NN-Serie: Mitten unter uns

Ausblick vom höchsten Punkt im Land: So schön ist Wichsenstein in der Fränkischen Schweiz

Patrick Schroll

Stellvertretender Ressortleiter

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23.6.2023, 10:53 Uhr
587 Meter über N.N.: So hoch geht es in Wichsenstein hinaus. Von der Spitze des Aussichtsfelsens (im Bild rechts hinter der Kirche) bietet sich eine herrliche Weitsicht in die Fränkische Schweiz an. Zuvor müssen aber 190 Stufen überwunden werden. 
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587 Meter über N.N.: So hoch geht es in Wichsenstein hinaus. Von der Spitze des Aussichtsfelsens (im Bild rechts hinter der Kirche) bietet sich eine herrliche Weitsicht in die Fränkische Schweiz an. Zuvor müssen aber 190 Stufen überwunden werden.  © Berny Meyer, NN

Beim Aufstieg kommen Besucher an mehreren Sitzbänken vorbei – und an der Mariengrotte. Im Felsenschatten stehen direkt davor Sitzplätze zur Verfügung. 
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Beim Aufstieg kommen Besucher an mehreren Sitzbänken vorbei – und an der Mariengrotte. Im Felsenschatten stehen direkt davor Sitzplätze zur Verfügung.  © Berny Meyer, NN

Baumwipfelweg war gestern: In Wichsenstein ist es dann wohl eher der Kirchwipfelweg. Denn je mehr Stufen der Besucher erklimmt, desto näher kommt er der Spitze des Kirchturms. 
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Baumwipfelweg war gestern: In Wichsenstein ist es dann wohl eher der Kirchwipfelweg. Denn je mehr Stufen der Besucher erklimmt, desto näher kommt er der Spitze des Kirchturms.  © Berny Meyer, NN

Rund 30 Meter hoch ist der Aussichtsfelsen und ein Überbleibsel einer alten Burganlage. Von der ehemaligen Burg Wichsenstein auf dem steil aufragenden Felsen im Zentrum des Ortes sind nur noch sehr geringe Mauerreste auf einem Absatz am westlichen Fuß des Hauptfelsens erhalten. 
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Rund 30 Meter hoch ist der Aussichtsfelsen und ein Überbleibsel einer alten Burganlage. Von der ehemaligen Burg Wichsenstein auf dem steil aufragenden Felsen im Zentrum des Ortes sind nur noch sehr geringe Mauerreste auf einem Absatz am westlichen Fuß des Hauptfelsens erhalten.  © Berny Meyer, NN

Man muss es ja nicht absichtlich verschweigen: Wichsenstein hat nun mal einen besonderen Ortsnamen. Auch andere Orte kennen das: Da sind die gelben Ortsschilder schon mal beliebt. Ob deshalb ein Fahrradschloss angebracht ist?
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Man muss es ja nicht absichtlich verschweigen: Wichsenstein hat nun mal einen besonderen Ortsnamen. Auch andere Orte kennen das: Da sind die gelben Ortsschilder schon mal beliebt. Ob deshalb ein Fahrradschloss angebracht ist? © Berny Meyer, NN

Woher kommt der Ortsname? Es hängt mit dem Ministerialer „Eberhard de Wikkeristein“ zusammen, der auch maßgeblich daran beteiligt ist, weshalb es hier einmal eine Burg gab. Der "de Wikkeristein" wird 1122 erstmals urkundlich genannt, die Burg selbst wird erst im Jahre 1310 erwähnt. 1421 gibt es die Nachricht ihrer Zerstörung und den Wiederaufbau zwischen 1432 und 1436. Die letzte Erwähnung der Burg stammt von 1507. Sie wurde vermutlich im Bauernkrieg 1525 endgültig zerstört, so das Landesamt für Denkmalpflege. Von der Burganlage liegen bisher nur sehr wenige Funde und Informationen vor, denn dieses Bodendenkmal ist gut geschützt und blieb bisher von Ausgrabungen verschont.
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Woher kommt der Ortsname? Es hängt mit dem Ministerialer „Eberhard de Wikkeristein“ zusammen, der auch maßgeblich daran beteiligt ist, weshalb es hier einmal eine Burg gab. Der "de Wikkeristein" wird 1122 erstmals urkundlich genannt, die Burg selbst wird erst im Jahre 1310 erwähnt. 1421 gibt es die Nachricht ihrer Zerstörung und den Wiederaufbau zwischen 1432 und 1436. Die letzte Erwähnung der Burg stammt von 1507. Sie wurde vermutlich im Bauernkrieg 1525 endgültig zerstört, so das Landesamt für Denkmalpflege. Von der Burganlage liegen bisher nur sehr wenige Funde und Informationen vor, denn dieses Bodendenkmal ist gut geschützt und blieb bisher von Ausgrabungen verschont. © Berny Meyer, NN

