Fußball-Kreisliga West

Die DJK Stopfenheim - der Meister mit der "super Mischung"

Uwe Mühling

6.6.2023, 16:31 Uhr
17. Saisonsieg, 17. Mannschaftsfoto: Das Bild nach Erfolgen ist bei der DJK Stopfenheim zum Ritual geworden. Nach der Meisterschaft in Roth kamen erstmals die Fans dazu. 1:6 stand auf der Anzeigentafel.

© Uwe Mühling, WT 17. Saisonsieg, 17. Mannschaftsfoto: Das Bild nach Erfolgen ist bei der DJK Stopfenheim zum Ritual geworden. Nach der Meisterschaft in Roth kamen erstmals die Fans dazu. 1:6 stand auf der Anzeigentafel.

Nach einem solch deutlichen Erfolg hatte es längere Zeit nicht ausgesehen. Der Spitzenreiter wirkte teilweise fahrig und schien unmittelbar vor dem großen Coup ein bisschen Nervenflattern zu kriegen. „Das muss man auch verstehen, wir haben eine junge Mannschaft, die nicht allzu oft derartige Spiele hat“, erklärte Coach Börlein. Zunächst hatte die DJK durch Niko Reislöhner (18. Minute) und Timo Weglehner (20.) mit einem Doppelschlag eine 2:0-Führung vorgelegt. Dann kam der bereits feststehende Absteiger Roth durch einen Elfmeter von Sven Müller zum Anschlusstreffer (27.).

Küsschen auf die Glatze: Auch die Trainer Martin Danner, Marco Benzinger und Daniel Börlein (von links) waren nach dem Aufstieg aus dem Häuschen. Aus dem sportlichen Führungs-Quartett der DJK fehlte diesmal allerdings Robert Renner, der ebenso wie „Dani“ Börlein auch schon vor 20 Jahren als Spieler beim ersten Stopfenheimer Bezirksliga-Aufstieg dabei war.  

Küsschen auf die Glatze: Auch die Trainer Martin Danner, Marco Benzinger und Daniel Börlein (von links) waren nach dem Aufstieg aus dem Häuschen. Aus dem sportlichen Führungs-Quartett der DJK fehlte diesmal allerdings Robert Renner, der ebenso wie „Dani“ Börlein auch schon vor 20 Jahren als Spieler beim ersten Stopfenheimer Bezirksliga-Aufstieg dabei war.   © Uwe Mühling, WT

Furiose Schlussphase

Der 1:2-Zwischenstand sollte bis zur 67. Minute anhalten und damit auch die Meisterfrage offenlassen. Dann aber vollendete Johannes Börlein nach Pass von Weglehner zum 1:3. Was folgte, war ein befreiender Jubel und eine furiose Schlussphase: Kilian Schneider traf herrlich zum 1:4, Johannes „Io“ Börlein verwandelte einen an Weglehner verursachten Foulelfmeter zum 1:5, und Kreisliga-Toptorjäger Timo Weglehner war es vorbehalten, den Schlusspunkt zum 1:6 zu setzen (90. Minute).
Danach feierte die Stopfenheimer Mannschaft mit den zahlreich mitgereisten Fans auf dem Platz und später zu Hause im Sportheim. Die (imitierte) Meisterschale kreiste durch die Hände, es gab Sekt- und Bierduschen, Jubelgesänge und richtig ausgelassene Stimmung.

Überschäumende Freude: Die Stopfenheimer feierten mit Sektduschen – vorneweg Abteilungsleiter Christian Wachter.  

Überschäumende Freude: Die Stopfenheimer feierten mit Sektduschen – vorneweg Abteilungsleiter Christian Wachter.   © Uwe Mühling, WT

Kein Wunder auch, denn für den Dorfverein ist der zweite Aufstieg in die Bezirksliga (dort spielte die DJK von 2003 bis 2007) genau 20 Jahre später ein riesiger Erfolg. „Für uns ist schon jedes Jahr in der Kreisliga ein Geschenk. Jetzt noch einen draufzusetzen und in die Bezirksliga auszusteigen, ist der Wahnsinn“, sagte Daniel Börlein. Er ist Teil eines Trainer-Quartetts, das in Stopfenheim seit Sommer 2022 das sportliche Sagen hat. Neben Börlein sind das Marco Benzinger, Martin Danner und Robert Renner. Die Zusammenarbeit funktioniert bestens und der Erfolg der Saison 2022/2023 gibt diesem neuen Weg vollauf recht.

Große Wucht im Sturm

Renner fehlte beim Spiel in Roth zwar urlaubsbedingt, doch die drei anderen Trainer zeigten sich topzufrieden und sehr stolz auf ihre Mannschaft, die aus lauter Stopfenheimer Jungs besteht. Einzig Timo Weglehner stammt aus Ettenstatt, ist aber schon seit 2019 bei der DJK und in der aktuellen Saison förmlich explodiert. Neben seinen 22 Treffern tragen auch Johannes Börlein (20) und Simon Geißlinger (13) maßgeblich zum erfolgreichsten Angriff der Kreisliga West bei. Die DJK auf die Wucht im Sturm zu reduzieren (auch Niko Reislöhner gehört zur Offensivpower), wäre aber falsch. Auch die Abwehr zählt zu den sichersten der Liga (nur Absberg und Heideck haben weniger Gegentore kassiert). Obendrein gilt Torhüter Dominik Monatzetter als einer der besten in der heimischen Jura-Region.

Die Frage nach dem Stopfenheimer Erfolgsrezept kann Coach Daniel Börlein nicht mit dem einen Faktor beantworten. Vielmehr gibt es eine Reihe von Aspekten: So sei der Aufstieg „nicht das Ergebnis eines Jahres“, sondern einer Entwicklung, die in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht wurde und an der die Trainer-Vorgänger Tobias Weickmann und Christian Schlund ebenfalls einen großen Anteil haben. Hinzu komme eine „super Mischung“ in der Mannschaft mit mehreren Anführern und vielen jungen Leuten. Und Daniel Börlein schwärmt weiter: „Wir haben super Vorstände, Andreas Kuschel macht eine überragende Jugendarbeit, und auch Fußball-Abteilungsleiter Christian Wachter macht alles für uns.“

Nach jetzigem Stand ist Stopfenheim nächstes Jahr in der Bezirksliga Süd der einzige Landkreis-Klub, während sich in der Kreisliga wohl zahlreiche Nachbar-Vereine tummeln. Insofern wäre die DJK sicherlich ganz froh, wenn Vizemeister TSV Absberg über die Relegation noch nachziehen würde . . .

Niko Reislöhner (am Ball) eröffnete den Torreigen beim Match in Roth.  

Niko Reislöhner (am Ball) eröffnete den Torreigen beim Match in Roth.   © Uwe Mühling, WT

DJK Stopfenheim: Dominik Monatzetter, Sebastian Pfahler, Kilian Schneider, Stefan Seitz, Simon Winter, Aaron Link, Daniel Winter, Simon Geißlinger, Niko Reislöhner, Johannes Börlein, Timo Weglehner; in Roth eingewechselt: Florian Schlund, Moritz Schmidtlein, Tobias Freidhöfer, Konstantin Geißlinger, Jonas Münch; zum Meisterkader zählen weiter: David Schneider, Jakob Bittner, Sebastian Schmidtlein, Stefan Sichert, Cedric Grund.

Das Trainerteam: Marco Benzinger, Daniel Börlein, Martin Danner (2 Einsätze als Spieler) und Robert Renner (5).

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