Zuerst Gerüchte

250 Einsatzkräfte in Gößweinstein: Fünf Kinder setzen Scheune in Brand

Thomas Weichert

20.2.2023, 11:51 Uhr
250 Einsatzkräfte waren am Samstagnachmittag in Gößweinstein im Einsatz. Die komplette Ortsdurchfahrt war dabei gesperrt. 

© Feuerwehr, NN 250 Einsatzkräfte waren am Samstagnachmittag in Gößweinstein im Einsatz. Die komplette Ortsdurchfahrt war dabei gesperrt. 

Das Ortszentrum von Gößweinstein war am Samstagnachmittag komplett gesperrt. Warum, dazu machten jede Menge Gerüchte die Runde: Zunächst hieß es, es sei eine Übung mit rund 250 Einsatzkräften zahlreicher Feuerwehren, den Rettungsdiensten, dem Technischen Hilfswerk und der Polizei. Manche mutmaßten außerdem, dass sogar das SEK vor Ort wäre.

Stimmte aber alles nicht: Um 17.06 Uhr war die Stützpunktfeuerwehr Gößweinstein laut Kommandant Marcel Zweck alarmiert worden. Die Meldung: Scheunenbrand in einer Scheune im Ortskern von Gößweinstein. Konkreter in einer Scheune hinter dem Haus des Gastes in Richtung Richard-Wagner-Höhe. Wie der Kommandant weiter berichtete, waren vor Ort starke Rauchentwicklung und Flammen am hinteren Teil der Scheune erkennbar.

Im Inneren der Scheune sieht man deutlich die Spuren des Brandes. 

Im Inneren der Scheune sieht man deutlich die Spuren des Brandes.  © Feuerwehr, NN

Der erste Atemschutztrupp verschaffte sich mit Hilfe diverser Brechwerkzeuge Zutritt an der Vorderseite der verschlossenen Scheune. Ein weiterer Trupp begann mit den Löscharbeiten an der Hinterseite. Nachdem der erste Angriffstrupp die Tore aufgebrochen hatte, waren auch hier Flammen im hinteren Teil des Gebäudes erkennbar. Die beiden Trupps konnten das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. In der Zwischenzeit wurden zwei Autos, die sich im Inneren der Scheune befanden, in Sicherheit gebracht.

Durch das schnelle Eingreifen und die gute Zusammenarbeit aller anwesenden Feuerwehren konnte Schlimmeres verhindert werden und der Brand war schnell gelöscht.

Durch das schnelle Eingreifen und die gute Zusammenarbeit aller anwesenden Feuerwehren konnte Schlimmeres verhindert werden und der Brand war schnell gelöscht.

Durch das schnelle Eingreifen und die gute Zusammenarbeit aller anwesenden Feuerwehren konnte Schlimmeres verhindert werden und der Brand war schnell gelöscht. © Feuerwehr, NN

Wie am Abend bekannt wurde, hat die Kriminalpolizei Bamberg die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen der polizeilichen Ermittlungen handelte es sich um Brandstiftung. Die Täter seien inzwischen gefasst, geständig und werden aktuell verhört, hieß es zunächst auf telefonische Anfrage unserer Zeitung bei der Polizeiinspektion Ebermannstadt am Samstagabend gegen 22 Uhr.

Am Sonntag bestätigte Pressesprecherin Karina Liebl vom Polizeipräsidium Oberfranken auf Nachfrage, dass es sich bei den Verursachern um zwei Kinder im Alter von 12 Jahren handelt. Sie haben an diesem Ort gezündelt "und das ist leider schnell aus dem Ruder gelaufen".

Am Abend seien sie dann gemeinsam mit ihren Eltern Dienststelle der Polizeiinspektion Ebermannstadt gekommen. Von absichtlicher Brandstiftung könne man daher nicht sprechen, sagte Liebl. Die Kinder seien wieder zuhause. Allerdings könnte nicht ausgeschlossen werden, dass es sich nicht nur um diese beiden handelt.

Am Sonntagmittag bestätigte das Polizeipräsidium Oberfranken schließlich in einer Pressemitteilung, dass der Brand von fünf Kindern versehentlich beim Zündeln verursacht worden ist. Als sie merkten, dass sie das Feuer nicht mehr selbstständig unter Kontrolle bringen konnten, wandten sich die Kinder hilfesuchend an Passanten, welche letztendlich die Feuerwehr verständigten.

Im Einsatz vor Ort waren neben der Feuerwehr Gößweinstein die Feuerwehren Etzdorf/Türkelstein, Leutzdorf, Kleingesee, Morschreuth, Bieberbach, Moggast, Behringersmühle, Tüchersfeld, Ebermannstadt, Kersbach und Kirchehrenbach, das Technische Hilfswerk, ein Notarzt, der Rettungsdienst und die Helfer vor Ort des BRK Gößweinstein.


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