Ob die Wichsensteiner Burg einmal so ausgesehen hat? Niemand kann das sagen, weil es hierzu keine Aufzeichnungen gibt. Ein Wichsensteiner Einwohner mit einem Faible für Modellbauten hat diese Burgvariante in seinem Vorgarten stehen. 
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Ob die Wichsensteiner Burg einmal so ausgesehen hat? Niemand kann das sagen, weil es hierzu keine Aufzeichnungen gibt. Ein Wichsensteiner Einwohner mit einem Faible für Modellbauten hat diese Burgvariante in seinem Vorgarten stehen.  © Berny Meyer, NN

Ein Merkmal des Dorfes – und das ebenfalls bereits seit Jahrhunderten – ist die Tanzlinde. Sie ist mindestens über 500 Jahre alt. Der Platz soll im Rahmen der Dorferneuerung verschönert werden. Auf das sie auch in 500 Jahren noch ein Hingucker für die Besucher des Ortes ist. 
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Ein Merkmal des Dorfes – und das ebenfalls bereits seit Jahrhunderten – ist die Tanzlinde. Sie ist mindestens über 500 Jahre alt. Der Platz soll im Rahmen der Dorferneuerung verschönert werden. Auf das sie auch in 500 Jahren noch ein Hingucker für die Besucher des Ortes ist.  © Berny Meyer, NN

Bürgermeister Hanngörg Zimmermann, hier im Interview mit den "Nordbayerischen Nachrichten", will nicht nur die charakteristische Tanzlinde stärker in den Mittelpunkt stellen, sondern das Dorf insgesamt verschönern. Dafür ist geplant, die Ortsdurchfahrt zu sanieren und erstmals einen Gehsteig zu schaffen. 
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Bürgermeister Hanngörg Zimmermann, hier im Interview mit den "Nordbayerischen Nachrichten", will nicht nur die charakteristische Tanzlinde stärker in den Mittelpunkt stellen, sondern das Dorf insgesamt verschönern. Dafür ist geplant, die Ortsdurchfahrt zu sanieren und erstmals einen Gehsteig zu schaffen.  © Berny Meyer, NN

Pudelwohl in Wichsenstein fühlen sich Tiere und rund 420 Menschen. So viele Einwohner zählt der Ort, der bis 1978 zusammen mit den umliegenden kleinen Dörfern einst eine eigene Gemeinde bildete. Heute zählt der Ort zur Marktgemeinde Gößweinstein. 
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Pudelwohl in Wichsenstein fühlen sich Tiere und rund 420 Menschen. So viele Einwohner zählt der Ort, der bis 1978 zusammen mit den umliegenden kleinen Dörfern einst eine eigene Gemeinde bildete. Heute zählt der Ort zur Marktgemeinde Gößweinstein.  © Berny Meyer, NN

Stolz ist der Bürgermeister auch auf die Jugend im Ort. "Da sie viel für den Ort macht", begründet er sein Lob. Unter anderem die Bushaltestellen erstrahlen ganz frisch und mit kreativen Bildern. 
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Stolz ist der Bürgermeister auch auf die Jugend im Ort. "Da sie viel für den Ort macht", begründet er sein Lob. Unter anderem die Bushaltestellen erstrahlen ganz frisch und mit kreativen Bildern.  © Berny Meyer, NN

... wie hier mit einer gemütlichen Sofa-Szene aus der TV-Zeichentrick-Serie "Die Simpsons". In so einem Umfeld macht das Warten auf den Bus doch gleich mehr Spaß. 
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... wie hier mit einer gemütlichen Sofa-Szene aus der TV-Zeichentrick-Serie "Die Simpsons". In so einem Umfeld macht das Warten auf den Bus doch gleich mehr Spaß.  © Berny Meyer, NN

