Wohn- und Dienstleistungszentrum

Wohnen, Pflege, Gewerbe: Heroldsbach hat einen neuen Mittelpunkt

Alexander Hitschfel

28.5.2021, 20:00 Uhr
Wohnen, Pflege, Gewerbe: Heroldsbach hat einen neuen Mittelpunkt

© Alexander Hitschfel

Man kann das Zentrum ohne Übertreibung als Schmuckstück in der Ortsentwicklung bezeichnen. Doch der Weg von der ersten Idee hin bis zur Fertigstellung ist nicht immer eben, sondern oftmals auch steinig verlaufen. Dies weiß Bürgermeister Benedikt von Bentzel (CSU), der die Projektentwicklung in den letzten „hautnah“ als Gemeinderat, Vize-Bürgermeister und seit der aktuellen Amtsperiode als Gemeinde-Chef mitverfolgen konnte.

Dort wo jetzt das Wohn- und Dienstleistungszentrum steht, war vorher der gemeindliche Festplatz. Die Ortsvereine hatten dort so manches rauschendes Vereinsjubiläum gefeiert, welches in schöner Erinnerung bleibt. Demzufolge hielt sich die Begeisterung, dass der Festplatz nun einem Wohn- und Dienstleistungszentrum weichen soll, bei so manchem Heroldsbacher in Grenzen. Doch das Vereinsleben hat sich gewandelt, dass weiß auch von Bentzel. „Wer braucht heute noch überhaupt so einen großen Festplatz?“, fragt er sich.

Insofern glaubt er, dass die Gemeinderäte der aktuellen und letzten Legislaturperiode genau richtig entschieden hätten. Trotzdem will man von Seiten der Verwaltung aber auch zukünftig Raum für größere Festivitäten schaffen und hat sich verschiedene Freiflächen überlegt, wo, wenn erforderlich, auch größere Vereinsfeste stattfinden können.

Lange Zeit war auch nicht klar, wer überhaupt als Vorhabenträger für ein solches Projekt fungieren soll. Am Anfang interessierte sich ein privater Investor, der ein reines Dienstleistungszentrum errichten wollte. Aber auch die Kooperation zwischen dem ortsansässigen Seniorennetzwerk „Wir für uns“ und der Raiffeisenbank scheiterte.

„Nach der guten Vorarbeit war man dann von Seiten der Gemeindeverwaltung auf der Suche nach einem Bauträger, der ein solchen Wohn- und Dienstleistungszentrum entwickelt und realisiert“, so Hauptamtsleiter Sebastian Kramer. Fündig wurde man hier bei der „gbi AG“ aus Erlangen. „Wir für uns“ habe die Gemeinde über die ganze Zeit bei der Realisierung tatkräftig unterstützt und dafür sei man dankbar, so von Bentzel und Kramer übereinstimmend. Auch bei der Erarbeitung von Vergabekriterien für die 25 Wohnungen, die im Rahmen des geförderten Wohnungsbaues errichtet wurden, hätte „Wir für uns“ eng mit der Gemeinde zusammengearbeitet, so Kramer. „Die Gemeinde hat ein Erstbelegungsrecht“, ergänzt von Bentzel. „Jeder der dort drin wohnt, hat irgendeine Verbindung nach Heroldsbach“, erläutert Kramer.

Der Quadratmeter-Mietpreis liegt – nach Abzug der Förderung – zwischen 5,30 und 7,30 Euro Kaltmiete. Die restlichen drei Wohnungen sind freifinanziert. Alle Wohnungen sind mit Balkon, Terrasse oder Wintergarten ausgestattet. In Summe gibt es eine Einzimmerwohnung, 19 Zweizimmer- und acht Dreizimmerwohnungen; jeweils zwischen 40 und 80 Quadratmeter.

Besonders stolz sei man auch darauf, dass man vier schlagkräftige „Gewerbemieter“ habe begeistern können, die dort ebenfalls mit in das Dienstleistungszentrum einziehen. Neben der Arztpraxis Dr. Fiermann, der Liebig Apotheke, dem Friseur Fuchs, sei auch die Diakonie mit einer Tagespflege (20 Plätze) vor Ort. 45 Stellplätze und zwei Elektroladesäulen komplettieren das Projekt. 18 Wohnparteien sind bereits eingezogen.

Alexander Hitschfel

Keine Kommentare