Trio an der Spitze

Gunzenhausen: Bosch Industriekessel unter neuer Leitung

19.2.2022, 11:58 Uhr
Qualifizierte Fachkräfte sind unter anderdem in der Kesselfertigung in Gunzenhausen sehr gefragt. 

© Bosch Industriekessel, NN Qualifizierte Fachkräfte sind unter anderdem in der Kesselfertigung in Gunzenhausen sehr gefragt. 

Im Fokus des neuen Teams stehen nach Firmenangaben unter anderem klimaneutrale Kessel-Lösungen, die Stärkung des Servicegeschäfts sowie das Akquirieren von Fachkräften.

Michael Schiller (links) und Sven Rathmann (rechts) sind Teil des neuen Management-Teams der Bosche Industriekessel GmbH.

Michael Schiller (links) und Sven Rathmann (rechts) sind Teil des neuen Management-Teams der Bosche Industriekessel GmbH. © Bosch Industriekessel, NN

Sven Rathmann arbeitet seit 20 Jahren bei Bosch und war die letzten viereinhalb Jahre Geschäftsführer am schwedischen Standort von Bosch Rexroth. Der gebürtige Norddeutsche hat nun mit seiner Familie seinen Wohnsitz in Ansbach und verantwortet als Vorsitzender der Geschäftsführung seit Jahresbeginn den Gesamtbereich Industriekessel.

Dazu zählen neben den beiden Werken in Gunzenhausen auch die Standorte Bischofshofen in Österreich und Engels in Russland. Ihren Einsatz finden die Bosch-Kessel neben Fern- und Heizwärmeanwendungen in beinahe jeder Industriebranche: Die Prozesswärme sei unabdingbar, etwa für die Herstellung von Lebensmitteln, Medikamenten und Baustoffen.

Wasserstoff und Elektrifizierung

Themen wie Wasserstoff und Elektrifizierung nehmen eine zunehmend zentrale Rolle ein, heißt es in der Mitteilung. Der neue elektrische Dampfkessel "ELSB" könne mit 100 Prozent Grünstrom betrieben werden. Das sei eine enorme Chance, den Industrien klimaneutrale Lösungen für ihre Wärmeerzeugung zu bieten.

Wie groß der Bedarf an energieeffizienten oder CO₂-neutralen Kesseln ist, mache die gute Auftragslage deutlich. "Auf Basis des aktuellen Auftragseingangs erwarten wir ein sehr vielversprechendes Jahr 2022", sagt Michael Schiller, nun zuständig für Finanzen, Controlling und Produktion der Industriekesselstandorte.

Schiller arbeitet seit 2006 bei Bosch und bringt Erfahrung aus seiner vorherigen Position als kaufmännischer Verantwortlicher für den Bereich bodenstehende Kessel am hessischen Bosch-Standort Lollar mit. Er kümmert sich um Investitionen und Prozessverbesserungen entlang der Wertschöpfungskette, um die Wachstumsziele zu erreichen.

Wachsenden Bedarf an Fachkräften

Aktuell sieht Thomas Lohse als Standortleiter von Bosch Industriekessel Gunzenhausen neben den Lieferschwierigkeiten von Materialien vor allem den wachsenden Bedarf an Fachkräften als eine große Aufgabe: "Wir haben zwar einen hohen Anteil an Automatisierung in unserer Industriekesselfertigung, beispielsweise erledigen Hightech-Roboter verschiedene Schweißungen mit hoher Genauigkeit. Jedoch ist und bleibt der manuelle Fertigungsanteil ein wichtiger Bestandteil."

Die Bosch-Kessel sind keine Serienprodukte, sondern werden individuell gefertigt. Die Qualitätsansprüche sind hoch und verlangen qualifizierte Fachkräfte. "Aktuell suchen wir Schweißer und Schweißerinnen sowie Servicetechniker und Servicetechnikerinnen für den Außendienst." Für 2022 gebe es noch freie Ausbildungsplätze zum/zur Anlagenmechaniker/in, Fachinformatiker/in und Industriekaufmann/-frau.

Thomas Lohse ist Standortleiter der beiden Bosch-Industriekessel-Werke in Gunzenhausen.

Thomas Lohse ist Standortleiter der beiden Bosch-Industriekessel-Werke in Gunzenhausen. © Bosch Industriekessel, NN

Trotz der angespannten Situation aufgrund von Lieferengpässen bei vereinzelten Zulieferern und dem Fachkräftebedarf sieht Rathmann Bosch gut aufgestellt: "Eine klimaneutrale Industrie ist die Zukunft – und dazu gehören umweltfreundliche Dampf- und Heißwasserkessel von Bosch, die wir in über 140 Länder der Welt liefern."