Natürlich ist es hier die herrliche Landschaft, die auch Wanderer in das Höhendorf lockt. Das Wanderleitsystem ist seit gut acht Jahren ausgebaut. Mitten durch den Ort führen viele Wanderwege und es gibt zwei zentral ausgebaute Wanderparkplätze. Wer schlecht(er) zu Fuß oder mit Kinderwagen unterwegs ist, findet barrierefreie Flurbereinigungswege. Sie laden zum gemütlichen Spazierengehen ein. 
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Natürlich ist es hier die herrliche Landschaft, die auch Wanderer in das Höhendorf lockt. Das Wanderleitsystem ist seit gut acht Jahren ausgebaut. Mitten durch den Ort führen viele Wanderwege und es gibt zwei zentral ausgebaute Wanderparkplätze. Wer schlecht(er) zu Fuß oder mit Kinderwagen unterwegs ist, findet barrierefreie Flurbereinigungswege. Sie laden zum gemütlichen Spazierengehen ein.  © Berny Meyer, NN

Tolle Natur, viele Wanderwege, aber kein Gasthaus zum Einkehren mehr. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sind Gasthäuser verschwunden. Noch schimmern die Buchstaben zu den Einkehrmöglichkeiten auf der großen Wanderkarte neben der Kirche in der Ortsmitte leicht durch. Noch ist darauf auch die Pension Greller erwähnt. Das ehemalige Gasthaus wird aber nur noch als Pension mit Frühstück betrieben. "Wichsenstein braucht wieder ein Gasthaus", sagt Bürgermeister Zimmermann.
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Tolle Natur, viele Wanderwege, aber kein Gasthaus zum Einkehren mehr. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sind Gasthäuser verschwunden. Noch schimmern die Buchstaben zu den Einkehrmöglichkeiten auf der großen Wanderkarte neben der Kirche in der Ortsmitte leicht durch. Noch ist darauf auch die Pension Greller erwähnt. Das ehemalige Gasthaus wird aber nur noch als Pension mit Frühstück betrieben. "Wichsenstein braucht wieder ein Gasthaus", sagt Bürgermeister Zimmermann. © Berny Meyer, NN

Und trotzdem ist hier viel geboten. Das liegt an vielen engagierten Menschen im Ort. Einer von ihnen ist Tausendsassa Achim Roppelt. 
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Und trotzdem ist hier viel geboten. Das liegt an vielen engagierten Menschen im Ort. Einer von ihnen ist Tausendsassa Achim Roppelt.  © Berny Meyer, NN

Bei der katholischen Pfarrkirche St. Erhard handelt es sich um eine denkmalgeschützte Chorturmkirche (mit Ausstattung). Dieses Langhaus von Giovanni Bonalino wurde 1628 erbaut, erhielt 1874/75 eine Turmerhöhung sowie eine Langhausverlängerung im Jahr 1922.  
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Bei der katholischen Pfarrkirche St. Erhard handelt es sich um eine denkmalgeschützte Chorturmkirche (mit Ausstattung). Dieses Langhaus von Giovanni Bonalino wurde 1628 erbaut, erhielt 1874/75 eine Turmerhöhung sowie eine Langhausverlängerung im Jahr 1922.
  © Berny Meyer, NN

Beim darunter liegenden Bodendenkmal handelt es sich um die Fundamente mittelalterlicher Vorgängerbauten, allerdings gab es bisher keine Ausgrabungen in oder an der Kirche, sodass hier bis dato keine näheren Funde gemacht wurden, teilt das Landesamt für Denkmalschutz auf NN-Nachfrage mit. 
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Beim darunter liegenden Bodendenkmal handelt es sich um die Fundamente mittelalterlicher Vorgängerbauten, allerdings gab es bisher keine Ausgrabungen in oder an der Kirche, sodass hier bis dato keine näheren Funde gemacht wurden, teilt das Landesamt für Denkmalschutz auf NN-Nachfrage mit.  © Berny Meyer, NN

Direkt neben der Kirche führt der Weg hoch zum 587 Meter hohen Aussichtsfelsen. 
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Direkt neben der Kirche führt der Weg hoch zum 587 Meter hohen Aussichtsfelsen.  © Berny Meyer, NN

