Gute Stimmung im Gasthaus Sponsel
Von "Hüggala" und "Breller": So feierte das Dialekt-Wirtshausquiz in Kirchehrenbach Premiere
17.3.2024, 19:00 Uhr
Welche Bedeutung versteckt sich wohl hinter den "Hüggala"? Dieser und 15 weitere Begriffe mussten beim ersten Dialekt-Wirtshausquiz in Kirchehrenbach erraten werden.
Premiere feierte es im Gasthaus Sponsel: Auf die Idee des Vorstands des Kunst- und Kulturvereins Kirchehrenbach fand dort ein Dialektquiz mit alten fränkischen Begriffen statt. Altbürgermeister Waldemar Hofmann, Sammler alter Dialektwörter und Gschichtla aus Ehraboch, verstand es, die Gäste launig in seinen Bann zu ziehen. Das berichtet der Kunst- und Kulturverein in einer Pressemitteilung.
Besonders bedauert hat Hofmann, dass der Haustrunk Sponsels, die Fastenspeise der "Heinerala Bock", bereits leergetrunken war. In vielen Begriffen hat Hofmann nur noch Bier erkannt, sogar in der Bir…kenstraße in Kirchehrenbach, wo ein Flaschenöffner in der Straße einbetoniert sein soll. Wenn es kein Heinerla-Bock mehr gibt, sei es schwer, sich einen richtigen "Zünder, Seier, Breller, Suri oder Höh‘" anzutrinken. Für nichtfränkische Muttersprachler schwer zu erkennen, dass es sich hier um einen "Mordsrausch" handelt.
Gute Stimmung mit den "Bierlangblosn"
Hofmann klärte ebenso darüber auf, welche Worte man im fränkischen Dialekt benutzen kann, ohne sein Gegenüber zu beleidigen. Die Musik der "Bierlangblosn" aus Kirchehrenbach mit ihrem "Kunnerla", "Bauernmadla", "Michala loss dein Gasbock raus", sorgten dazwischen für die richtige Stimmung zum Mitklatschen und Mitsingen.
Der Gastraum war mehr als voll, zahlreiche Kirchehrenbacher ließen es sich nicht nehmen, an diesem ersten Dialekt-Quiz teilzunehmen. Die Freude am Kennenlernen der Unterschiede an den fränkischen Dialekten war den Gesichtern der Gäste anzusehen.
Schließlich gab es ja auch attraktive Preise zu gewinnen: "Genuss mit Schuß" ein Drei-Gänge Menü mit Brennereiführung vom Gasthaus Sponsel; einen Genusskorb mit fränkischen Spezialitäten von der Metzgerei Wehrfritz in Muggendorf und an vier Samstagen im April Frühstücks-Laabla für eine Familie von der Bäckerei Hofmann in Kirchehrenbach. Als Trostpreis winkte ein 10-Liter Fass helles Bier von der Staffel-Bräu in Loffeld bei Bad Staffelstein.
Siegerin des ersten Wirtshausquiz in Kirchehrenbach ist Regina Brand. Kein Wunder: Sie konnte stolz erzählen, schon seit drei Generationen mit dem Ehrabocher Dialekt vertraut zu sein. Ihr Wunsch: Den eigenen Kindern die Dialektworte ganz selbstverständlich nahe zu bringen. Das würde helfen, Dialekte nicht aussterben zu lassen.
Der Ehrabocher Dialekt ist "doch etwas anders"
Schwerer hatten es da Gäste aus dem "oberen Oberfranken": Sie gewannen keine Preise, verteilten aber trotzdem Lob für die Veranstaltung: Das Ehrabocher Fränkisch sei doch anders als der Dialekt im Coburger Raum. Aber immerhin, man konnte so einiges dazulernen und vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal mit dem Trostpreis, so die Gäste.
Der Eintritt war frei, es wurde der Hut mit der Bitte um Spenden herumgereicht. Auf Wunsch von Altbürgermeister Hofmann geht der Erlös an die "Offene Behinderten Arbeit" (OBA) Forchheim. Und Waldemar Hofmann hatte gute Nachrichten für die Gäste: Er versprach, sich auch im nächsten Jahr wieder von Fritz Sponsel zu einem Dialekt-Quiz überreden zu lassen. Es kann sich also auf einen Nachfolger gefreut werden.
Übrigens: Nein, kleine Hügel sind "Hüggala" nicht und der Begriff soll auch keine weiblichen Formen, wie ein Gast vermutete, beschreiben. Hüggala sind in Ehraboch kleine Bohnen.
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