Auch noch in zehn Jahren hier leben?

Die Jugendlichen in der Gemeinde Hallerndorf wollen im Ort wieder Baden gehen

5.4.2024, 05:00 Uhr
Zu Hallerndorf gehören mehrere Orte, darunter Schnaid (im Bild). 

© Berny Meyer, NNZ Zu Hallerndorf gehören mehrere Orte, darunter Schnaid (im Bild). 

Bei einer Versammlung speziell für Jugendliche haben die jungen Einwohner Hallerndorfs mehrere Ideen gesammelt.

Bei einer Versammlung speziell für Jugendliche haben die jungen Einwohner Hallerndorfs mehrere Ideen gesammelt. © Stefanie Schmitt

Großer Andrang herrschte im Rathaussaal in Hallerndorf. Dort haben der Kreisjugendring Forchheim und die Gemeinde zur Veranstaltung „Hallerndorfs Zukunft gestalten“ eingeladen. Über 50 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren aus Hallerndorf und den Ortsteilen folgten der Einladung ins Rathaus, teilt der Kreisjugendring (KJR) in einer aktuellen Pressemitteilung mit.

In vier Themenecken fand ein reger Austausch statt, da die Jugendlichen viele Ideen und interessante Verbesserungsmöglichkeiten mitbrachten, heißt es darin. Unterstützt, betreut und motiviert wurden sie hierbei von den beiden hauptamtlichen Kreisjugendpflegerinnen sowie sechs Ehrenamtlichen des Kreisjugendrings.

Ziel der Veranstaltung war es, die Kinder und Jugendlichen zu ihren Wünschen und Vorstellungen ihrer Zukunft in Hallerndorf und Umgebung in Bezug auf einzelne Lebensbereiche zu befragen und dadurch eine attraktive und jugendgerechte Entwicklung ihrer Heimatgemeinde anzuregen.

"Wie verbringst du deine freie Zeit in Hallerndorf?"

Eine Frage, die von den Kindern und Jugendlichen beantwortet werden konnte, war beispielsweise: „Wie verbringst du deine freie Zeit in Hallerndorf?“ oder „Welche Orte meidest du in Hallerndorf bzw. deinem Ortsteil?“.
Bürgermeister Gerhard Bauer und nahezu der komplette Gemeinderat lauschten interessiert und standen den jungen Teilnehmenden als Ansprechperson zur Verfügung, so der KJR. Hauptziel der Veranstaltung war die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen. Ihnen sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihre Lebenswelt aktiv mitgestalten zu können.

Allgemein betrachtet seien die Kinder und Jugendlichen, die an der Veranstaltung teilgenommen haben, mit ihrer Lebenssituation in Hallerndorf zufrieden. Nichtsdestotrotz hatten sie einige Punkte mitgebracht, die sie in ihrer Gemeinde gerne verändern würden.

Dauerbrenner: Bushaltestelle in der Gemeinde Hallerndorf

Ein Dauerbrenner, der in allen vier Kleingruppen unabhängig voneinander aufkam, waren zum einen die Bushaltestellen in der Gemeinde, die laut Jugendlichen modernisiert und überdacht werden müssten, sowie zum anderen fehlende Bademöglichkeiten, die es in der Vergangenheit gab, aber zum Teil aufgrund von Umwelteinflüssen leider nicht mehr vorhanden seien. Auch die Spielplatzgestaltung war ein großes Thema unter den Kindern und Jugendlichen. Als konkrete Ideen brachten die Jugendlichen auch Vorschläge fürs zukünftige Ferienprogramm ein.

Darüber hinaus war der Jugendtreffs „Alra“ in Hallerndorf ein großes Thema. Einige Kinder und Jugendliche wussten nicht, dass es diesen Jugendtreff gibt. Jetzt jedoch konnten die Jugendlichen direkt äußern, wann sie Zeit hätten, diesen zu nutzen und welche Angebote sie sich dort gut vorstellen könnten zu nutzen. Außerdem gab es einige engagierte Jugendliche, die sich bereit erklärten, bei der Um- bzw. Neugestaltung der Räumlichkeiten zu helfen, so der KJR.

Insgesamt machten die anwesenden Kinder und Jugendlichen deutlich, dass sie sich in ihrer Heimatgemeinde sehr wohl fühlen und sich durchaus vorstellen könnten, auch in zehn Jahren noch hier zu leben - sofern die nötigen Rahmenbedingungen (beispielsweise Arbeitsplatz und bezahlbarer Wohnraum) passen. Der Projektabend wurde von einem Gewinnspiel abgerundet, bei dem sich drei Jugendliche über Preise freuten.

Bürgermeister Gerhard Bauer will zusammen mit dem Gemeinderat die Wünsche prüfen

Als nächster Schritt werden die Ergebnisse von den Fachkräften ausgewertet und zeitnah dem Gemeinderat vorgestellt. Dort könnten auch gleich die Möglichkeiten der Umsetzung diskutiert werden, welche Wünsche kurz- und langfristig realisierbar sind. Bürgermeister Bauer machte am Ende deutlich, dass einige von den Jugendlichen genannten Punkte bereits auf der Agenda des Gemeinderates stehen und er zuversichtlich ist, dass diese zeitnah realisiert werden können.

Klar ist, nur durch eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen den motivierten Kindern und Jugendlichen, der Gemeindejugendpflegerin und dem Gemeinderat könne die Umsetzung der gesammelten Interessen zum Erfolg führen, so der KJR.

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