Behörden: "Probleme durch Landwirtschaftsverkehr"

Verschmutzte Radwege im Kreis Forchheim: Wer trägt die Verantwortung?

25.11.2021, 12:16 Uhr
Herbstlaub und starker Schmutz auf Wegen bereiten Radfahrern im Landkreis aktuell Probleme.  

© Jürgen Petzoldt, NN Herbstlaub und starker Schmutz auf Wegen bereiten Radfahrern im Landkreis aktuell Probleme.  

Wenn im Herbst das Laub von den Bäumen fällt und viele landwirtschaftliche Maschinen unterwegs sind, kommt es zu schmutzigen Straßen und Radwegen. Ein NN-Leser hat sich an die Redaktion gewandt, nachdem es in den vergangenen Wochen verstärkt Probleme mit verschmutzten Radwegen rund um Pinzberg, Gosberg, Wiesenthau und Reuth gegeben hatte. „Es gibt eine Verkehrssicherungspflicht“, moniert der Leser. Er berichtet von einer Anekdote, bei der Rollstuhlfahrer aufgrund der groben Verschmutzung nicht mehr hätten weiterfahren können.

Je nach Stelle herrschen unterschiedliche Zuständigkeiten. Der Radweg von Wiesenthau nach Reuth etwa liegt an einer Staatsstraße, folglich ist das Staatliche Bauamt in Bamberg zuständig, ansonsten der Kreis oder die Stadt Forchheim. „Die Kehrmaschinen der Stadt Forchheim laufen täglich, jedoch kann nicht das gesamte Radwegenetz täglich überall gekehrt werden“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Britta Kurth. Die Stadt habe die Hauptradwege im Blick und könne diese entsprechend sauber halten.

Landratsamt ermahnt Verursacher

Für Kurth stellen vor allem diejenigen Radwege ein Problem dar, die für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben sind. Ein Beispiel dafür ist der Untere Wirtschaftsweg vom Feuerwehrhaus in Reuth in Richtung Holzbrücke. „Hier arbeiten wir mit einem Radlader, um die Schmutzschicht der Landmaschinen vom Asphalt zu bringen“, so Kurth. Insgesamt ist der Aufwand für die Reinigung im Herbst größer, weil die Reinigungsmaschinen durch das Laub öfter geleert werden müssen. Kurth sieht auch die Landwirte in der Pflicht, sich um die Verschmutzungen zu kümmern. Gemäß Paragraf 32 der Straßenverkehrsordnung sind Verschmutzer verpflichtet, die „verkehrswidrigen Zustände unverzüglich zu beseitigen.“

Im Bereich zwischen Pinzberg und Wiesenthau: Für die Stadt Forchheim sind vor allem Radwege ein Problem, die viel von Landwirtschaftsverkehr befahren werden.  

Im Bereich zwischen Pinzberg und Wiesenthau: Für die Stadt Forchheim sind vor allem Radwege ein Problem, die viel von Landwirtschaftsverkehr befahren werden.   © Jürgen Petzoldt, NN

Auch die Pressestelle im Landratsamt sieht vor allem die Strecken als problematisch an, auf denen viel landwirtschaftlicher Verkehr vorkommt. Sollten Landwirte dabei erwischt werden, wie sie Radwege und Fahrbahnen verschmutzen, werden sie vom Landratsamt ermahnt. „Leider können die Verursacher aber nicht immer zweifelsfrei festgestellt werden“, teilt eine Sprecherin mit. Das Landratsamt reinigt die Radwege je nach Bedarf und Personalverfügbarkeit, eine wöchentliche Reinigung könne nicht gewährleistet werden. In diesem Jahr ist die Verschmutzung aufgrund der feuchten Witterung und des hohen Laubanfalls in kurzer Zeit besonders hoch.

Erhöhter Bedarf: Stadt Forchheim hat drei weitere Kräfte für Straßenreinigung beantragt

Der Laubabfall ist neben den Sturmschäden des Sturms von vor einigen Wochen ein großes Problem. Der NN-Leser beschreibt die Situation zwischen dem Bahnhof Pinzberg und Sigritzau. Der Radweg verläuft dort entlang der Kreisstraße FO 8 durch den Wald. Teilweise sei nur noch ein Weg von 40 Zentimetern Breite befahrbar, teilt er mit. „Dass zu dieser Jahreszeit Blätter auf dem Radweg liegen, ergibt sich von selbst“, heißt es aus dem Landratsamt.

Die Stadt Forchheim hat auf den gestiegenen Reinigungsbedarf bereits regiert. Ein ursprünglich für Ende Oktober geplantes zusätzliches Räumfahrzeug soll noch im November geliefert werden. „Für den Haushalt des kommenden Jahres sind bereits drei weitere Kräfte für die Straßenreinigung beantragt“, erklärt Kurth. Außerdem sei ein Frontbesen angemeldet, sodass die momentan für den Winterdienst vorgesehene Maschine auch im Sommer zur groben Reinigung eingesetzt werden könne.

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