Buchveröffentlichung von Melanie Ebert

Coach aus Willersdorf gibt Tipps: "Was Führungskräfte von Hunden lernen können"

19.7.2021, 05:56 Uhr
Melanie Ebert beschreibt in ihrem Buch, was Führungskräfte von Hunden lernen können. Sie lernt jeden Tag von ihren Labrador-Hündinnen Maggy und Mira.

© Annika Falk-Claußen, NN Melanie Ebert beschreibt in ihrem Buch, was Führungskräfte von Hunden lernen können. Sie lernt jeden Tag von ihren Labrador-Hündinnen Maggy und Mira.

Seit drei Jahren arbeitet Melanie Ebert aus Willersdorf als Business-Coach. Sie gibt unter anderem Seminare, in denen sie Führungskräften auch aus dem Landkreis Forchheim zeigt, was sie von Hunden lernen können. Dabei helfen ihr die Labrador-Hündinnen Maggy und Mira. Daraus ist in der Coronazeit ein Buch entstanden.

Was kann man sich unter einem Führungskräfte-Coaching mit Hund vorstellen?

Die Hunde fungieren dabei als Mitarbeiter, die von den Teilnehmern geführt werden. Hunde geben wertfreies Feedback, man beginnt mit ihnen immer bei Null, Hunde sind nicht nachtragend. Und von Hunden kann man lernen, mit ,Nein' klare Grenzen zu setzen, aber auch Vertrauen aufzubauen und Empathie zu entwickeln. Wir machen oft Aufzeichnungen der Übungen.

Spätestens wenn man sich in der Video-Reflexion sieht, werden eigene Verhaltensweisen besonders deutlich. Ich habe die Hunde auch bei Mitarbeiterbefragungen dabei, weil sie oft der Herzöffner sind. Man kommt leichter an die Menschen ran. Auch Teambuilding-Maßnahmen machen wir zum Beispiel bei Azubi-Seminaren häufig mit Hund.

Viele Ihrer Seminare haben Sie in den vergangenen Monaten sicherlich in den digitalen Raum verlegt. Beim Coaching mit Hund geht das nicht, oder?

Nein, das war stillgestanden. Die Leadership-Dogs waren nur noch im Hintergrund bei Online-Seminaren dabei. Es können Videos gezeigt werden, um etwas zu verdeutlichen, doch es geht hier um das emotionale Erleben.

Wenn man es positiv sehen will: Dadurch hatten Sie die Zeit, das Konzept in einem Buch aufzuschreiben.

Ja, die Zeit habe ich genutzt. Alles, was ich sonst zum Thema Führung und Kommunikation mache, kann man ja mit Hund abbilden. Es ist ein komplettes Führungskräfte-Entwicklungsprogramm mit Hund, das ich schon länger in einem Buch aufschreiben wollte. Ich habe bei zwei Verlagen angefragt und hatte gleich eine Zusage.

Zu der Zeit stand nur die Idee und ein grobes Inhaltsverzeichnis. Daraus entstanden ist ein Handbuch mit meiner eigenen Geschichte, Tipps zur Umsetzung, Reflexionsfragen und Praxisbeispielen, was wir von Hunden lernen können.

Ist das Buch nur für Führungskräfte gedacht?

Nein, es kann jeder etwas damit anfangen, denn Führungskraft bin ich immer, egal ob ich ein Unternehmen, eine Familie, einen Verein führe oder in der Pflege tätig bin. Es geht auch um Selbstführung, Mindset und Achtsamkeit. Da kann jeder etwas mitnehmen.

Warum haben Sie eigentlich Labradore für Ihr Coaching?

Weil Labradore gerne mit dem Menschen zusammenarbeiten wollen, auch in der Therapie und als Assistenzhunde eingesetzt werden. Sie lieben es, mit Menschen zu arbeiten und das machen wir uns zu nutze.

Aber Sie sind keine Hundetrainerin und die Hunde können keine besonderen Tricks, oder?

Nein. Ich habe eine Hundetrainerin, die mich begleitet und unterstützt, aber die Hunde sind nicht dressiert, denn wir wollen ja keine dressierten Mitarbeiter in Unternehmen, die nur Dienst nach Vorschrift machen. Meine Hunde können nur die Grundkommandos. Sonst würden sie nur „Ja und Amen“ sagen und im Training für die Teilnehmer keine Herausforderung sein.

Es geht mehr um die Wertschätzung und den Hund zu bewegen mitzukommen, ohne ihn an der Leine hinterherzuziehen. Im Buch gibt es auch Kapitel zu „lange Leine, kurze Leine, ohne Leine“. Man sollte den Hund dazu bringen, dass er ohne Leine mitkommt und das zeigt sich in einem persönlichen Coaching gut.

Was ist begleitend zum Buch geplant?

Ab September gibt es das Umsetzungsseminar zum Buch in den Bildungshäusern in Vierzehnheiligen sowie in Österreich – zusammen mit Natascha Pohl, der Geschäftsführerin der Spedition in Forchheim. Dabei geht es um „Leadership ohne Leine“ aus der Sicht der Unternehmerin und des Coachs.

Hintergrund: Melanie Ebert (43) macht Coachings mit „WAU-Effekt“ Das W steht dabei für Wertschätzung, das A für Achtsamkeit und das U für Umdenken. Die Willersdorferin war 20 Jahre als Exportmanagerin in einem fränkischen Unternehmen tätig, bevor sie den Schritt in die Selbstständigkeit wählte. Das Buch „Leaderships ohne Leine – Was Führungskräfte von Hunden lernen können“ ist beim Springer-Verlag erschienen.


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