.

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