Direkt gegenüber dem Aufgang ist die Bushaltestelle. In der Winterzeit ist sie von Maria, Josef, Baby und für wenige Tage auch mit echten Tieren besetzt. Die Weihnachtskrippe schräg gegenüber der Kirche macht die winterlich-weihnachtliche Idylle in dem Örtchen perfekt.
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Direkt gegenüber dem Aufgang ist die Bushaltestelle. In der Winterzeit ist sie von Maria, Josef, Baby und für wenige Tage auch mit echten Tieren besetzt. Die Weihnachtskrippe schräg gegenüber der Kirche macht die winterlich-weihnachtliche Idylle in dem Örtchen perfekt. © Berny Meyer, NN

Bürgermeister von Wichsenstein ist Hanngörg Zimmermann (FW). Wichsenstein mit seinen knapp 420 Einwohnern gehört zum Markt Gößweinstein. Was Wichsenstein fehlt? "Definitiv ein Gasthaus", sagt Zimmermann. Damit wäre der Ort und seine Ortsmitte sicherlich auch wieder belebter, ist sich der Bürgermeister sicher. Im Hintergrund: Die über 1000 Jahre alte Tanzlinde im Ort, die erst vor wenigen Jahren mit einer neuen Abstützung aus Holz für die nächste Generation gerettet wurde.
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Bürgermeister von Wichsenstein ist Hanngörg Zimmermann (FW). Wichsenstein mit seinen knapp 420 Einwohnern gehört zum Markt Gößweinstein. Was Wichsenstein fehlt? "Definitiv ein Gasthaus", sagt Zimmermann. Damit wäre der Ort und seine Ortsmitte sicherlich auch wieder belebter, ist sich der Bürgermeister sicher. Im Hintergrund: Die über 1000 Jahre alte Tanzlinde im Ort, die erst vor wenigen Jahren mit einer neuen Abstützung aus Holz für die nächste Generation gerettet wurde. © Berny Meyer, NN

Zur Orientierung: Im Bild deutet sich am linken unteren Rand die Tanzlinde an. In der Mitte der Turm der St. Erhard Kirche. Die Straße in der Mitte, die nach hinten führt, führt auch zu einem kleinen Wanderparkplatz, der von Wohnhäusern umgeben ist. 
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Zur Orientierung: Im Bild deutet sich am linken unteren Rand die Tanzlinde an. In der Mitte der Turm der St. Erhard Kirche. Die Straße in der Mitte, die nach hinten führt, führt auch zu einem kleinen Wanderparkplatz, der von Wohnhäusern umgeben ist.  © Berny Meyer, NN

Durch Wichsenstein führen zahlreiche markierte Wanderwege. Der nagelneue Wanderparkplatz, der im Sommer auch für Veranstaltungen genutzt wird, liegt gegenüber der Straße „Wichsenstein 105“.
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Durch Wichsenstein führen zahlreiche markierte Wanderwege. Der nagelneue Wanderparkplatz, der im Sommer auch für Veranstaltungen genutzt wird, liegt gegenüber der Straße „Wichsenstein 105“. © Berny Meyer, NN

Bereits vom Parkplatz aus lässt sich auf die Kirche und den dahinterliegenden Felsen blicken. Es ist das Postkartenmotiv schlechthin.
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Bereits vom Parkplatz aus lässt sich auf die Kirche und den dahinterliegenden Felsen blicken. Es ist das Postkartenmotiv schlechthin. © Berny Meyer, NN

Bald soll der Ort eine neue Durchfahrt erhalten und damit in Teilen erstmals auch einen Gehweg für Wanderer oder Spaziergänger.
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Bald soll der Ort eine neue Durchfahrt erhalten und damit in Teilen erstmals auch einen Gehweg für Wanderer oder Spaziergänger. © Berny Meyer, NN

Mit diesem Ausblick gen Pretzfeld und Weilersbach – vom Aussichtsfelsen erkennt man im Übrigen die Vexierkapelle in Reifenberg sehr gut – halten wir inne und beenden unserer virtuelle Entdeckungstour.
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Mit diesem Ausblick gen Pretzfeld und Weilersbach – vom Aussichtsfelsen erkennt man im Übrigen die Vexierkapelle in Reifenberg sehr gut – halten wir inne und beenden unserer virtuelle Entdeckungstour. © Berny Meyer, NN

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