Rüstig bis ins hohe Alter

"Das macht die gute Waldluft aus": Emma Oppel aus Brombach feierte ihren 104. Geburtstag

Matthias Knoch

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28.2.2024, 06:00 Uhr
Die Jubilarin Emma Oppel (sitzend in der Mitte) mit Familie und Gratulanten.

© Matthias Knoch, NN Die Jubilarin Emma Oppel (sitzend in der Mitte) mit Familie und Gratulanten.

Seltenes Geburtstagsfest: Emma Oppel aus Brombach wurde 104 Jahre alt. Frisch und rüstig sitzt sie an ihrem Ehrentag am Montag in ihrem Sessel und unterhält sich mit ihren Gästen.

Noch reichten ihr nicht die großen Honoratioren die Hand, die kamen erst später. Aber Familie, Nachbarschaft und Kirche waren schon am Vormittag vertreten. Und eigentlich spricht das ja die entscheidende Sprache, dass Nachbarschaft und Familie gerne kommen. Und die Kirche zu verstehen gibt: Wir sind grundsätzlich da, bei Dir.

Gebürtig aus Geiselsberg

In der Kirchengemeinde Gräfensteinberg und der politischen Gemeinde Haundorf ist Emma Oppel die älteste. Als später der stellvertretende Landrat Günter Obermeier ins Haus kam, sah er sich natürlich dieser Frage gegenüber: Gibt es jemanden im Landkreis, der oder die älter ist als die Jubilarin?

Emma Oppel wohnt in Brombach mit Sohn und Tochter in einem stattlichen schönen Anwesen. Begonnen hat die Zeit in Brombach im kleinsten Haus, das es in der Dorfgemeinschaft gab. Oppel half einer Familie, die kranke, gebrechliche Mutter zu pflegen. Aus Dankbarkeit wurde ihrer Familie ein Grundstück als Bauplatz angeboten. Und so baute ihr Mann, ein gelernter Maurer, ein Haus.

Geheiratet hatten sie 1946 in Brombach, in der kleinen Kirche. Geboren worden war Emma Oppel 1920 in Geiselsberg. Mit Elsa Margereta, ihrer Zwillingsschwester, die nach Langlau geheiratet hat. Ihre Eltern hießen Johann Heinrich Engelhardt und Anna Katharina, beide auch in Geiselsberg geboren.

"Ich wollte wieder heim"

Mit 13 Jahren begann Emma Oppel als Magd zu arbeiten, zuerst beim Bauern Nehmeier und dann beim Bauern und Gastwirt Rutz. "Ach, wie hatten wir es gut da: Es gab zu essen und alles, was wir brauchten. Und beim Wirt sogar ein Glas Bier. Und trotzdem habe ich geweint, wie mich meine Mutter damals zum Bauernhof Nehmeier begleitete", erinnert sich die Jubilarin. "Ich wollte wieder mit heim. Es war ja nur ein paar Häuser weiter. Aber es war halt nicht daheim." Die Schwester war etwas schwächer, sie durfte ein Jahr länger bei den Eltern bleiben.

Nach der Zeit als Magd und als die Kinder aus dem Gröbsten draußen waren, arbeitete Emma Oppel im Wald. "Ja, und deswegen bin ich wahrscheinlich auch so gesund. Das macht die gute Waldluft aus." Kinder, Enkel und Urenkel begleiten ihren Weg. Und wenn sie über die Kinder nachdenkt oder zurück auf ihr langes Leben schaut, dann sagt sie mit einem Lächeln: "Das kommt ja nicht von ungefähr, das schickt doch unser Heiland her."

"In der Kirche, da war sie immer mit ihrem Mann," ergänzen Nachbarn und Kinder. Die Kinder sind inzwischen auch um die 70 Jahre alt. Und der Pfarrer erinnert sich: "Ach ja, der hundertste Geburtstag damals, das war der letzte große Auftritt des Posaunenchors vor Corona." Und es bleibt das Schmunzeln des Geburtstagskindes in das neue Lebensjahr hinein.

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