Münchsteinach bringt Gästen einstige Klosterdimension nahe

3.5.2019, 18:18 Uhr
Millimetergenau wurde das Bronzemodell des Münchsteinacher Benediktinerkloster an der Front des Kirchenschiffes ausgerichtet.

© Harald Munzinger Millimetergenau wurde das Bronzemodell des Münchsteinacher Benediktinerkloster an der Front des Kirchenschiffes ausgerichtet.

Mit einem Bronzemodell des ehemaligen Benediktinerkloster Steinach in seiner eindrucksvollen Dimension um 1525. Bürgermeister Jürgen Riedel wird das kunsthistorisch bedeutsame Dokument vor dem ersten "festlichen Kerzenscheinkonzert" der Saison enthüllen, das "Sonat Vox", ein A-Capella-Männerensemble, im Münster gestaltet.

"Dieses zeichnet sich durch seine besondere Besetzung und die langjährige gesangliche Ausbildung der Mitglieder von Kindheit an aus", wie "Sonat Vox" mit den Wurzeln im Windsbacher Knabenchor beschrieben ist.

Mit der intensiven musikalischen Ausbildung der "Windsbacher Schule" habe der "junge Chor" seine eigene gesangliche Handschrift entwickeln können. Die besondere Besetzung des Chores mit Tenören, Bässen und – für hohe Register – Altusstimmen ermöglichen es, dem Zuhörer außergewöhnliche Klangfarben auf höchstem Niveau bieten zu können.

Hohes Engagement für die musikalische Perfektion, erfahrene Stimmen und eine besondere Leidenschaft zur Chormusik versprechen den Konzertbesuchern "ein unvergessliches Erlebnis". Das Repertoire von "Sonat Vox" reicht von der Renaissance über Barock und Romantik bis zur zeitgenössischen Musik.

Glanzpunkt zum Konzertjubiläum

Die "festlichen Kerzenscheinkonzerte", die stets mit einer Kunstausstellung in der "Kulturscheune" verbunden sind und deren hochrangige Qualität vom "Musikzauber Franken" überregional gewürdigt werden, feiern 2019 ihr 20-jähriges Bestehen. Ein schöner Anlass, den Saisonauftakt mit dem Modell des Klosters Münchsteinach zu einem besonders nachhaltigen Erlebnis werden zu lassen. Die Vorbereitungen dazu wurden mit der Montage der 100 mal 100 Zentimeter großen und gut 40 Kilogramm schweren Bronze "just in time" getroffen. Gefertigt wurde sie nach minutiöser Vorarbeit mit der Herstellung der Gebäude im 3-D-Druck auf der Basis einer Rekonstruktionsskizze des ehemaligen Lehrers Christian Haag und neuerer Erkenntnisse über einzelne Gebäude von Nils Hoy (Miniatur Hoyser in Zschorlau).

Bis in kleinste Details wird dem Betrachter das Bild der einstigen Klosteranlage mit ihrem weiten Umgriff vermittelt, was im Maßstab 1:200 besonders eindrucksvoll und in der Region einmalig ist. Eine dazu von Dr. Erich Zimmermann verfasste und gestaltete Broschüre vertieft den Einblick in das einstige Benediktinerkloster mit Badhaus, Krankenhaus, Armenhäuschen, Tor- und Gästehaus, Abtschlösschen, Schafscheune und Schäferhaus, Klosterschänke, Brauereikeller, Schmiede, Zehntscheune oder Mühle.

Bürgermeister: Lange die Kosten gescheut

Er habe schon viele Jahre ein Klostermodell "im Kopf gehabt", doch hätten ihn stets die Kosten gescheut, ließ Bürgermeister Jürgen Riedel wissen, als er mit Dr. Erich Zimmermann, Gemeinderat Rainer Ströbel und Ludwig Gröschel vom Fremdenverkehrs- und Heimatverein die schwere Bronze auf dem weißen Sandsteinsockel millimetergenau am Münsterkomplex ausrichtete. Ermöglicht hatte diese nun die Förderung durch den Staat und den Europäischen Landwirtschaftsfonds (über die LAG Südlicher Steigerwald) ebenso wie Spenden des Fremdenverkehrs- und Heimatvereins, des Lionsclubs Neustadt und Privatpersonen.

Für die Realisierung eingesetzt hatte sich mit dem von Bürgermeister Riegel bewunderten, großen Engagement eine ehrenamtliche Projektgruppe mit Dr. Erich Zimmermann, Inge Diller, Ludwig Gröschel, Rainer Ströbel und Gisela Wagner. Dass Münchsteinach mit dem Bronzemodell des Benediktinerklosters einen ganz besonderen Anziehungspunkt für viele Besucher biete, ist Jürgen Riedel überzeugt. Hier sei in gut einjähriger Arbeit von der Bestandaufnahme über die exakte Erfassung von Gelände und Gebäuden im Modell bis zum Bronzeguss etwas "ganz Großartiges geschaffen" worden, auf die Gemeinde mit allen Beteiligten stolz sein dürfe. Vor der Vernissage und dem Konzert wird dies bei der Enthüllung des Klostermodells zum Ausdruck gebracht.

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